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Sinch, Evolution Gaming, Softbank, Siemens Healthineers, Esker, Teradyne: Wochen-Update Themendepot Zukunftstechnologien

Update zum Themendepot Zukunftstechnologien 30.05.2021 - Teil 2

NTG24 - Sinch, Evolution Gaming, Softbank, Siemens Healthineers, Esker, Teradyne: Wochen-Update Themendepot Zukunftstechnologien

 

Im Zuge der letztwöchigen tendenziellen Outperformance des internationalen Technologie- und Wachstumsaktien-Segments legte auch das Themendepot ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN kräftig zu. Trotz der weiter aufrechterhaltenen Absicherung auf den NASDAQ 100-Index über das VONTOBEL FAKTOR-ZERTIFIKAT NASDAQ 100 2x SHORT und der hiermit einhergehenden Netto-Aktienquote von aktuell nur 74 % gewann das Depot im Wochenverlauf weit stärker als der MSCI WORLD (Euro)-Index + 3,0 % hinzu.

Die Nettoperformance des Depots (excl. Dividendenzahlungen) stellte sich per 28.05. auf der Währungsbasis Euro damit seit der Depotauflage am 04.05.2020 auf + 51,3 %, was einer erheblichen Outperformance gegenüber dem MSCI World (Euro)-Index im gleichen Zeitraum um + 17,0 % entsprach.

Angeführt wurde die sehr erfreuliche Wertentwicklung des Depots von den zwei schwedischen Aktien SINCH AB (SE0007439112), die um + 10,7 % hochschnellte, wie auch der ebenfalls stark um + 9,2 % zulegenden EVOLUTION AB (SE0012673267).

Darüber hinaus befestigten sich auch die Aktien der französischen ESKER S.A. (FR0000035818) deutlich um + 6,6 % sowie der US-amerikanischen TERADYNE (US8807701029) um + 6,0 %.

Die Aktie von SINCH, dem weltführenden schwedischen Entwickler diverser gewerblicher Kommunikations-Cloudplattformen, fing sich nach dem vorangegangenen Kurssturz seit der Zahlenvorlage zum 1. Quartal am 28.04. in der letzten Woche nun massiv.

Dem zurückliegenden Aktieneinbruch (in der Spitze seit 28.04. um - 21 % und sogar um - 30 % unter dem Allzeithoch vom 17.02.) lagen im 1. Quartal zwar ein jeweils über die Analystenerwartungen hinausgehender Umsatzanstieg + 106 % sowie eine Ausweitung des Nettogewinns um + 46 % gegenüber dem Vorjahr zugrunde. Allerdings verknüpfte der Vorstand von Sinch die damalige Ergebnisbekanntgabe auch leider mit der Ankündigung eines wie im 1. Quartal zunächst weiter kurzfristig fortgesetzten Margendrucks aufgrund erhöhter Plattformentwicklungskosten wie auch wohl weiter steigender Ausübungen von Mitarbeiter-Aktienoptionen. Zudem wurde am 28.04. die unmittelbar bevorstehende Durchführung einer weiteren umfangreichen Kapitalerhöhung zur Finanzierung der von Sinch grundsätzlich weiter sehr positiv eingeschätzten Investitionsgelegenheiten des Konzerns angekündigt, was das Anlegersentiment kurzfristig zusätzlich belastete.

Am 25.05. gab Sinch jedoch bekannt, dass diese Kapitalerhöhung nun sehr erfolgreich und zu völlig marktgerechten Konditionen unter regem Anlegerinteresse, z.B. auch seitens der japanischen SOFTBANK (JP3436100006) oder des Singapurer Staatsfonds TEMASEK, über die Bühne gebracht worden sei, und der hiermit verbundene weitere Liquiditätszufluss von 9,4 Mrd. SEK (= rd. 930 Mio. Euro oder rd. 8,4 % der aktuellen Aktienmarktkapitalisierung) künftig sowohl der weiteren Stärkung ihrer Bilanz- und Finanzlage, wie aber auch der Verwendung für künftige weitere Akquisitionsgelegenheiten diene (mit aktiver Unternehmenspartizipation insbesondere an den weiter fortschreitenden, margensteigernden Marktkonsolidierungen in den Segmenten von gewerblichen Messaging- und CPaaS- / Communications Platform as a Service-Lösungen).

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Werbebanner ISIN-WatchlistEntgegen unserem ursprünglichen Vorhaben, uns von der Aktie nach ihren enttäuschenden Ankündigungen vom 28.04. und der seitherigen Etablierung der Unterstützung auf deutlich ermäßigten Niveaus perspektivisch wohl wieder recht schnell zu trennen, behalten wir den Titel nach seinem sprunghaften Anstieg der letzten Woche und der begleitenden positiven Nachricht des erfolgreichen Kapitalerhöhungs-Vollzugs nun zwar vorerst doch weiterhin bei.

