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Deutsche Bank und Commerzbank gehen in den freien Fall über

Ist das noch Besorgnis oder schon Panik?

NTG24 - Deutsche Bank und Commerzbank gehen in den freien Fall über

 

Die Furcht vor einer drohenden Rezession lässt die Märkte weiterhin nicht los. Im Gegenteil, die jüngsten Probleme rund um die Gasversorgung in Europa lastet noch mehr auf der ohnehin schon beispiellos schlechten Stimmung der Aktionäre, was wieder einmal zu roten Vorzeichen quer durch die Bank geführt hat. Besonders schwer getroffen wurden dadurch zuletzt Bankenwerte in hiesigen Gefilden.

Wenig gefragt war im Handel am Donnerstag die Deutsche Bank (DE0005140008), welche mit Verlusten in den Handel startete und diese über den Tag immer weiter ausweitete. Bei Handelsschluss stand letztlich ein Minus von satten 12,19 Prozent auf dem Ticker, womit der Titel mit weitem Abstand das Schlusslicht im DAX bildete.

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Werbebanner EMH PM TradeWenige Tage zuvor kämpften die Bullen noch darum, sich Chancen auf eine Eroberung der 10-Euro-Linie zu wahren. Davon kann nun mit einem Schlusskurs von 8,51 Euro keine Rede mehr sein. Statt in Richtung Norden zu blicken, müssen die Aktionäre sich wieder nach unten orientieren und dort wartet bereits bei 8,20 Euro das 52-Wochen-Tief. Soltle die Laune der Anleger weiterhin so schlecht wie bisher bleiben, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis es neue Tiefststände zu sehen gibt.

Dabei sind die steigenden Zinsen durchaus eine frohe Botschaft für die Deutsche Bank. Jene werden immerhin dafür sorgen, dass sich das Geschäft mit Krediten wieder lohnen wird und so die Gewinne theoreitsch wieder deutlich zulegen könnten. Dafür interessieren sich aber nur die wenigsten. Stattdessen sind Ängste verbreitet, dass viele Kreditnehmer durch den wirtschaftlichen Abschwung in die Zahlungsunfähigkeit rutschen könnten und damit die hiesigen Banken auf einem Berg an faulen Krediten sitzenlassen.

 

Dasselbe in Grün

 

Eben solche Sorgen setzten auch der Aktie der Commerzbank (DE000CBK1001) im gestrigen Handel schwer zu. Hier fielen die Verluste mit 11,8 Prozent zwar einen Hauch geringer aus als beim großen Konkurrenten. Dennoch landete das Frankfurter Geldhaus mit weitem Abstand auf dem letzten Platz im MDAX und die Stimmung könnte kaum schlechter sein. Die allgemeine Erwartung ist, dass die Commerzbank durch die drohende Rezession ordentlich unter die Räder kommen wird.

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Abseits von Gefahren rund um Kreditausfälle bei bestehenden Verträgen gesellt sich noch die böse Vorahnung dazu, dass mit steigenden Zinsen die Nachfrage nach neuen Krediten ins Bodenlose fallen könnte. Die in der Theorie höheren Gewinne in diesem Bereich könnten sich damit schlicht vollumfänglich egalisieren. Die Sorgen vor solchen Szenarien scheinen schon fast übertrieben auszufallen. Doch ein wenig Pessimismus ist den Anlegern nach den vielen Enttäuschungen im laufenden Jahr wohl auch kaum zu verübeln.

 

Große Herausforderungen für die Anleger

 

Charttechnisch sieht es für die beiden größten Privatbanken in Deutschland jetzt ebenfalls wenig erfreulich aus. Beide Institute haben an den Börsen gleich mehrere Unterstützungslinien verpasst und damit den Weg für weitere schmerzhafte Verluste geebnet. Bei der aktuellen Stimmungslage scheinen neue Tiefststände nur eine Frage der Zeit zu sein und wo genau der Ausverkauf sein Ende finden könnte, steht in den Sternen.

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Werbebanner ClaudemusManch einer findet in jeder Krise eine Chance und natürlich ergibt sich mit den nun sehr günstigen Kursen auch ein gewaltiges Aufwärtspotenzial. Es ist allerdings fraglich, ob und wann die große Erholung bei der Deutschen Bank und der Commerzbank tatsächlich eintreten wird. In einem Umfeld mit höheren Zinsen ist ein solches Szenario zwar grundsätzlich wahrscheinlicher geworden. Konjunkturelle Schwächen wiegen aber momentan noch deutlich schwerer. Da solche die Märkte noch eine ganze Weile belasten werden, wird es für die beiden Aktien wahrscheinlich noch ein Weilchen abwärts gehen, bevor sich eine anhaltende Trendwende einstellt. Schnäppchenjäger müssen da sehr genug abwägen, ob sich mit Blick auf die langfristige Entwicklung schon jetzt ein Investment anbietet oder womöglich noch günstigere Einstiegskurse in naher Zukunft zu erwarten sind.

 

24.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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