Apple bastelt heimlich an eigener KI, Alphabet bringt Bard in weihnachtliche Stimmung, Meta auf den Spuren von Midjourney und Microsoft geht einen Schritt zurück
In der Tech-Welt führt an der KI weiterhin kein Weg vorbei!
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und es war zu weiten Teilen geprägt vom Erfolgszug der KI. Streng genommen wurde der Hype bereits Ende 2022 ins Rollen gebracht, als OpenAI seine generative KI ChatGPT auf die Öffentlichkeit losließ. Es ist auch schon jetzt abzusehen, dass uns das Thema auch im nächsten Jahr begleiten wird. Die Tech-Konzerne arbeiten mit Hochdruck an neuen Entwicklungen.
Erstaunlich wenig hat sich bisher bei Apple (US0378331005) getan und offiziell hat der iPhone-Hersteller noch gar nichts vorgestellt, was etwas mit generativer KI zu tun hätte. Das wird sich aber in Zukunft wohl ändern und Insider sprechen immer mal wieder von den Entwicklungen, die derzeit in Cupertino so stattfinden. Sollten die Gerüchte sich als zutreffend erweisen, so wird sich Apple wohl nicht damit zufriedengeben, ChatGPT oder einen der vielen Ableger schlicht zu kopieren.
Stattdessen scheint man neue Wege gehen zu wollen. Ein jüngst aufgetauchtes Forschungspapier untermauert noch einmal Vermutungen, laut denen Apple sogenannte Large Language Module auf lokaler Hardware wie etwa einem iPhone ausführen lassen möchte. Das Ziel dabei ist es, die Effizienz im täglichen Betrieb nach vorne zu bringen. Aktuell leiden viele KI-Systeme noch unter langen Bearbeitungszeiten. Das gilt vor allem bei kostenlosen Angeboten. Mit dem Verzicht auf eine zwingende Cloud-Anbindung scheint sich Apple von der Konkurrenz absetzen zu wollen. Doch wie bereits erwähnt handelt es sich dabei bisher bloß um Spekulationen.
Alphabet lässt die KI zu Weihnachten singen
Weihnachtliche Tatsachen schuf hingegen Alphabet (US02079K3059) passend zum Fest. Die Google-Mutter hat ihre KI mit den Stimmen berühmter Opernsänger trainiert und bietet auf dieser Basis nun eine Anwendung, mit der Nutzer bunte Blobs weihnachtliche Lieder singen lassen können. Das Ganze ist mehr eine Spielerei, zeigt aber einmal mehr recht eindrucksvoll, zu was KI schon jetzt in der Lage ist, so sie denn mit den entsprechenden Inhalten und richtigen Prompts gefüttert wird.
Die Muskeln lässt Alphabet bzw. Google bei den Möglichkeiten zur Veränderung der erzeugten Inhalte. Jene entstehen in Echtzeit, sodass Nutzer die weihnachtlichen Gesangseinlagen nahezu verzögerungsfrei nach Belieben anpassen können. Der Autor dieser Zeilen hat das Ganze nicht selbst ausprobiet. Nutzer in den sozialen Medien zeigen sich aber durchaus angetan. Für Anleger ist alles eine gute Nachricht, was die Fähigkeiten von Google in Sachen KI gut zu präsentieren weiß, und sei es auch nur auf spielerische Art und Weise. Letzteres ist ohnehin eine Art Markenzeichen des Konzerns.
Meta legt nach
Eher nicht ganz vorne beim KI-Rennen spielt die Facebook-Mutter Meta (US30303M1027) mit, doch gewerkelt wird an der KI auch hier sehr fleißig. Bereits vor zwei Wochen stellte das Unternehmen einen eigenen KI-Bildgenerator vor und wandelt damit auf den Spuren von Midjourney und Konsorten. Damit reicht Meta eine Funktion nach, welche mittelfristig wohl unverzichtbar sein dürfte, um nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.
Fest eingeplant ist die KI aber auch, wenn es um die weiteren Fortschritte rund um das Metaversum geht. Wie das Portal „golem.de“ berichtet, gab es auch hier jüngst Neuigkeiten zu sehen. So soll Metas smarte Brille Ray-Ban künftig dank KI in der Lage sein, Objekte zu identifizieren, welche vor die Kamera gehalten werden. Mark Zuckerberg stellte das Feature mit einem Hemd vor, zu dem ihm dann die passende Hose empfohlen wurde. Außerdem ließ er sich einen spanischen Text von einem Zettel aus der realen Welt übersetzen. Es zeigt sich hier durchaus Potenzial, die Mixed Reality um einiges aufzuwerten.
Microsoft wirft das Handtuch
Während Meta die virtuelle Realität schon seit Jahren mit allem Eifer verfolgt und Apple diesbezüglich in den Startlöchern steht, scheint Microsoft sich von diesem Thema abzuwenden. Medienberichten zufolge wird Microsoft schon im Laufe des kommenden Jahrs die Unterstützung für Mixed Reality aus seinem Betriebssystem Windows entfernen. So manches Headset könnte dann zum Briefbeschwerer mutieren.
Es scheint so, als habe der Sektor Microsoft (US5949181045) nicht die Erfolge eingebracht, welche man sich beim Erscheinen im Jahr 2015 erhofft hatte. Nun überlässt man anderen das Feld. Für die Aktionäre dürfte es verschmerzbar sein. Druck macht man in Redmond weiterhin in Sachen KI, wo die Börsianer auch deutlich größere Chancen erkennen. Allerdings kann Microsoft es sich nicht erlauben, auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen. Fehlende Neuigkeiten haben der Aktie zuletzt zumindest etwas zugesetzt und sie vom Rekordhoch bei 350,85 Euro bis auf 340,10 Euro zum Weihnachtsfest zurückbefördert.
Die große Chance?
Sämtliche hier genannte Unternehmen verfügen über das Potenzial, beim Thema KI ganz vorne mitzuspielen und die Möglichkeiten scheinen schier unbegrenzt zu sein. Noch verdienen die wenigsten Tech-Konzerne tatsächlich Geld mit der KI. Das können die Anleger aber (noch) nachsehen, da erstmal die Chancen im Vordergrund stehen. Wer sich hier am Ende durchsetzen können wird und ob der Markt möglicherweise genügend Raum für die friedliche Koexistenz mehrerer Player bietet, das ist aber noch weitgehend ungewiss. Obschon der Siegeszug der KI mehr oder minder als ausgemachte Sache gilt, sind die Aktien der großen Tech-Konzerne also längst keine sichere Bank.
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25.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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