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Die Hoffnung lebt bei Nel ASA, zwiespältige Aussichten für Nordex, gefährliche Entwicklungen bei JinkoSolar und TUI bemüht sich weiter um Beruhigung

Alles, nur keine Sicherheit

NTG24 - Die Hoffnung lebt bei Nel ASA, zwiespältige Aussichten für Nordex, gefährliche Entwicklungen bei JinkoSolar und TUI bemüht sich weiter um Beruhigung

 

Auch zweieinhalb Wochen nach Kriegsausbruch beherrscht die Lage in der Ukraine noch immer so ziemlich alles an den Märkten. Die neue Woche dürfte nach einigen neuen Entwicklungen wieder ziemlich chaotisch beginnen. Vor dem Handel lassen sich lediglich Tendenzen für mögliche Gewinner und Verlierer vermuten.

Weiterhin gute Aussichten gibt es für Nel ASA (NO0010081235), da die europäischen Staaten ihre Bemühungen, sich von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig zu machen, ganz unabhängig vom weiteren Kriegsverlauf mit ziemlicher Sicherheit vorantreiben werden. Eben das verhalf der Aktie der Norweger zuletzt zu einer veritablen Rallye, welche die Kurse bis zum Wochenende bereits auf 1,82 Euro heben konnte.

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Werbebanner EMH PM TradeIm außerbörslichen Handel am Wochenende konnte Nel weiter zulegen und sich bis auf 1,84 Euro verbessern. Es wäre keine große Überraschung, sollte es heute an der Börse eine ähnliche Entwicklung zu sehen geben, selbst noch höhere Zugewinne sind beileibe kein Ding der Unmöglichkeit. Viele Anteilseigner werden auf einen baldigen Angriff auf die wichtige 2-Euro-Marke hoffen. Trotz aller guten Hoffnungen ist ein solcher im derzeit noch immer sehr volatilen Markt aber keine ausgemachte Sache.

 

Ein großes Problem

 

Auch Nordex (DE000A0D6554) dürfte vom neuen Energie-Fokus der EU grundsätzlich schwer profitieren, allerdings ist das Unternehmen gleichzeitig auch mit großen Sorgen behaftet. Denn während die Nachfrage in Zukunft weiter steigen dürfte, sind die Margen gerade dabei, in Richtung Nullpunkt zu sinken, vielleicht sogar noch etwas darüber hinaus.

Das liegt vor allem an rapide steigenden Energiepreisen und immer größeren Problemen in den Lieferketten. Beides hat sich mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch weiter verschärft und dürfte die auch noch weiter tun. Ob bei Nordex nun die positiven Aussichten oder die aktuellen Probleme schwerer zu wiegen sind, kann wohl nur jeder für sich selbst entscheiden. Zumindest die Analysten bleiben mehrheitlich optimistisch, was aber auch nicht viel heißen muss. Letztlich weiß aktuell niemand so genau, welche Richtung die Aktie des Windkraft-Experten mittelfristig einschlagen wird.

 

Konfrontation mit China?

 

JinkoSolar (US47759T1007) als weltweiter Marktführer im Bereich von Photovoltaik ist ein weiterer potenzieller Profiteur der aktuellen geopolitischen Lage, doch scheinen hier die Risiken sogar noch höher als bei Nordex auszufallen. Durch die weitgehende Enthaltung im Ukraine -Konflikt und einige klare Bekenntnisse zu Russland hat das Reich der Mitte sich im Westen etwas ins Abseits manövriert und wann immer hiesige Regierungen die Wahl haben, dürften sie wohl Verträge mit Unternehmen aus anderen Ländern bevorzugen.

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Das dürfte umso mehr zutreffen, sollten sich Gerüchte vom Sonntag bestätigen, wonach Russland bei China sowohl nach militärischer als auch wirtschaftlicher Hilfe gebeten habe. Darüber berichteten mehrere US-Medien. China selbst wollte das zunächst nicht bestätigen. Die USA kündigten derweil schon mal an, dass das Land selbst mit Strafmaßnahmen zu rechnen habe, sollte es Russland dabei helfen, verhängte Sanktionen des Westens zu umgehen. Sollte die Lage weiter eskalieren, könnte sich das zum Problem für JinkoSolar entwickeln. Ob die Aktionäre auf diese dunklen Vorzeichen schon heute reagieren, lässt sich nur abwarten.

 

Alles schon in trockenen Tüchern?

 

Bei TUI (DE000TUAG000) machten sich zuletzt viele Anleger Sorgen darum, dass das Sommergeschäft aufgrund der unkontrolliert in die Höhe schießenden Energiepreise wieder einmal ins Wasser fallen könnte. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ ließ TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert aber durchblicken, dass zumindest bereits getätigte Buchungen keinem Risiko ausgesetzt seien, weder für die Reisenden noch für den Konzern selbst. Die dafür nötigen Verträge seine schon längst abgeschlossen.

Lediglich bei Last-Minute-Reisen wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet, da der Spielraum für tagesaktuelle Rabatte sich mit immer höheren Spritpreisen und einer rekordverdächtigen Inflation freilich sehr überschaubar ausfällt. Wie sich das konkret auf die Urlauberzahlen im wichtigen Sommergeschäft auswirken wird, ist weiterhin nicht abzusehen. Damit steht auch die weitere Entwicklung der TUI-Aktie weitgehend in den Sternen. Zuletzt konnte das Papier sich etwas von vorherigen schweren Verlusten erholen, ohne dabei schon Anzeichen einer neuerlichen Rallye erkennen zu lassen.

 

Ungewisse Zeiten

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistBörsenexperten rechnen fest damit, dass die Märkte bis auf Weiteres der Nachrichtenlage folgen werden, und das zuweilen ohne größere Verzögerungen. Das dürfte dazu führen, dass die Volatilität weiterhin sehr hoch ausfällt und Anleger sich keine Verschnaufpausen erlauben können. Je nach den aktuellen Entwicklungen können die Märkte binnen Stunden komplett auf den Kopf gestellt werden. Langeweile kommt so nicht auf, das ist für die Börsianer aber alles andere als eine angenehme Nachricht.

 

14.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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