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Anleger befürchten, dass Amazon vorerst zum letzten Mal über ein starkes Quartal berichten konnte

Die Aussichten bei Amazon trüben sich aufgrund von Zöllen ein

NTG24 - Anleger befürchten, dass Amazon vorerst zum letzten Mal über ein starkes Quartal berichten konnte

 

An den kürzlich von Amazon vorgestellten Zahlen lässt sich kaum etwas bemängeln. Der Konzern konnte seinen Umsatz um neun Prozent auf 155,7 Milliarden US-Dollar steigern und den Gewinn sogar von 10,43 auf nun 17,13 Milliarden Dollar steigern. Amazon-Chef Andy Jassy sprach zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen und auch die Erwartungen der meisten Analysten konnten übertroffen werden. Dennoch reagierte die Aktie mit Verlusten, und dies nicht ohne Grund.

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Denn die Zahlen von Amazon (US0231351067) stammen aus einer Zeit, in der die martialischen US-Zölle für chinesische Importe noch nicht in Kraft getreten waren. Erst Anfang April, also pünktlich zu Beginn des zweiten Quartals, schockte US-Präsident Donald Trump die Welt mit seinen Zollvorhaben. Einiges davon wurde vorübergehend auf Eis gelegt, doch alles, was aus China seinen Weg ins Land findet, muss weiterhin in bisher ungeahnter Höhe verzollt werden.

 

 

 

Das macht Amazon das Leben schwer, da ein Großteil der gehandelten Waren aus China kommt. Der Konzern kann dies auch kaum verschleiern und musste eingestehen, dass sich bereits einige chinesische Händler vom Online-Marktplatz verabschiedet haben. Zudem kündigten wohl nicht wenige Partner an, in diesem Jahr nicht an der wichtigen Rabattaktion „Prime Day“ teilnehmen zu wollen.

 

Amazon blickt nüchtern nach vorn

 

Es ist nicht einfach, die genauen Auswirkungen von Trumps Zöllen auszurechnen. Amazon selbst dürfte damit ebenfalls seine liebe Not haben, insbesondere da das Verhalten des US-Präsidenten kaum vorhersehbar ist. Die Prognose von Amazon spricht jedoch Bände. Der Umsatz im laufenden Quartal soll sich bei 159 bis 164 Milliarden Dollar einpendeln und beim Gewinn werden 13 bis 17,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Selbst im besten Fall wird damit die Analystenschätzung in Höhe von 17,6 Milliarden Dollar nicht erreicht werden können.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBemerkenswert an der Prognose ist zudem, dass Amazon trotz höherer Umsätze im zweiten Quartal mit bestenfalls nur leicht höheren Gewinnen, möglicherweise aber auch mit einem herben Gewinneinbruch rechnet. Darin spiegelt sich wahrscheinlich wider, dass die Preise nicht überall nach Belieben erhöht werden können und so die Margen tendenziell in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Kürzlich machten Berichte über deutlich höhere Preise bei Microsofts Xbox die Runde. Jene bilden die Zölle jedoch noch nicht einmal vollständig ab und die ohnehin schwache Konsumlaune dürften sie ebenfalls kaum anfeuern.

Retten konnte sich Amazon letztlich auch nicht mit der viel beachteten Cloud-Tochter AWS. Jene konnte ihre Umsätze zwar um respektable 17 Prozent bis auf 29,27 Milliarden Dollar steigern. Damit lag man allerdings unterhalb der Konkurrenz in Form von Microsoft und Google und konnte auch die Analystenschätzung nicht erreichen. Für weitere Verunsicherung sorgten Berichte der Bank Wells Fargo, denen zufolge Amazon Verhandlungen über neue Rechenkapazitäten auf Eis gelegt habe. Amazon kommentierte dies damit, dass es sich um branchenübliches Kapazitätsmanagement handele. An den Märkten wird aber auch ein mögliches Anzeichen für konjunkturbedingte Einknicke vermutet.

 

Die Wachstumsaussichten schwinden

 

Schlecht geht es Amazon nicht, so viel sei an dieser Stelle gesagt. Trotz Zöllen und gedämpfter Konsumstimmung verdient der Konzern noch immer Unmengen an Geld und dabei wird es sehr wahrscheinlich auch bleiben. Das ist für die Anleger aber erstmal zweitrangig. Denn an der Börse wird zuvorderst in Wachstum investiert, und davon ist bei Amazon mit Blick auf die Zukunft nur noch wenig zu erkennen. Umso größer ist die Sorge, dass die US-Politik den Geschäften einen herben Dämpfer verpassen könnte.

Damit erklärt sich schlussendlich auch, dass die Amazon-Aktie auf eigentlich gute Zahlen mit klaren Verlusten reagierte. Am Donnerstag ging es mit dem Kurs zwar zunächst um 3,1 Prozent aufwärts. Nachbörslich, also nach Zahlenvorlage, wurden diese Aufschläge aber wieder vollständig kassiert und es ging um 3,2 Prozent bis auf rund 184 Dollar in Richtung Süden. Sollte sich bei der Politik nicht noch etwas tun, so könnte es erst einmal das letzte Quartal mit überzeugenden Wachstumsimpulsen gewesen sein.

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02.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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