Dennoch werden wir die Aktie ihn in ihrer nunmehr weiter konkretisierten charttechnischen Konsolidierungsformation ab einem Niveau von ca. 1570 SEK (rd. 155 EUR), was dann einem KGV (2023e) von rd. 50 entsprechen würde, künftig ggfs. erneut zur Disposition stellen, was wir kurzfristig entscheiden werden.

 

Chart: SINCH AB (in Euro)

 

 

Auch der letztwöchige starke 9,2 %ige Aktienanstieg des weltgrößten Online-Casino- und Glücksspielentwicklers EVOLUTION AB (ehemals Evolution Gaming) folgte nach ihren herausragenden Quartalszahlen vom 27.04. (Umsatz + 105 %, Nettogewinn + 144 % gegenüber Vorjahr) einem hieran anschließend kurzfristigen heftigen Gewinnmitnahmedruck von bis zu – 23 %.

Allerdings war in der letzten Woche dieser Aktienkurssprung auch durch die unseres Erachtens perspektivisch sehr interessante Meldung begünstigt, dass im bereits in 2018 erstmal entwickelten, spannungssteigernden Online-Konzept des sog. „Lightning Roulette“ (= ein in einem kompletten, bei einzelnen Varianten sogar komplett abgedunkelten Roulettefeld kreisender Laserpointer, nach dessen Zufallsgenerator-gesteuertem Stillstand nur eine Roulette-„Glückszahl“ aufleuchtet und wobei man jedoch ebenfalls auf ganze 2er-, 4er- etc.-Quadrate setzen kann) derartige „Lightning Roulette“ – Online-Zahlen“ziehungen“ nun erstmals auch über entsprechend aufgestellte Wiedergabetische in realen Kasinos live und in Echtzeit an die dort befindlichen Spielteilnehmer gestreamt werden und diese somit direkt vor Ort in den Kasinos auch an derartigen Online-Formaten teilnehmen und hierin gewinnen können, wie jeder andere Internetnutzer auch.

Zuvor war Evolution bislang hingegen ausschließlich den umgekehrten Weg gegangen, reale oder auch virtuell-reale Roulette-Einsatzrunden (was sich gerade in der Corona-Krise ohne Live-Kasinogäste, aber auch generell bis zuletzt eines zunehmend hohen Nutzerzuspruchs erfreut hat) in direkt über das Internet abrufbare Online-Spieleformate gestreamt zu haben, so dass nun der erstmals gegenteilige Spielekonzept-Transport von der „Online“- in die „reale“ Kasinowelt (mit Unterstützung des hierin führenden Technologieentwicklers SCIENTIFIC GAMES) aus unserer Sicht gerade im Zuge der zunehmenden Kasino-Wiedereröffnung nach der Corona-Pandemie ein sehr interessantes Experiment ist, was in den kommenden Jahren noch für erhebliche Mehreinnahmen des Konzerns sorgen könnte.

Mit einem aktuellen KGV (2023e) von lediglich rd. 34 bei einem im Konsens von Ende 2020 – 2023 nach jüngster Übernahme ihres schwedischen Hauptkonkurrenten NETENT weiterhin unterstellten fulminanten Umsatz- und Nettogewinnwachstum von insgesamt ca. + 176 % bzw. + 221 % halten wir die Aktie von EVOLUTION weiterhin in jedem Fall für unterbewertet und bekräftigen daher erneut unsere Kaufempfehlung für risikobewusste Anleger.

Die Aktie der französischen ESKER – auch hier war es nach der Vorlage eines lediglich erwartungsgemäßen Umsatzanstiegs im 1. Quartal um + 14 % gegenüber dem Vorjahr kurzfristig zu einer bis zu 17 %igen Korrektur gekommen – tendierte in der vergangenen Woche ebenfalls sehr fest, nachdem der Spezialist für Cloudplattformentwicklungen zur automatisierten Steuerung von Unternehmensprozessen aller Art (besonders im Bereich des Dokumenten- und Transaktionsmanagements) und der Aufdeckung von Sicherheitsrisiken / Betrugsfällen bekanntgab, SIEMENS HEALTHINEERS (DE000SHL1006) habe Esker’s Künstliche Intelligenz (AI)-gestützte Cloudlösung zur Automatisierung von Orderabwicklungen in ihrer italienischen Tochter als „Testballon“ so erfolgreich und in perfekter Ergänzung zur bislang genutzten ERP-Software von SAP angewandt, dass diese automatisierte Orderabwicklungs-Lösung von Esker nun auch Anwendung zunächst an allen weiteren Konzernstandorten von Siemens Healthineers in den USA, West- und Osteuropa sowie in Südafrika finden werde.

