Rheinmetall konzentriert sich voll und ganz aufs Rüstungsgeschäft und stellt dort noch mehr Wachstum in Aussicht
Damit kann Rheinmetall bei den Aktionären punkten
Rheinmetall befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs, was natürlich weiterhin den hervorragenden Geschäften im Rüstungsbereich zu verdanken ist. Der zivile Sektor rückt derweil in den Hintergrund und in Zukunft will das Unternehmen sich davon gänzlich verabschieden. Zukäufe stehen derweil an, um auch ein Marinegeschäft aufbauen zu können. Auf diesem Wege soll das Wachstum noch stärker forciert werden.
Genau das unterstrich Rheinmetall (DE0007030009) nun mit noch einmal höheren Mittelfristzielen, über welche die „WirtschaftsWoche“ berichtete. Vorgesehen sind Umsätze in Höhe von 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Das entspricht in etwa dem Fünffachen des Umsatzes aus dem Jahr 2024. Zugleich soll die operative Marge von 15,2 auf 20 Prozent steigen, wie das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag versprach. Gesetzt wird voll und ganz auf den militärischen Bereich.
Um jenen zu stärken, schreckt Rheinmetall vor Zukäufen nicht zurück. Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Militärsparte der Lürssen-Werftengruppe ins eigene Unternehmen integriert werden soll. Darüber laufen aktuell noch Gespräche. Rheinmetall-Chef Armin Papperger stellt noch vor dem Jahreswechsel Fortschritte in Aussicht. Die Sparte soll die Basis für eine neue Marine-Sparte darstellen, welche im Jahr 2030 Umsätze von etwa fünf Milliarden Euro zu den Ergebnissen beisteuern könnte. Bis dahin will Rheinmetall sein Geschäft auf die fünf Säulen Kampffahrzeuge, Munition, Air Defence, Digitales und Marine aufbauen.
Rheinmetall wächst kräftig
Jede einzelne dieser Sparten soll ihre Umsätze und Gewinne in Zukunft steigern. Drei bis vier Milliarden Euro sind bis 2030 im Segment Air Defence vorgesehen. Mit der Digitalisierung sollen acht bis zehn Milliarden Euro eingefahren werden. Das schon jetzt boomende Geschäft mi Munition wird den neuen Plänen zufolge weiter zulegen und auf 14 bis 16 Milliarden Euro anwachsen. Die Umsätze bei Kampffahrzeugen stehen dem nur geringfügig nach. Dort werden 13 bis 15 Milliarden Euro prognostiziert.
Unverändert profitiert Rheinmetall schwer von der Aufrüstung in Europa. Die Bundeswehr ist der beste Kunde des Unternehmens und die Bundesregierung hat dem Verteidigungshaushalt erhebliche Freiheiten eingeräumt. Die Schuldenbremse darf dort vernachlässigt werden, was in Zukunft noch für einige milliardenschwere Aufträge sorgen dürfte. Eben deshalb fällt es den Anlegern auch nicht schwer, sich auf die erhöhte Prognose von Rheinmetall einzulassen. Die neuerlichen Pläne wurden an der Börse sehr erfreut aufgenommen.
Im frühen Handel am Dienstag stieg die Rheinmetall-Aktie zum größten Gewinner im DAX aus mit Zugewinnen von etwa zwei Prozent. Im weiteren Verlauf konnte der Titel sich gegenüber der ausgesprochen schlechte Marktstimmung zwar nicht behaupten und es ging letztlich um 0,4 Prozent auf 1.716 Euro abwärts. Immerhin fielen die Abschläge aber deutlich geringer aus als beim DAX und den meisten darin vertretenen Aktien.
Rheinmetall lässt nichts anbrennen
Die Pläne von Rheinmetall unterstreichen noch einmal sehr deutlich, dass das Unternehmen voll und ganz auf Wachstum und Expansion setzt. Vor Aufträgen kann man sich ohnehin kaum retten und die Produktion stellt weiterhin den Flaschenhals dar. Zahlreiche neue Standorte sollen dafür sorgen, Lieferzeiten möglichst gering zu halten. Alte sowie neue Kapazitäten dürften dennoch über Jahre ausgebucht bleiben. Trotz dieser blumigen Aussichten dürfte die Rheinmetall-Aktie aber auch weiterhin eine etwas heikle Angelegenheit bleiben.
Denn die Kurse werden nicht nur von fundamentalen Überlegungen beeinflusst. Die Geopolitik spielt auch immer wieder eine wichtige Rolle. Die Rallye zeigt stets Schwächeanzeichen, wenn die Rhetorik auf geopolitischer Ebene weniger martialisch wird oder sich mögliche Waffenruhen in laufenden Konflikten abzeichnen. Das hat für die Geschäfte von Rheinmetall zwar selten bis nie direkte Auswirkungen. Das daraus entstehende Sentiment an den Märkten beeinflusst den Aktienkurs aber dennoch. Es schadet nicht, dies auch weiterhin im Hinterkopf zu behalten.
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19.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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