
Die America Inc. brummt
Starke Zahlen von der Wall Street - die Banken legen vor und geben einen positiven Ausblick
Die Wall Street-Banken haben ihre Abschlüsse für das 3. Quartal vorgelegt und geben der Berichtssaison ein positives Vorzeichen. Das Geschäft läuft rund, wächst und ist sehr profitabel.
Insbesondere bei JPMorgan (US46625H1005) läuft das Geschäft weiterhin ausgezeichnet. Und obwohl man die Erwartungen für alle wichtigen Eckdaten schlagen konnte, hob man sogar noch die Jahresprognose für den Nettozinsertrag leicht an. Statt der bereits erhöhten Prognose von 95,5 Mrd. US-Dollar sieht man nun einen Nettozinsertrag von 95,8 Mrd. US-Dollar für 2025. Und das, obwohl die Federal Reserve ihren Zinssenkungszyklus wieder fortgesetzt hat. Unter dem Strich ist das Umfeld ideal für eine Investmentbank gemacht, was man bei den FICC- und Handelsumsätzen sieht, die auf 5,61 Mrd. US-Dollar (Konsens: 5,33 Mrd. US-Dollar) stiegen. Auch im Equity-Handel schlug man mit 3,33 Mrd. US-Dollar Umsatz die Konsensschätzung, die sich bei 3,04 Mrd. US-Dollar eingependelt hatte, da die Kundschaft von JPMorgan sehr aktiv war. Insgesamt ein Umsatz im 3. Quartal von 46,4 Mrd. US-Dollar (+9 %) (Konsens: 45,25 Mrd. US-Dollar) und ein Gewinnsprung von 12 % von 12,9 Mrd. US-Dollar im Vorjahr auf 14,4 Mrd. US-Dollar bzw. 5,07 US-Dollar je Aktie (Konsens: 4,84 US-Dollar). Was den Ausblick angeht, so ist Jamie Dimon weiter optimistisch, verweist aber darauf, dass sich der Arbeitsmarkt zuletzt etwas schwächer entwickelt hat.
Das Geschäft der Citigroup (US1729674242) wuchs ordentlich und man drehte beim Ergebnis den Turbo auf, indem man die Kosten runterzog. Der Umsatz insgesamt stieg um 9 % im Jahresvergleich auf 22,09 Mrd. US-Dollar (Konsens: 21,05 Mrd. US-Dollar), wobei bemerkenswert ist, dass man den Netto-Zinsertrag stark um 12 % auf 14,94 Mrd. US-Dollar verbessern konnte. An dieser Stelle hat die Citi einen ausgezeichneten Job gemacht. Den Anstieg der operativen Kosten konnte man soweit im Griff behalten, dass sie nur um 1,15 Mrd. US-Dollar stiegen, während die Umsätze um 1,9 Mrd. US-Dollar zulegten, was zu einem Gewinnanstieg um 16 % auf 3,75 Mrd. US-Dollar führte. Der „bereinigte“ Gewinn je Aktie erreichte 12,25 US-Dollar, was die Erwartungen um 11 % schlug.
Die America Inc. brummt
Das Quartal von Wells Fargo (US9497461015) zeigte Wachstum auf allen Ebenen. Angefangen vom Umsatz (21,44 Mrd. US-Dollar / +5 % / Konsens: 21,1 Mrd. US-Dollar), über den Netto-Zinsertrag (11,95 Mrd. US-Dollar / +2 % / Konsens: 12,01 Mrd. US-Dollar) bis zum Ergebnis nach Steuern (5,59 Mrd. US-Dollar / +9 %). Das „bereinigte“ Ergebnis je Aktie war bei 1,55 US-Dollar je Aktie erwartet, doch Wells Fargo konnte die Schätzung mit 1,66 US-Dollar um 7 % schlagen. Zu der stärkeren Profitabilität trug unter anderem bei, dass man die Rückstellungen für problematische Kredite von 1,07 Mrd. US-Dollar auf 681 Mio. US-Dollar reduzieren konnte. Und das Management gibt sich optimistisch für das laufende 4. Quartal, vor allem, da der Gewinn mit den grossen Kreditgeschäften und der Vermögensverwaltung mit zweistelligem Prozentsatz wächst.
BlackRock (US09247X1019) beeindruckte mit einem Umsatzsprung von 25 % im Jahresvergleich, aber enttäuschte beim Ergebnis. Auf beide Eckdaten war die Wall Street vorbereitet und der Vermögensverwalter lag auch über den Konsensschätzungen. Auch muss man betonen, dass der Rückgang des Ergebnisses um -23 % von 10,90 US-Dollar je Aktie auf nur noch 8,43 US-Dollar stark durch nicht-liquiditätswirksame Belastungen aus Akquisitionen stammte. Nichtsdestotrotz litt die Profitabilität zuletzt, denn selbst auf „bereinigter“ Ebene konnte BlackRock den Gewinn je Aktie nur um 1 % auf 11,55 US-Dollar steigern. Dank des Vertriebs und der neu akquirierten Geschäftsteile (HPS & ElmTree) konnte man jedoch das zu verwaltende Vermögen Dritter insgesamt um 17 % auf 13,46 Billionen US-Dollar (Konsens: 13,37 Mrd. US-Dollar) steigern. Hier spielt natürlich auch rein, dass sich nahezu alle Assetklassen positiv entwickelt haben, was das Vermögen hebt. Die Netto-Kapitalzuflüsse sehen auf den ersten Blick mit 205 Mrd. US-Dollar sehr stark aus. Darin enthalten sind jedoch 165 Mrd. US-Dollar aus den Akquisitionen. Bereinigt reden wir also über 40 Mrd. US-Dollar an Netto-Kapitalzuflüssen, was der Tiefstpunkt des Jahres bisher ist.
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15.10.2025 - Mikey Fritz
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