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US-Präsident Donald Trump ist nicht glücklich mit Apples Ausbauplänen in Indien und wünscht stattdessen eine Fertigung von iPhones in den USA selbst

Folgt Apple dem Anliegen, würden iPhones wohl massiv teurer werden

NTG24 - US-Präsident Donald Trump ist nicht glücklich mit Apples Ausbauplänen in Indien und wünscht stattdessen eine Fertigung von iPhones in den USA selbst

 

Das Verhältnis zwischen Apple und US-Donald Trump lässt sich zuweilen als ambivalent beschreiben. Zwar hat der Tech-Konzern sich durchaus an Trump angebiedert, indem etwa enorme Investitionen in den USA angekündigt wurden. Doch an anderer Stelle knickt man vor der Ideologie der Trump-Regierung nicht ein und hält etwa an Diversitätsprogrammen fest. Nun sorgen die globalen Ausbaupläne für dezenten Unmut bei Trump.

Aktuell ist Donald Trump im Nahen Osten unterwegs und bei einer Rede während einer Veranstaltung kam er dabei auch auf Apple (US0378331005) zu sprechen, wie unter anderem das „Handelsblatt“ berichtet. Er habe ein „kleines Problem“ mit Apple-Chef Tim Cook, ließ Trump in Katar wissen. Er habe ihm wörtlich mitgeteilt: „Ich will nicht, dass Du in Indien baust.“

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDamit meint Trump Apples Pläne, die Produktion von iPhones in Indien massiv auszubauen. Aktuell entsteht schätzungsweise jedes fünfte iPhone dort. Die Partner Foxconn und Tata haben die lokale Produktion im zurückliegenden Geschäftsjahr um rund 60 Prozent ausgebaut. Aufgrund des Zollstreits zwischen den USA und China hat sich Apple als Ziel gesetzt, bis Ende nächsten Jahres iPhones für den US-Markt bestenfalls ausschließlich aus Indien zu importieren.

 

 

 

Apple im Visier von Trump?

 

Der einfache Grund liegt darin, dass iPhones aus Indien derzeit vollständig zollfrei in die USA gelangen könnten. Einfuhren aus China sind hingegen mit einem pauschalen Zoll von 30 Prozent belegt und momentan steht noch in Aussicht, dass nach einer Auszeit von 90 Tagen die Zölle wieder auf 145 Prozent steigen können. Das würde entweder zu heftigen Preisaufschlägen führen oder Apples Margen vaporisieren.

Trump hält nicht viel davon, dass die Produktion nun mit aller Kraft nach Indien verlagert werden soll. Man habe jahrelang ertragen, dass Apple in China gebaut hat, zitierte Trump sich selbst aus einem angeblichen Gespräch mit Tim Cook. Nun habe er dem Apple-Chef gesagt, dass er seine Werke in den USA bauen muss. Indien könne sich selbst helfen. Einzig für den Verkauf in Indien selbst hält Trump eine lokale Produktion für sinnvoll.

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Der amtierende US-Präsident bleibt also seiner protektionistischen Linie treu und träumt entgegen jeglicher Vernunft von einer Welt, in der jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Für Apple wäre eine Produktion in den USA allerdings mit enormen Kosten verbunden. Experten schätzen, dass jene allein aufgrund der Arbeitskosten um 25 Prozent steigen können. Voraussetzung ist außerdem, dass sich genügend Arbeiter finden. Schätzungen zufolge arbeiten derzeit etwa 500.000 Menschen am Zusammenbau von iPhones. Rund ein Fünftel der Geräte kommt in die USA, sodass Apple mal eben 100.000 Arbeitskräfte benötigen könnte, um eine heimische Produktion auf die Beine stellen zu können. Und es ist nicht eben so, als wären Fließband-Jobs in den USA besonders begehrt.

 

Apple hält sich zurück

 

Berücksichtigt man in der Rechnung noch Trumps reziproke Zölle, welche beim Import von Bauteilen anfallen würden, so könnten sich die Kosten für ein iPhone nach Ansicht von Experten um bis zu 90 Prozent erhöhen. Auch mit viel Wohlwollen ist es für Apple daher schlicht nicht erstrebenswert, die Produktion ins eigene Land zu holen. Bisher reagierte der Konzern auch nicht auf die jüngsten Aussagen von Trump.

Auch die Aktionäre hielten sich am Donnerstag zurück. Die Apple-Aktie ließ um kaum nennenswerte 0,4 Prozent bis auf 211,45 Dollar nach. Nach der Zolleinigung zwischen den USA und China konnte das Papier sich etwas erholen, doch eher maue Absatzzahlen und weiterhin bestehende Unsicherheiten belasten die Kurse noch immer spürbar. Geht der US-Präsident weiter auf Konfrontationskurs, wäre es nicht eben eine Hilfe für die Anteilseigner.

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16.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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