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Volkswagen will in Zukunft auch bei Verbrennern auf das Agenturmodell setzen und stößt damit bei den Händlern auf Widerstand

Zur Kostensenkung scheint Volkswagen zu allem entschlossen zu sein

NTG24 - Volkswagen will in Zukunft auch bei Verbrennern auf das Agenturmodell setzen und stößt damit bei den Händlern auf Widerstand

 

Die Kosten bei Volkswagen sollen in Zukunft unter allen Umständen weiter sinken, um gerade bei der schwächelnden Kernmarke die Margen wieder aufzupolieren. Um dieses Ziel zu erreichen, scheint das Unternehmen sein Vertriebsmodell grundsätzlich zu überdenken. Händler sollen wohl nur noch als Vermittler auftreten.

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Das „Handelsblatt“ berichtete kürzlich über entsprechende Pläne, laut denen Volkswagen (DE0007664039) wohl auch bei Verbrennern das sogenannte Agenturmodell etablieren will. Bei jenem werden Fahrzeuge nicht an Händler verkauft, welche diese dann eigenständig an Kunden weiterverkaufen. Stattdessen kommt der Kaufvertrag direkt zwischen Unternehmen und Verbraucher zustande und der Händler wird lediglich mit einer fixen Provision beteiligt. Volkswageb bestätige, über dieses Vorhaben nachzudenken.

Für die Händler ergeben sich daraus sowohl Vor- als auch Nachteile. Das Risiko übernimmt beim Agenturmodell Volkswagen selbst. Es besteht nicht länger die Gefahr, dass Fahrzeuge längere Zeit keinen Käufer finden und im Extremfall abgeschrieben werden müssen. Dafür fallen die Margen für die Händler aber auch in aller Regel sehr viel geringer aus. Branchenkenner sprechen bisher von einer fixen Marge von zehn Prozent, die Händler beim Verkauf eines VW einstreichen können. Beim Agenturmodell sollen es nur noch vier Prozent sein und auch Boni fallen dem Vernehmen nach geringer aus.

 

Volkswagen: Es regt sich Widerstand

 

Dementsprechend stoßen die Pläne auf wenig Begeisterung bei den Händlern. Vom deutschen VW- und Audi-Händlerverband VAPV ist zu hören, dass allein die Ankündigung viele Händler zu einem Umdenken bewegen werde. Noch verdienen jene mit dem Verkauf von Verbrennern den großteil ihrer Einnahmen. Durch das Agenturmodell könnten sich aber große Risiken ergeben.

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Erwartet wird von Insidern, dass Volkswagen das Ganze am Ende auf die Füße fallen könnte. Denn sollten Händler am Verkauf von VW-Fahrzeugen künftig weniger verdienen, werden sie solchen wahrscheinlich auch nicht mehr die prominentesten Plätze in ihren Autohäusern gönnen. Dort könnten stattdessen Fahrzeuge von Konkurrenten stehen, welche die Händler noch auf eigene Faust an die Frau oder den Mann bringen können.

Offen bleibt, wann genau Volkwagen die Umstellung vorantreiben könnte und welche Märkte dafür als erstes auserkoren werden. Mit der Angelegenheit vertraute Personen bezweifeln, dass es vor 2027 so weit sein wird. Es heißt ferner, dass zunächst Märkte ins Auge gefasst werden sollen, wo bereits eine hohe Verbreitung von Elektrofahrzeugen herrscht. Letztere bietet Volkswagen schon jetzt über das Agenturmodell an, sodass weniger Widerstand bei der Umstellung des Vertriebsmodells bei Verbrennern erwartet wird.

 

Volkswagen geht ins Risiko

 

Sollte Volkswagen tatsächlich auf breiter Front auf das Vertriebsmodell wechseln, würde der Konzern damit fraglos hohe Risiken eingehen. Sehr verlockend ist der Blick auf den Konkurrenten Tesla, der die allermeisten seiner Verkäufe direkt abwikelt und damit Umwege über Händler umgehen kann. Doch ist Volkswagen eben nicht Tesla und für die Wolfsburger kann es schwer nach hinten losgehen, sollte man es sich mit den Händlern verscherzen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenAuf der anderen Seite ist der Kostendruck enorm und es braucht mutige Ansätze, um die selbst aufgestellten Margenziele in den kommenden Jahren erreichen zu können. Volkswagen kommt also kaum um das Eingehen von Risiken herum. Ob das Agenturmodell der richtige Weg ist, um wieder zurück auf einen Wachstumskurs finden zu können, darüber lässt sich streiten. Die Anleger scheinen eher skeptisch zu sein. Die Volkswagen-Aktie gab am Donnerstag leicht um 0,34 Prozent nach unt trat unterhalb von 120 Euro weiter auf der Stelle. Per Handelsschluss standen 118 Euro auf dem Ticker.

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24.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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