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Ørsted warnt die Anleger vor Wertberichtigungen und schickt damit nicht nur die eigene Aktie in den freien Fall

Es geht nicht recht voran

NTG24 - Ørsted warnt die Anleger vor Wertberichtigungen und schickt damit nicht nur die eigene Aktie in den freien Fall

 

Richtig gut gelaufen ist die Ørsted-Aktie schon seit einer ganzen Weile nicht mehr, doch viele Anleger hatten mit Blick auf die Energiewende noch Hoffnung. Jene scheint sich nun in Luft aufgelöst zu haben. Am Mittwoch warnte der Offshore-Spezialist vor möglichen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe und informiert zudem über eher schleppende Fortschritte bei Gesprächen um die Investitionssteuergutschrift.

Mit Blick auf kurzfristige Windkraftprojekte in den USA bewertete Ørsted (DK0060094928) negative Auswirkungen rund um die Lieferkette und höhere Zinssätze neu, und das Ergebnis sieht nicht hübsch aus. Der dänische Konzern sprach davon, dass mit Zulieferern vereinte Zeitpläne immer mehr in Gefahr gerieten und daraus resultierende Effekte sowohl zu verzögerten Einnahmen als auch zusätzlichen Kosten führen könnten.

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Die möglichen Wertminderungen könnten sich Ørsted zufolge auf bis zu fünf Milliarden dänische Kronen belaufen, was umgerechnet rund 670 Millionen Euro entspricht. Darüber hinaus musste der Konzern eingestehen, bei Gesprächen über die Qualifikation für die Investitionssteuergutschrift nicht wie erwartet voranzukommen. Zwar läuft das Ganze noch immer fortgeführt. Sollte sich kein Erfolg einstellen, könnten hier aber weitere Wertminderungen von bis zu sechs Milliarden dänischen Kronen bzw. 810 Millionen Euro anstehen.

 

Ørsted stürzt in die Tiefe

 

Kurz zusammengefasst scheint bei Ørsted derzeit nichts so richtig zu laufen. Projekte kommen eher schleppend voran und die steigenden Kosten machen sich schwer bemerkbar. Freilich kommt das bei den Anteilseignern nicht gut an. Jene begaben sich am Mittwoch in eine Fluchtbewegung und ließen die Ørsted-Aktie um 24,15 Prozent bis auf 56,86 Euro abstürzen. Zeitweise wurde bei 56,16 Euro ein neues Allzeit-Tief markiert. Die immer höheren Risiken machen es schwierig, noch Argumente für ein Investment zu finden und die Bewertung ist mit umgerechnet 31,5 Milliarden Euro auch nach dem Absturz noch recht hoch.

Bemerkbar macht die Schwäche des Weltmarkführers im Bereich Offshore-Windkraft in der gesamten Branche. Auch RWE musste heftige Korrekturen verkraften und selbst nur indirekt betroffene Unternehmen wie solche aus dem Wasserstoffsegment hatten gestern mit roten Vorzeichen zu kämpfen. Die ohnehin schon angeschlagene Vorfreude im Bereich der erneuerbaren Energien erfährt einen weiteren Dämpfer und Besserung ist in naher Zukunft leider nicht in Sicht.

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Zwar sind Experten sich weitgehend einig über die Bedeutung der Windkraft für die künftige Energieversorgung, und das längst nicht nur mit Blick auf Europa. Doch einmal mehr stellt sich die Frage, ob Unternehmen damit auch tatsächlich Geld verdienen können. Die massiven Abschreibungen, die nun bei Ørsted drohen, zeichnen kein besonders positives Bild. Es lässt sich wohl nur abwarten, wie schnell die Märkte den Schock wieder verdauen können.

 

Ørsted: Eine Chance für Mutige?

 

Jeder Crash an der Börse kann freilich auch als Chance angesehen werden. Im Falle von Ørsted ist vorstellbar, dass die schlimmsten Szenarien nicht eintreten werden und sich dadurch wieder Aufwärtspotenzial ergibt. Das ist aber ein sehr spekulativer Ansatz und vor allem in den nächsten Tagen dürfte es noch eher ruppig zugehen. Die negativen Meldungen dürften zwar bereits als eingepreist gelten. Allerdings sorgt in neuen Untiefen des Kurskellers nun die Charttechnik für weiteren Druck.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEin Neueinstieg erscheint da viel zu riskant und allenfalls auf der Watchlist lässt sich beobachten, wie es mit der Ørsted in den kommenden Tagen weitergehen mag. Mit viel Geduld könnte sich hier noch eine Chance ergeben. Da sich aber kurzfristig keine Besserung der allgemeinen Ausgangslage abzeichnet, sollten risikobewusste Anleger in diesem Fall über viel Leidensbereitschaft und vor allem eine Engelsgeduld verfügen. Grundsätzlich bleibt der Abwärtstrend nicht nur aktiv, sondern nimmt auch noch an Tempo auf. Eine Empfehlung lässt sich da leider auch mit viel Wohlwollen nicht reinen Gewissens abgeben.

31.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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