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Wells Fargo sorgt für Ernüchterung, auch die Bank of America nimmt Verluste hin, die Citibank überzeugt derweil mit Sparplänen und JPMorgan stellt neue Rekorde auf

Die US-Banken legen Zahlen vor!

NTG24 - Wells Fargo sorgt für Ernüchterung, auch die Bank of America nimmt Verluste hin, die Citibank überzeugt derweil mit Sparplänen und JPMorgan stellt neue Rekorde auf

 

Das Jahr startete mit viel Unsicherheit und Spekulation, nun haben die US-Banken die Berichtssaison eingeläutet, mit der endlich auch konkrete Zahlen in die weiteren Prognosen fließen werden. Zu sehen gab es manche Überraschung, und das leider längst nicht nur in positiver Hinsicht.

Wells Fargo (US9497461015) konnte für das vergangenen Jahr zwar einen um elf Prozent gestiegenen Ertrag melden und auch der Nettozinsertrag legte deutlich zu. Allerdings wurde an den Märkten mit Enttäuschung vernommen, dass die Kosten höher als gedacht ausgefallen sind. Die Rückstellungen für Kreditverluste legten um 34 Prozent zu und das Unternehmen überwies allein im vierten Quartal 1,9 Milliarden US-Dollar an die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC).

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Die Aktionäre reagierten darauf verschnupft und ließen die Aktie von Wells Fargo am Freitag um 3,3 Prozent in Richtung Süden purzeln. Der Kurs ging auf 47,40 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit rund vier Wochen zurück. Die recht beeindruckende Rallye aus dem vergangenen Halbjahr erfährt dadurch einen Dämpfer. Das liegt nicht zuletzt an Warnungen davor, dass Zinssenkungen seitens der Fed im laufenden Jahr womöglich stärker als bisher erwartet ausfallen könnten.

 

Enttäuschung bei der Bank of America

 

Letzteres erweist sich für alle Bank-Aktien momentan als wenig förderlich. Das ist ein denkbar schlechtes Timing, um noch dazu einen Gewinneinbruch zu vermelden. Eben dies geschah jedoch bei der Bank of America (US0605051046), welche im Jahr 2023 26,5 Milliarden Dollar an Gewinn verbuchte und damit eine Milliarde Dollar weniger als noch im Jahr zuvor. Besonders enttäuschend fiel das vierte Quartal aus, bei dem mit einem Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar die Erwartungen der Experten klar unterboten wurden.

Als Reaktion darauf ging es mit dem Aktienkurs des Geldhauses am gestrigen Freitag um etwas mehr als ein Prozent auf 32,80 Dollar zurück. Die Anleger haben ein wenig mit der Sorge zu kämpfen, dass die Gewinne im neuen Jahr noch weiter zurückgehen könnten. Solange derartige Befürchtungen aktuell bleiben dürfte es sich mit dem Aufwärtstrend wohl erst einmal erledigt haben. Feststellen lässt sich allerdings auch, dass die Aktie noch immer auf einem recht ansehnlichen Niveau notiert.

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Citigroup: Licht und Schatten

 

Bei der Citigroup (US1729674242) lief zuletzt ebenfalls nicht alles rund und das Unternehmen sprach selbst von einem enttäuschenden vierten Quartal. Es mussten Verluste in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar verbucht werden. Dafür werden zu weiten Teilen hohe Kosten verantwortlich gemacht. Wohl auch deshalb hat das Institut sich auf die Fahne geschrieben, die Kosten im neuen Jahr deutlich zu senken und so einen „Wendepunkt“ zu erreichen.

In Aussicht gestellt wurde die Streichung von bis zu 20.000 Arbeitsplätzen. Das entspricht etwa acht Prozent der gesamten Belegschaft. Die Kosten sollen 2024 von bisher 56,4 Milliarden Dollar auf 53,5 bis 53,8 Milliarden Dollar gesenkt werden. Den Anteilseignern scheint dieses Versprechen zuzusagen und so konnte die Citibank-Aktie trotz der hohen Verluste am Freitag zulegen. Um immerhin 1,04 Prozent ging es in die Höhe, was den Kurs auf 52,62 Dollar beförderte.

 

JPMorgan: Nichts zu meckern?

 

Während sich bei der Konkurrenz ein eher durchmischtes Bild ergab, konnte JPMorgan (US46625H1005) für das vergangene Quartal nicht weniger als neue Rekorde vorweisen. Die Nettozinseinnahmen stiegen auf satte 24,2 Milliarden Dollar. Das ist sowohl für das Unternehmen als auch absolut ein neuer Bestwert. Der Gewinn für das Gesamtjahr steigere sich auf 49,6 Milliarden Dollar – ebenfalls ein neuer Rekord.

An der Börse ging es mit den Kursen dennoch um 0,73 Prozent bis auf 169,05 Dollar zurück, was vordergründig auf eher nüchterne Aussagen von JPMorgan-CEO Jamie Dimon zurückzuführen ist. Jener sieht die Welt weiterhin in einer sehr gefährlichen Lage und rechnet eher nicht damit, dass die Konjunktur im Jahr 2024 eine große Erholung erfahren wird. Auch bei der Erwartung schnell sinkender Zinsen zählt er eher zu den Skeptikern. Die vorsichtigen Aussichten färben auf die Aktionäre sichtlich ab.

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Die Spannung steigt

 

Die US-Banken leiten klassischerweise die Berichtssaison erst ein, sodass uns die heiße Phase erst noch bevorsteht. Gesorgt ist dafür, dass die kommenden Wochen sehr spannend und ereignisreich verlaufen werden. In den Sternen steht, ob uns vorwiegend positive oder negative Überraschungen bevorsteht. Doch aufgrund der noch immer nervösen Grundstimmung an den Märkten sollten Anleger jetzt sehr genau auf die weiteren Entwicklungen achten.

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13.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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