Williams erhöht die Prognosen für 2021

Williams profitiert vom Konjunkturaufschwung - Aktien weiter im Aufwärtstrend

 

Williams Companies (US9694571004) ist und bleibt ein Geheimtipp im amerikanischen Energiesektor. Das Unternehmen ist in Europa nahezu unbekannt und wird in der Presse kaum aufgegriffen. Völlig zu Unrecht, denn man verfügt über ein einzigartiges Produktportfolio und eine Preissetzungskraft, nach der sich viele andere Unternehmen sehnen. 

Im Kern versorgt Williams Amerika mit Erdgas. Man transportiert knapp ein Drittel des gesamten Erdgases des Landes und verfügt über ein weitreichendes Netz an Pipelines. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf mehr als 30.000 Meilen (> 48.000 Kilometer) und wird Jahr für Jahr weiter ausgebaut. Allein in diesem Jahr wird man zwischen 1,0 und 1,2 Mrd. US-Dollar investieren, um das Produktportfolio zu vergrössern und zwischen 400 und 500 Mio. US-Dollar für Wartung und Instandhaltung. 

 

Starker Jahresauftakt bei Williams

 

Der Umsatz entwickelte sich sehr stark in den ersten drei Monaten. Nach 1,91 Mrd. US-Dollar im Vorjahr nahm man nun 2,61 Mrd. US-Dollar ein. Ein Wachstum von gut 37 %, was aber zum Teil auch der Schwäche des Vorjahres geschuldet war. Auch die Betriebs- und Produktkosten stiegen deutlich, blieben mit einem Anstieg um 26 % auf 1,87 Mrd. US-Dollar deutlich hinter den Einnahmen zurück, was im Wesentlichen zu dem starken Gewinnwachstum beitrug. 

Das bereinigte EBITDA in Q1 lässt für das Gesamtjahr hoffen. Williams wies einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) von 1,41 Mrd. US-Dollar für das 1. Quartal aus, was über dem Niveau aller Quartale im vergangenen Jahr lag. 

Gemessen an der Run-Rate für das laufende Jahr liegt das Unternehmen damit auch schon über der eigenen Prognose. Man hatte im Februar für das Gesamtjahr eine Spanne von 5,0 bis 5,35 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Das Management ist sich inzwischen auch sehr sicher, dass man die Prognose von Februar schlagen wird und erhöhte hier die Spanne offiziell auf mindestens 5,2 Mrd. US-Dollar bis bestenfalls 5,4 Mrd. US-Dollar. 

Der Gewinn nach Steuern übertraf ebenfalls alle Quartale des Vorjahres. Mit einem Netto-Gewinn von 435 Mio. US-Dollar lag Williams selbstverständlich über dem hohen Verlust von -570 Mio. US-Dollar im 1. Quartal 2020, aber auch über den starken Rebound-Quartalen Q2 und Q3, wo man 315 und 323 Mio. US-Dollar verdiente. Entsprechend der starken Entwicklung zum Jahresbeginn und dem insgesamt positiven Ausblick für 2021 erhöhte Williams auch die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Im Schnitt erwartet man nun statt 1,425 insgesamt einen Nettogewinn von 1,485 Mrd. US-Dollar. 

Am Rande: Das Wetterchaos in Texas hat sich übrigens zugunsten von Williams entwickelt. Bei meiner letzten Empfehlung an dieser Stelle war noch nicht eindeutig klar, ob das Unternehmen zu den Verlierern oder Gewinnern des Jahrhundert-Schneesturms zählt. Im Bericht zum 1. Quartal unterstreicht das Unternehmen aber, dass man einen einmaligen Sonderertrag aus der Situation in Höhe von 77 Mio. US-Dollar vor Steuern gezogen hat. 

 

Der Kick liegt in der Dividende

 

Bitte unterschätzen Sie nicht die Dividende. Auf den ersten Blick sehen die 0,41 US-Dollar / Aktie mager aus. Doch das ist die vierteljährliche Dividende, nicht die jährliche Dividende. Williams schüttet also alle drei Monate (!) 0,41 US-Dollar / Aktie aus. Insgesamt in 2021 nach der Erhöhung nun 1,64 US-Dollar pro Aktie. Wer meiner ersten Empfehlung gefolgt ist, erzielt demnach nur über die Dividende schon eine jährliche Rendite von 7,1 %. Seit der Empfehlung Mitte Februar kommen aktuell noch einmal 7 % Kursperformance hinzu. Das ist doch ein Wort. 

 

 

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05.05.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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