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Lonza, Intuit: Strategiedepot Aktien Konservativ

Update zum Strategiedepot Aktien Konservativ 22.11.2020

NTG24 - Lonza, Intuit: Strategiedepot Aktien Konservativ

 

In der letzten Woche traten die internationalen Aktienmärkte nahezu völlig auf der Stelle. Der MSCI WORLD (Euro) - Index legte lediglich marginal um + 0,1 % zu.

Im Zuge der nach Einreichung entsprechender Notzulassungsanträge offenbar unmittelbar bevorstehenden ersten Corona-Impfstoffeinführungen durch die Mainzer BioNTech (US09075V1026) in Forschungs- und Vertriebskooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer (US7170811035) wie auch durch den großen US-Biotechnologiekonzern Moderna (US60770K1079) setzte sich das dabei das Muster einer zunehmenden Outperformance hoch konjunkturzyklischer Aktien zu Lasten qualitativ hochwertiger Wachstumswerte auch weiterhin fort.

Wir wollen daher nicht ausschließen, dass diese aktuell stark verzeichnete strukturelle Sektorrotation zu Gunsten hoch zyklischer Aktien, wie z.B. vor allem durch den jüngsten Sprung des US-amerikanischen Dow Jones Industrials 30 – Index auf ein neues Rekordhoch über 30.000 Punkte hinaus und auch durch die anhaltende Outperformance des hoch konjunktursensiblen DAX 30-Index innerhalb Europas symbolisiert, kurzfristig auch noch weiterhin von Bestand sein kann.

Nichtsdestotrotz sind wir weiterhin der festen Ansicht, dass trotz jeglicher angebrachter Gewinnphantasie für 2021 (aktuelle Gewinnwachstums-Konsensschätzungen für alle führenden US-Indizes Dow Jones Industrials / S&P 500 / Nasdaq 100 jeweils ca. + 30 % gegenüber 2020; für den nochmals konjunktursensibleren MSCI Germany bzw. DAX 30-Index gar + 40 % gegenüber 2020) die aktuellen KGV-Bewertungsabschläge konjunkturzyklisch geprägter Indizes gegenüber Indizes eines konjunkturstetigeren Profils gegenwärtig bei weitem zu niedrig ausfallen.

Schließlich ist davon auszugehen, dass die gesamten klassischen hoch wirtschaftsabhängigen Sektoren des Industrie- und Finanzwesens bereits ab 2022 wieder in eine deutliche Wachstumsunterlegenheit vor allem gegenüber dem gesamten Informations- und Gesundheitstechnologie-Sektor, wie aber auch den üblicherweise ebenfalls sehr trendstabilen Luxus- und Lifestyle-Bereichen übergehen werden und die absehbare schlagartige Erholung nahezu aller Weltökonomien in 2021 gerade für diese besonders konjunkturanfälligen „Old Economy“-Segmente daher eine kaum jemals dagewesene (und sich wohl auch nicht so schnell mehr wiederholende) Ausnahmesituation historischen Ausmaßes darstellen wird.

In einem heutzutage üblicherweise mindestens 1-jährigen Antizipationsverhalten der internationalen Aktienmärkte und unter Berücksichtigung der klaren Perspektiven, dass sich das Gewinnbild ab 2022 wieder deutlich zugunsten traditioneller Technologie- und Wachstumsbereiche verschieben dürfte, sollte nach unseren Erwartungen der aktuelle „Spuk“ vielfacher Kursexzesse klassischer Old Economy-Titel und der im Gegenzug aktuell nahezu kompletten Vernachlässigung bzw. sogar Abstrafung von Qualitäts-Wachstumsaktien daher wohl spätestens im Verlauf des 1. Quartals 2021 wieder vorüber sein.

Auch gemessen an diesen begründeten Aussichten auf eine wohl bereits spätestens in 3 Monaten unumgänglich wieder erneut einsetzende starke sektorale Aktienumschichtung von zyklischen in nicht / gering zyklische Titel halten wir daher aktuell den nur bei - 5 % liegenden KGV-Bewertungsabschlag des Dow Jones Industrials- gegenüber dem weit konjunkturstetigeren S & P 500 - Index (2021e: 24,2 vs. 25,5) ebenso für eine maßlose Untertreibung und Ignoranz der ab 2022 wieder klar normalisierten Wirtschaftswachstumsaussichten, wie dies in gleichem Ausmaß genauso auch für den aktuell nur - 4 %igen KGV-Bewertungsabschlag des am stärksten konjunktursensiblen MSCI Germany- bzw. DAX 30-Index (2021e: 15,8) gegenüber dem grundsätzlich klar defensiver strukturierten MSCI Europe-Index (2021e: 16,5) zutrifft.

Wie schon zuletzt immer wieder klar betont, werden wir daher in all unseren Strategie- und Themendepots qualitativ hochwertigsten Qualitäts-Wachstumswerten auch weiterhin eine unverändert ausgeprägte Anlagepriorität gegenüber Aktien eines konjunkturzyklischen Unternehmensprofils einräumen, und höchstens aus „taktisch-opportunistischen“, kurzfristigen Performance-Gründen künftig sehr selektiv arrondierende Depotbeimischungen auch erhöht konjunktursensibler Aktienpositionen in Erwägung ziehen.

