Kahlschlag bei der Gesundheitsbranche: Sartorius, Qiagen, Siemens Healthineers und Merck unter Druck
Corona verliert seinen Schrecken
Am Donnerstag fand sich gleich eine ganze Branche am Ende des DAX wieder. Anhaltende Hoffnugnen auf ein Ende der Pandemie mit der Omikron-Variante setzen dieser Tage all jenen Titeln zu, die zuvor noch von der Pandemie profitieren konnten. Bei solchen kam es im gestrigen Handel zu einem regelrechten Ausverkauf.
Warum ausgerechnet Sartorius (DE0007165607) die rote Laterne überreicht bekam, dasüber lässt sich nur spekulieren. Mit einem Minus von 5,84 Prozent fiel der Titel aber in jedem Fall besonders stark ab, die Aussichten für das neue Jahr scheinen sich die Marktakteure nicht allzu hoch auszurechnen. In nicht ganz zwei Wochen ging es hier bereits um 14 Prozent in Richtung Süden.
Nicht viel besser stang Qiagen (NL0012169213) da, wo die Kurse um 3,87 Prozent auf 41,96 Euro nachgaben. Offenbar rechnen die Börsianer nicht nur mit einer geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen. Auch für die Hersteller der Tests scheinen dunkle Zeiten anzubrechen.
Dass solche in Zukunft weniger gefragt sein könnten, ließ auch die Aktie von Siemens Healthineers (DE000SHL1006) um 2,3 Prozent nach unten korrigieren. Schließlich gesellte sich noch Merck KGaA (DE0006599905) zur Liste der gestrigen Verlierer mit Abschlägen in Höhe von 3,18 Prozent. Großartige Neuigkeiten, welche eine solch heftige Abwärtsbewegungen erklären könnten, gab es nicht zu sehen. Allein die Erwartungshaltung, dass sich Corona im Omikron mehr oder weniger von selbst erledigen könnte, reicht aus um Medizinaktien bluten zu lassen.
Wie geht es jetzt weiter?
Zu allen hier genannten Titeln sei gesagt, dass diese von mehr als nur der Corona-Pandemie leben. Teilweise spielt die sogar nur eine eher untergeordnete Rolle, die derzeitigen Verkaufsaktivitäten scheinen mittlerweile etwas übertrieben. Zu diesem Schluss kommt auhc JP Morgan, zumindest im Falle von Merck KGaA. Für jene Aktie sprach die US-Bank kürzlich eine Kaufempfehlung aus und erwartet sich nach den jüngsten Einbrüchen ein hübsches Aufwärtspotenzial.
Ein eben solches ist für den Moment auch alles, was noch für ein mutiges Investment sprechen könnte. Es bedarf dafür aber an viel Risikobereitschaft und kurzfristig ist eher mit weiteren Ab- denn Aufwertungen im Sektor zu rechnen. Zumindest, solange nicht plötzlich die nächste Corona-Variante an die Tür klopft oder es doch noch einmal zu steigenden Krankenhauseinweisungen kommen sollte.
14.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)