Ist Tesla ein Technologieunternehmen oder ein Autobauer?
Musk versucht den Einfluss des Energiesegments in den nächsten Jahren signifikant zu erhöhen
Ist Tesla nur ein Autohersteller oder das meistunterschätzte KI-Unternehmen der Welt? Die Antwort auf diese Frage erhitzt die Gemüter der Börsianer.
Schon kurz nach dem Börsengang des Elektroauto-Pioniers Tesla (US88160R1014) und damit auch verbunden die erste Kursrally existiert eine Vielzahl von institutionellen und privaten Aktionären die in Tesla nicht nur einen Autobauer sehen, sondern ein Softwareunternehmen. Diese Argumentation nutzen auch bekannte Investoren wie etwa Cathy Woods, um trotz der bereits hohen Bewertungskennzahlen, noch astronomische Kursziele zu legitimieren.
Das bisherige Börsenjahr verlief bei Tesla eher holprig und die Kursentwicklungen von +100 % binnen weniger Monate scheint Geschichte zu sein. Die Probleme im Autosektor machen auch vor Tesla kein Halt, so dass auch die letzten Quartalszahlen die Analysten enttäuschten. Während einige schon vom Ende einer Erfolgsstory sprachen, sagten einige, dass die Krise des Autosektors nicht problematisch ist. Tesla wäre sowieso mehr Technologieunternehmen wie Autobauer und bietet dadurch nur eine günstige Einstiegschance.
Tatsächlich generiert das Autosegment auch im letzten Quartal mehr als 90 % des Gesamtumsatzes des Konzerns. Dennoch referieren Analysten wie Edison Yu immer Tesla in Verbindung mit einer Technologieplattform, die maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung mehrerer Bereiche hat. Dabei gehen die Analysten davon aus, dass Tesla besonders wegen den Unternehmenszweigen Energie und Künstliche Intelligenz in Zukunft weiter stark wachsen wird. Tesla entwickelt zum Beispiel im Segment Energie Hochleistungs-Batteriespeicher und auch PV-Anlagen.
Elon Musk hat sich selbstverständlich auch selbst entsprechen der Fragestellung zu Wort gemeldet. Musk sieht sich dabei natürlich bestätigt, da er Tesla bereits 2019 als Technologiekonzern betitelt und in einer Pressekonferenz angab, dass die Energiesparte den Automobilzweig bald in der Wertentwicklung überholen wird und ein Schlüssel zum weiteren Wachstum darstellt. Interessant wird in der Zukunft bleiben, ob Tesla es schafft die Vorschusslorbeeren auch einzuhalten.
Größere Probleme hat Tesla aktuell mit dem Autopiloten-System. Dieses sollte eigentlich zum Differenzierungsfaktor werden. So warb Tesla bereits im Jahr 2016 in einem Werbespot mit der Funktion des vollautonomen Fahrens. Spätestens 2019 sollte diese Funktion dann in jedem Tesla serienmäßig inkludiert sein. Mehr als 8 Jahre später ist man davon noch weit entfernt und wird selbst von den deutschen Autobauern überholt. Während Mercedes (DE0007100000) bereits der erste Automobilbauer war der ein System des Levels 2 offiziell zugelassen bekommen hat, ist es auch Mercedes, die im letzten Monat eine Zulassung für autonomes Fahren Level 3 erhalten hat. Dies bedeutet, dass der Fahrer bis zu einem Tempo von 95 km/h auf der Autobahn gar nicht mehr eingreifen muss. Tesla hatte erst Anfang 2024 die Zulassung für Level 2 erhalten und dies sorgt in einem Test nun für Probleme.
In Deutschland hat Tesla nun ein weiteres Gerichtsverfahren gegen sich. Konkret hatte ein Tesla-Käufer geklagt, der gegen das Assistenzsystem den Vorwurf von Phantombremsungen gelten macht. Dies überprüfte nun auch ein Gutachter vom bayrischen Gerichtshof. Laut dem Gutachter ergaben sich auf der etwa 700 km langen Teststrecke mehrere Situationen, in denen sich der Autopilot irrational verhielt. Jedes Mal bremste das System ohne erkennbaren Grund zum Teil stark ab.
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08.10.2024 - Christian Teitscheid
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