Den aktuell in den Strategie- und Themendepots bei maximal rd. 88 % liegenden Aktieninvestitionsgrad behalten zunächst auch weiterhin unverändert bei, da zwar der MSCI WORLD - Index einerseits mit seinem aktuellen KGV (2021e) von 19,4 weiterhin äußerst ambitioniert, auf einem 18 Jahres-Hoch liegend, bewertet ist, andererseits rein charttechnisch aber im Umfeld der aktuell unverkennbar schon teilweise euphorischen Konjunkturhoffnungen der Aktienanleger immer noch nicht als restlos ausgereizt einzustufen ist (kurzfristiges weiteres denkbares Kurspotenzial zumindest noch rd. 7 – 8 %).

 

Chart: MSCI WORLD (Euro) – Index seit 2008

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEntgegen der Trendstabilität des MSCI World (Euro) - Index gab aufgrund der oben geschilderten Sektorrotations-Strukturen an den internationalen Aktienmärkten das betont auf defensive Qualitäts-Wachstumswerte fokussierte Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV in der letzten Woche weiter nach und büßte - 0,7 % ein.

Hieraus resultierte per 22.11. seit Auflage am 26.02.2019 auf Währungsbasis Euro nun eine Nettoperformance des Depots (vor Dividenden) von + 19,4 %, womit sich die Outperformance gegenüber dem MSCI WORLD (Euro) - Index seit Auflage im Wochenverlauf zwar weiter abschwächte, aber immer noch wenigstens + 3,0 % betrug.

Den stärksten Kursdruck im Depot verzeichnete in der letzten Woche, wie aber auch grundsätzlich fast die gesamte internationale Aktienbranche des Gesundheitswesens, der Titel des weltführenden Schweizer Pharmasubstanz-Herstellers LONZA (CH0013841017), der trotz des bestehenden Koproduktions- und Logistik-Abkommens mit dem hoch aussichtsreichen US-amerikanischen Corona-Impfstoffentwickler MODERNA in der letzten Woche gleich um - 4,5 % korrigierte.

Zwar wird die Erfüllung dieser vertraglichen Verpflichtungen nach Konzernangaben für Lonza zunächst finanzielle Aufwendungen von ca. 80 - 90 Mio. CHF mit sich bringen. Die auf Lonza entfallenden Umsatz- und Gewinnbeiträge im Falle der vor allem US- und europaweit anvisierten Impfstoffeinführung von Moderna werden jedoch ohne Zweifel um ein Vielfaches höher ausfallen, so dass unter diesem Aspekt die starken letztwöchigen Gewinnmitnahmen in der Lonza-Aktie in keiner Weise begründet waren.

Weitere fundamental relevante Konzernmeldungen wurden in der letzten Woche nicht publiziert, so dass auch hier - wie aktuell bei so vielen Wachstumswerten - die Gewinnmitnahmen rein technischer Natur waren. Mit einem aktuellen KGV (2022e) von nur noch rd. 34 ist die Aktie auch nach aktuellem Analystenkonsens gegenwärtig bereits als um ca. 8 % unterbewertet einzustufen, was wir ebenfalls vollauf unterschreiben. Wir behalten die Aktie daher vorläufig auch weiterhin im Bestand unserer Depots (inkl. auch des Strategiedepots VERMÖGENSSTREUUNG und Themendepots ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN), heben aber die zuvor bei 525 CHF gesetzte Stop Loss-Marke nun geringfügig auf 529 CHF an (aktueller Kurs: 552 CHF).

Darüber hinaus verzeichneten gerade auch weitere US-amerikanische Technologie- und Wachstumsaktien-Klassiker des Depots in der letzten Woche anhaltende Gewinnmitnahmen von über - 2 %, so z.B. die Aktien von MICROSOFT, FACEBOOK, INTUIT und dem hoch profitabel expandierenden Versicherungskonzern mit Fokus auf das KFZ- Personen- und Sachschadens-Segment PROGRESSIVE CORP.

Im Falle des weltgrößten Herstellers von Finanzmanagement- und Steuer-Software INTUIT (US4612021034) konnte nicht einmal die glänzende Zahlenvorlage zum 1. Quartal 2020/21 (per 31.10.) die Aktienkorrektur um - 2,6 % abwenden, obwohl die Steigerung des Umsatzes um + 13 % sowie die Reingewinnausweitung sogar um + 247 % gegenüber dem Vorjahr die Analystenerwartungen um Längen schlugen.

Die Position der mit einem KGV (per Juli 2023) von 35 ebenfalls moderat und nach Analystenkonsens aktuell um 10 % unterbewerteten Aktie des dauerhaft hoch wachstumsdynamischen Finanzsoftware-Spezialisten behalten wir ebenfalls zunächst weiter im Depotbestand und lassen hier auch die auf 294 USD festgesetzte Stop Loss-Marke (aktueller Kurs: 345 USD) gegenwärtig unverändert.

Dagegen verzeichneten im Depot jedoch auch diverse enthaltene Wachstumsaktien mit erhöht konjunkturzyklischem Geschäftsprofil in der letzten Woche Kursaufschläge von 1 - 2,5 %, so z.B. die Aktien des niederländischen Halbleiter-Lithographie-Spezialisten ASML, der international führenden Spezialchemikalien-Hersteller SIKA (Schweiz) und IMCD (Niederlande), der Speditions-Konzerne DSV PANALPINA (Dänemark/Schweiz) und OLD DOMINION FREIGHT LINE (USA) oder des weltgrößten französischen Telemarketing- und Call Center-Dienstleisters TELEPERFORMANCE.

 

25.11.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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