Nach der Softbank verkauft auch Peter Thiels Hedgefonds Thiel Macro sämtliche Anteile von Nvidia, was die Sorge um einen KI-Crash anheizt
Nicht jeder sieht bei Nvidia noch Aufwärtspotenzial
Nvidia steht im Zentrum des KI-Booms, denn die Chips des Unternehmens gelten als das Beste, was es in diesem Bereich zu haben gibt. Die Nachfrage kann trotz beinahe unverschämter Margen nicht gestillt werden, die Gewinne erreichten zuletzt schwindelerregende Höhen und der Aktienkurs folgte diesem Beispiel lange. Zeitweise erreichte die Marktkapitalisierung über 5 Billionen US-Dollar und bis heute handelt es sich um das wertvollste Börsenunternehmen auf dem Planeten.
Doch die grenzenlose Euphorie um die weiteren Wachstumsaussichten bei Nvidia (US67066G1040) ist ein wenig ins Wanken geraten. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass die japanische Softbank sich von sämtlichen ihrer Anteile an Nvidia getrennt hat. Rund 5,8 Milliarden Dollar konnten auf diesem Wege in die Kassen gespült werden. Offen sprachen die Japaner zwar nicht aus, dass sie an Nvidia zweifeln würden. An den Märkten wurde das Vorgehen aber von nicht wenigen genau so interpretiert.
Mit Peter Thiel folgt diesem Beispiel nun der nächste namhafte Investor, wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist. Sein Hedgefonds Thiel Macro hat demnach alle Nvidia-Anteile aus dem Portfolio geschmissen. Die Einnahmen aus dem Verkauf werden auf etwas mehr als 100 Millionen Dollar geschätzt. Die Position ist also deutlich kleiner als im Falle der Softbank. Die Signalwirkung könnte aber aufgrund der Bekanntheit von Thiel dennoch größer ausfallen.
Nvidia und die (mutmaßliche) KI-Blase
An den Märkten steigt schon seit einer Weile die Sorge darum, dass wir es mit einer Blasenbildung im KI-Segment zu tun haben könnten und Nvidia ist daran nicht ganz unschuldig. Der Chiphersteller investierte zuletzt des Öfteren in Unternehmen wie OpenAI und damit in die eigene Kundschaft. Die Investitionen wiederum sollen genutzt werden, um weitere Chips von Nvidia einzukaufen. Dass auf diesem Wege etliche Milliarden zwischen den KI-Konzernen hin- und hergeschoben werden, sehen Experten als ein klares Warnsignal an.
Dennoch ist es nicht so, als hätten schon alle Marktakteure die Flinte ins Korn geworfen. Zwar haben sich einige namhafte Investoren von Nvidia verabschiedet. Gleichzeitig kauften andere aber munter zu und auf Basis der gesetzlich vorgeschriebenen Meldungen von Hunderten Hedgefonds veränderte sich an der grundsätzlichen Stimmung nach Erhebungen des Handelsblatts nur wenig. Thiel selbst hält auch weiterhin Aktien an anderen Unternehmen aus dem Bereich, was eher gegen die Erwartung eines Platzens der Blase spricht.
Kurz vor den Zahlen nimmt die Skepsis dennoch zu und die Nvidia-Aktie rutschte am Montag um weitere 1,9 Prozent in Richtung Süden. Nachbörslich ging es um 1,6 Prozent abwärts. Damit ist der Abstand zum Allzeit-Hoch bei 212,19 Dollar doch recht deutlich geworden und von Euphorie kann kaum noch die Rede sein. Sollte im Sektor eine breite Korrektur anstehen, könnte Nvidia mit am härtesten betroffen sein. Denn wer hoch fliegt, der fällt bekanntlich tief.
Jetzt liegt es an den Zahlen
Umso gespannter dürften die Anteilseigne auf die Zahlen blicken, die bereits morgen nach Börsenschluss erwartet werden. Jene werden zeigen, ob Nvidia das bisherige Wachstumstempo beibehalten kann und ob es bereits irgendwo Anzeichen für ein Nachlassen von Investitionen geben könnte. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass der Konzern mit seinen Ergebnissen Signale aussenden wird, die weit über das eigene Unternehmen hinausstrahlen werden.
Optimisten hoffen freilich darauf, dass Nvidia die Erwartungen einmal mehr überflügeln kann und die Skeptiker damit eines Besseren belehren wird. Ein solches Szenario bleibt Stand heute absolut im Bereich des Möglichen. Allerdings steht derart viel auf dem Spiel, dass selbst Spekulanten sich eher vornehm zurückhalten. Solange eine Blasenbildung denkbar erscheint, trägt die Nvidia-Aktie eine gewisse Last mit sich herum. Die wird umso größer, je mehr der großen Investoren dem Unternehmen den Rücken kehren.
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18.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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