
Gleich im ganz großen Stil investiert OpenAI in Hardware von AMD und beschert der Aktie damit einen gewaltigen Kurssprung
Die KI-Chips von AMD sind schlagartig sehr viel interessanter geworden
Schon seit Längerem kämpft AMD darum, endlich nennenswerte Marktenteile im Markt um KI-Chips zu erobern, hatte bislang aber gegenüber Nvidia stets das Nachsehen. Große Neuerungen stellte das Unternehmen bereits für das kommende Jahr in Aussicht. Dann startet mit MI450 die erste eigene Rack-Struktur, die es auch direkt mit den Flaggschiffen von Nvidia aufnehmen soll.
Bisher waren das eher luftige Versprechen und ob sich für das Ganze auch im großen Stil Abnehmer finden würden, war offen. Am Montag änderte sich dies ein Stück weit, nachdem OpenAI eine Zusammenarbeit mit AMD (US0079031078) im großen Stil ankündigte. Die neuen Helios Racks sollen ab dem kommenden Jahr an den ChatGPT-Entwickler geliefert werden und für den Aufbau großer Rechenzentren zum Einsatz kommen. In einem ersten Schritt sind 1 Gigawatt an Rechenkapazität vorgesehen. Über die gesamte Vertragsdauer sollen es mindestens 6 Gigawatt werden.
Damit fällt das Ganze noch ein ganzes Stück geringer aus als die bis zu 10 Gigawatt Rechenkapazität, die OpenAI in den kommenden Jahren bei Nvidia zuzukaufen gedenkt. Dennoch ist der Deal für AMD ein massiver Erfolg und auch ein Beleg dafür, technologisch auf der Höhe der Zeit zu sein. Interessant sind auch die Pläne für die Umsätze und den Aktienkurs. Im besten Fall könnten über die nächsten Jahre 100 Milliarden US-Dollar an neuen Umsätzen entstehen. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr erzielte AMD über sämtliche Segmente hinweg 25,8 Milliarden Dollar beim Umsatz.
OpenAI steig bei AMD ein
Die beiden Partner haben sich hohe Ziele gesetzt, und sollten jene erreicht werden, wird es zum Schaden von OpenAI nicht sein. Das Unternehmen erhält die Option, sich bis zu 160 Millionen neue Aktien von AMD zu sichern und damit etwa zehn Prozent der gesamten Anteile. Gezahlt werden sollen dafür lediglich 0,01 Dollar je Aktie. Verbunden ist dies mit einem Kursziel in Höhe von bis zu 600 Dollar. In diesem Fall würde OpenAI sich die Umsätze von 100 Milliarden Dollar ziemlich genau in Form von Anteilsscheinen wieder hereinholen, wenn auch ohne die Option auf direkte Einlösung.
Derartige Kursziele und vor allem der erste Kunde, der MI450 sowie folgende Generationen im großen Stil in Rechenzentren einzusetzen gedenkt, versetzten die Anleger am Montag in wohlige Euphorie. Die AMD-Aktie sprang zeitweise um über 35 Prozent an und erreichte bei 226,71 Dollar ein neues Allzeit-Hoch. Im späteren Handel ging es dann zwar wieder bis auf 203,71 Dollar zurück. Dort angekommen ließ sich aber noch immer ein Tagesplus von beeindruckenden 23,7 Prozent verzeichnen.
Der Einstieg von OpenAI belegt eindrucksvoll, dass AMD für Nvidia ein ernstzunehmender Gegenspieler ist, auch wenn es noch Nachholbedarf bei der Software gibt und die Marktanteile selbst mit dem nun geschlossenen Deal auf sehr überschaubarem Niveau bleiben werden. Doch möglicherweise könnten noch weitere Vereinbarungen anstehen und das Aufwärtspotenzial ist wahrscheinlich nun sehr viel höher als beim grünen Konkurrenten.
AMD ärgert die Großen
Gehen die Pläne von AMD und OpenAI auf, so würden sich selbst nach dem gestrigen Kurssprung noch eine mögliche Verdreifachung des Kurses ergeben. Zwar gibt es nie Garantien dafür, dass irgendwelche Kursziele auch erreicht werden können. Interessant ist die Angelegenheit aber allemal. AMD scheint es wieder einmal zu gelingen, sich mit den ganz Großen anzulegen. Dass das Unternehmen selbst bei schier aussichtslosen Unterfangen Erfolg haben kann, das stellte bereits der Siegeszug bei CPUs unter Beweis.
Das weitere Potenzial für AMD ist enorm. Mit OpenAI zeigt einer der führenden Player der KI-Branche, dass es auch ohne Nvidia geht, und es dürfte im Interesse vieler weiterer Anbieter sein, die Abhängigkeit von nur einem Zulieferer zu verringern. Die gute Laune an der Börse ist daher nachvollziehbar und berechtigt, wenngleich sich für weitere Kursaufschläge dennoch keine Garantien aussprechen lassen.
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07.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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