Zusätzlich gab Siemens Healthineers an, weltweit seien vor dem Einsatz der Cloudlösung von Esker konzernweit erst 8 % ihrer Auftragsabwicklung komplett automatisiert gewesen, diese Quote würde mit dem Einsatz der AI-Plattform von Esker aber an allen Weltstandorten nun auf einen Schlag auf 85 % ausgebaut werden. Zudem habe die AI-Plattform von Esker in 93 % aller Fälle richtig bewertet und erkannt, unter welchen Bedingungen eine komplett automatisierte Orderabwicklung technisch tatsächlich in Frage kam und vollständig fehlerfrei durchgeführt werden konnte.

Diese Nachricht war aus unserer Sicht damit einmal mehr ein weiterer auch längerfristig sehr prestigeträchtiger Nachweis der exzellenten unternehmerischen Cloudplattform-Kompetenz von Esker, die den mittlerweile erreichten Stamm von weltweit über 6.000 Unternehmenskunden, darunter z.B. so illustre Namen wie Sony, Heineken, McDonald’s, Nestlé, Xerox und Toshiba, nur bestens erklärt.

Unter diesem Aspekt halten wir selbst die optisch hohe, aktuelle Aktien-KGV-Bewertung (2023e) von rd. 63 im internationalen Vergleich aller Cloudplattform-Entwickler (z.B. Weltmarktführer ServiceNow mit einem KGV (2023e) von 53) bei einem für Esker in den kommenden 3 Jahren im Analystenkonsens unterstellten Nettogewinnwachstum von ca. + 75 % derzeit weiterhin für vertretbar und behalten daher diese Bestandsposition unseres Themendepots ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN auch weiterhin bei.

 

Chart: ESKER S.A. gegen MSCI WORLD (Euro) – Index

 

 

Und die Aktie von TERADYNE, die zu den Weltmarktführern in der Entwicklung unterschiedlichster Industrieautomatisierungslösungen wie aber auch zugehöriger Testungs- und Kontrollsysteme für IT- und elektrotechnische Komponenten jeglicher Art vor allem in den Sektoren der Unterhaltungselektronik, der Netzwerkausrüstung, der mobilen Kommunikation, dem Automobilsektor, der Elektroindustrie sowie dem Luft-, Raumfahrt- und militärischen Verteidigungswesen zählt, profitierte in ihrem letztwöchigen Anstieg um + 6,0 % primär von einer neu publizierten Marktstudie des internationalen Verbands „Association for Advancing Automation“ (AAA), nach der in den USA im 1. Quartal 2021 der Umsatz in Industrierobotern und -Automatisierungsgeräten gegenüber dem Vorjahr hoch dynamisch um + 20 % zulegte und in Teilsegmenten wie z.B. der Metallverarbeitung (+ 86 %), des gesamten Life Sciences- und Pharma-Sektors (+ 72 %) und der Nahrungsmittel- und Konsumgüterbranche (+ 32 %) gar weit überdurchschnittlich hochschnellte.

Der Report, dessen inhaltliche Kernaussagen Sie hier nachlesen können, verweist als Erklärung für den natürlich auch weltweit verzeichneten aktuellen Boom in der Nachfrage nach Industrierobotern und -Automatisierungslösungen darauf, dass gerade die Corona-Pandemie die Risiken kurzfristig ausfallender bzw. nicht verfügbarer Arbeitskräfte gerade in hoch integrierten Ablaufprozessen schonungslos offengelegt hätten, worauf die meisten derart betroffenen Unternehmen spätestens seit dem 4. Quartal 2020 umgehend mit massiven Investitionen in die weitestmöglichen künftigen Automatisierungen ihrer Industriefertigungs-Prozesse reagiert hätten.

Als die herausstechendsten Profiteure dieses Industrieautomatisierungs-Runs stellt die AAA-Studie künftig neben der hierin gerade in Europa führenden schweizerischen ABB (CH0012221716) daher speziell auch die international hierin dominierenden US-Konzerne TERADYNE wie aber auch die zuletzt ebenfalls in das Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV aufgenommene BROOKS AUTOMATION (US1143401024) heraus. Den Kommentar zu letztgenanntem Aktienkauf können Sie nochmals hier finden.

In dem auch weiterhin absehbar hoch dynamischen, von den Analysten derzeit nach aktueller Konsensprognose unseres Erachtens weit unterschätzten Nettogewinnwachstum der kommenden 3 Jahre bis Ende 2023 um mindestens + 30 % (aus unserer Sicht wesentlich realistischer: ca. + 40 bis 45 %) ist die selbst nach den konservativen Analystenprognosen derzeit nur mit einem KGV (2023e) von rd. 22 bewertete Aktie von Teradyne als hochgradig unterbewertet einzustufen, weshalb wir den Titel risikofreudigen Anlegern auch weiter zum Kauf empfehlen.

 

Chart: TERADYNE gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)

 

 

02.06.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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