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Unter Druck der US-Regierung entfernt Apple ICE Block und ähnliche Apps aus seinem App Store

Apple scheint es sich mit der US-Regierung nicht verscherzen zu wollen

NTG24 - Unter Druck der US-Regierung entfernt Apple ICE Block und ähnliche Apps aus seinem App Store

 

Dass Apple Apps aus seinem App Store entfernt, ist im Prinzip nichts völlig Neues. Im vergangenen Jahr traf es Medienberichten zufolge 1.730 Programme, die allermeisten davon in China. Für viel Aufsehen sorgt nun aber die Entfernung der App „ICE Block“. Denn jene findet nicht etwa in einem streng autoritären Land statt, sondern in der US-amerikanischen Heimat.

Dort wurde im vergangenen Jahr keine einzige App von Apple (US0378331005) aus dem App Store gestrichen, wie bei der „FAZ“ zu lesen ist. Kürzlich hat sich der Anbieter aber dazu entschlossen, das Programm ICE Block und ähnliche Apps zu streichen. Dabei handelt es sich um Apps, welche den Standort von Agenten der Einwanderungsbehörde ICE zeigen. Gedacht ist das Ganze als Warnsystem vor möglichen Razzien und Übergriffen.

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Solche gibt es häufiger, seit Donald Trump das Amt des US-Präsidenten übernommen hat und die Behörde mit einem Budget ausstattete, welches jenes vieler Streitkräfte übertrifft. Der Entwickler Joshua Aaron reagierte darauf mit ICE Block, welches im Frühjahr erstmals veröffentlicht wurde und nach der Berichterstattung diverser US-Medien enorm an Popularität gewann. Zeitweise handelte es sich in den USA um die am meisten heruntergeladene App im App Store.

 

Beugt sich Apple dem Druck der Regierung?

 

Selbstredend ist Aaron über den Rauswurf nicht besonders glücklich. Er wirft Appel die Kapitulation vor einem „autoritären Regime“ vor. Apple hingegen begründet den Schritt damit, dass ICE Block dazu gedacht sei, Mitarbeitern von Strafverfolgungsbehörden zu schaden. Mit eben dieser Argumentation wettern die Republikaner schon seit Monaten gegen die App. Am Freitag ließ US-Justizministerin Pam Bondi mitteilen, bei Apple die Entfernung der App verlangt zu haben. Es dauerte wohl nicht lange, bis Apple dem Folge leistete.

Dass ICE Block tatsächlich genutzt werden soll, um Beamten zu schaden, darüber lässt sich trefflich streiten. Die App selbst blendet beim Öffnen stets und immer einen Hinweis ein, dass die App nur für Informationszwecke genutzt werden soll und nicht zum Anstiften von Gewalt oder der Behinderung von Strafverfolgungsbehörden. Nach Ansicht des Entwicklers sei dies von der Meinungsfreiheit gedeckt. Dass jene von der aktuellen US-Regierung zuweilen etwas eigensinnig ausgelegt wird, dürfte spätestens nach der Causa Jimmy Kimmel bekannt sein.

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Apple dürfte es bei dem Ganzen vor allem darum gehen, sich gut mit der Regierung zu stellen. Erst im August sprach CEO Tim Cook bei Donald Trump im Weißen Haus vor, brachte eine Glasplakette mit und sagte Investitionen von 100 Milliarden US-Dollar in den USA zu. Im Gegenzug nahm Trump manche Zolldrohung wieder vom Tisch, auch wenn Apple in absehbarer Zeit weiterhin nicht mit der Produktion von iPhones im eigenen Land plant.

 

Apple hält sich raus

 

Apple will unter keinen Umständen erneut den Zorn von Trump auf sich ziehen, und damit steht der Konzern längst nicht alleine da. Auch Google entfernte einige ähnliche Apps aus seinem Play Store, auch wenn keine davon auch nur annähernd die Popularität von ICE Block erreichte. Entwickler Aaron kündigte an, gegen die Entfernung seiner App vorgehen zu wollen. Kurzfristig wird das Programm auf diese Weise aber eher nicht zurückkehren können.

Obschon Apple hier und dort seinen eigenen Weg geht und trotz hohem Druck beispielsweise an DEI-Programmen festhält, scheint das Unternehmen so unpolitisch wie möglich bleiben zu wollen. Im Fokus steht das Geschäft, und um jenes nicht zu gefährden, wird manchem Wunsch der Administration schon mal entsprochen. Kritische Stimmen können eher nicht darauf hoffen, in dem iPhone-Hersteller einen Verbündeten zu finden. Ob dies aus Anlegersicht zu begrüßen ist oder nicht, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist aber, dass eine zornige und unberechenbare US-Regierung eine größere Gefahr für den Aktienkurs ist als ein aufgebrachter Solo-Entwickler.

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06.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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