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Volkswagen wertet weiter ab, auch Mercedes-Benz steht unter Druck, bei BASF geht das Zittern wieder los und Rheinmetall profitiert von der Unsicherheit

Der Zolldeal zwischen der EU und den USA scheint schon wieder ins Wanken zu geraten

NTG24 - Volkswagen wertet weiter ab, auch Mercedes-Benz steht unter Druck, bei BASF geht das Zittern wieder los und Rheinmetall profitiert von der Unsicherheit

 

Sichtlich stolz sprach US-Präsident Donald Trump am Wochenende in Schottland noch vom „größten Deal von allen“, als er zusammen mit EU-Kommissionspräsidenten eine Einigung im schwelenden Handelsstreit verkündete. 15 Prozent Basiszoll sollen ab August gelten und noch dazu soll die EU weitere Zugeständnisse machen. Die Märkte erhofften sich davon vor allem etwas weniger Unsicherheit.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDass diese Hoffnung auch erfüllt wird, scheint aber noch offen zu sein. Denn keine 48 Stunden nach dem Treffen in Schottland treten schon wieder Zweifel auf. Sowohl die USA als auch die EU veröffentlichten weitere Details um die neue Vereinbarung, die sich in vielen Punkten allerdings deutlich voneinander unterscheiden. Darüber berichtete hierzulande das „Handelsblatt“. Die offensichtliche Uneinigkeit setzt ein großes Fragezeichen über das Abkommen, was Volkswagen (DE0007664039) ins Mark treffen könnte.

 

 

 

Zuvor gab es noch die Aussicht darauf, dass aktuell geltende Zölle sinken könnten und insbesondere die schwachen Geschäfte der Töchter Audi und Porsche wieder besser laufen könnten. Doch noch ist keine Unterschrift gesetzt und ohne solche könnte sich die Vorfreude schnell in Luft auflösen. Die Anteilseigner übten sich am Dienstag schon mal in Vorsicht. Die Volkswagen-Aktie gab um 1,3 Prozent bis auf 95,52 Euro nach.

 

Mercedes-Benz: Ein ungutes Gefühl

 

Strittige Punkte finden sich unter anderem bei Lebensmittelstandards, dem Energiesektor, Stahl und Aluminium sowie dem Thema Energie. Doch was genau den Deal zum Scheitern bringen könnte, das dürfte vielen Anlegern relativ egal sein. Auch bei Mercedes-Benz (DE0007100000) steht im Vordergrund die Befürchtung, dass weiterhin hohe oder vielleicht sogar noch höhere Zölle drohen könnten.

Dazu kommt ein mulmiges Gefühl mit Blick auf die anstehenden Zahlen. Nachdem so ziemlich alle großen deutschen Autobauer bisher enttäuscht haben, halten die Erwartungen an Mercedes-Benz sich in engen Grenzen. Mit einem Sommerwunder scheint kaum jemand zu rechnen und so gab der Aktienkurs im gestrigen Handel um 0,9 Prozent bis auf 53,21 Euro nach. Zölle bleiben ein heißes Thema. Denn auch wenn Mercedes-Benz zahlreiche Standorte in den USA unterhält, so laufen die wenigsten davon ohne Importe von Bauteilen aus dem Ausland.

 

Die Wünsche von BASF werden nicht erhört

 

BASF (DE000BASF111) reagierte auf die (scheinbare?) Zolleinigung eher verhalten. Ein Sprecher ließ gegenüber dem „SWR“ mitteilen, dass man sich vor allem faire Handelsbedingungen und verlässliche Rahmenbedingungen wünsche. Sollte die Politik dem Unternehmen diesen Gefallen verwehren, so würde das natürlich nicht eben für Kauflaune unter den Aktionären sorgen. Folgerichtig ging es ob der steigenden Unsicherheit am Dienstag wieder in Richtung Süden. Das Papier verlor um 2,2 Prozent an Wert und purzelte auf 43,90 Euro zurück.

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Allerdings spricht BASF auch immer wieder davon, dass die US-Zölle nur einen überschaubaren Einfluss auf die eigenen Geschäfte hätten. Denn rund 80 Prozent der Produktion für den US-Markt finden vor Ort statt und sind somit nicht betroffen. Allerdings könnten Rückgänge bei den restlichen 20 Prozent schon ausreichen, um manchen Anleger in die Flucht zu schlagen. Die Aussicht auf ein gescheitertes Abkommen ist daher nichts, was die Anteilseigner auf die leichte Schulter nehmen könnten.

 

Rheinmetall dreht wieder auf

 

Wenn es eine Aktie gibt, die in der jüngeren Vergangenheit von Unsicherheit profitieren konnte, dann dürfte es jene von Rheinmetall (DE0007030009) sein. Das Muster scheint sich fortzusetzen. Denn während sich im DAX mal wieder große Sorgen breitmachten, legte die Rheinmetall-Aktie um 3,5 Prozent zu und setzte sich damit an die Spitze des Index. Damit konnten die Bullen auch die Linie bei 1.700 Euro verteidigen und den Kurs bis auf 1.735 Euro zurückhieven.

Mit der Aussicht auf weitere Reibereien auf der geopolitischen Bühne treten Sorgen um zunehmende Ausgaben von EU-Staaten für US-Rüstungsprodukte in den Hintergrund. Denn bewiesen wird wieder einmal, dass auf die USA unter Donald Trump schlicht kein Verlass ist. Europa tut daher gut daran, sich auf eigene Stärken zu fokussieren, und das würde die Aussichten von Rheinmetall nur umso heller strahlen lassen. Die gute Stimmung und die Hoffnung auf eine Fortsetzung des imposanten Aufwärtstrends haben daher ihre Berechtigung.

 

Hin und her

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeOhne angeben zu wollen, hatte der bescheidene Autor dieser Zeile von Beginn an Zweifel daran, dass Donald Trump an neuen Vereinbarungen lange festhalten würde. Dass es aber schon vor der offiziellen Unterzeichnungen irgendwelcher Papiere zu Verwerfungen kommt, das überrascht dann selbst skeptische Naturen etwas. Anlegern ist wohl auch weiterhin zu raten, sich nicht zu sehr auf Worte aus dem Munde von Trump zu verlassen und beim europäischen Markt eher vom Worst Case als dem Best Case auszugehen.

 

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30.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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