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Bei Apples Entwicklerkonferenz stand vor allem die Optik im Vordergrund, während KI-Neuigkeiten weiterhin auf sich warten lassen

Die Anleger sind gegenüber Apple noch immer skeptisch

NTG24 - Bei Apples Entwicklerkonferenz stand vor allem die Optik im Vordergrund, während KI-Neuigkeiten weiterhin auf sich warten lassen

 

Mit Spannung wurde am gestrigen Montag Apples Keynote zur diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC erwartet. Wer sich dabei bahnbrechende Neuigkeiten erhoffte, wurde allerdings eher enttäuscht. Neue Geräte standen dieses Mal nicht im Vordergrund und auch in Sachen KI konnte kein Durchbruch verkündet werden. Dafür kündigte der Tech-Gigant für alle seine Betriebssysteme eine optische Frischzellenkur an.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnter dem griffigen Namen „Liquid Glass“ will Apple (US0378331005) in all seine Betriebssysteme von Watch über iPhone bis zu Mac eine neue Designsprache fließen lassen. Verglichen wird dies von vielen Beobachtern gerne mit Windows Aero, was bei der Einführung von Windows Vista für viel Gesprächsstoff sorgte. Bei Apple wirkt das Ganze allerdings etwas ausgereifter, vielleicht etwas verspieltet zur selben Zeit aber auch zielsicherer. Apple achtet vor allem darauf, mit dem neuen Design Gewohnheiten und Workflow der Nutzer nicht durcheinanderzubringen.

Eher beiläufig gab Apple zudem neue Versionsnummern bekannt, welche sich künftig an der aktuellen Jahreszahl orientieren. In Bälde wird es also beispielsweise iOS 26 und macOS 26 geben. Das sorgt bei einigen Entwicklern für etwas Stirnrunzeln, dafür liefert Apple aber an anderer Stelle Wünsche, welche schon seit Jahren gestellt wurden. Dazu gehört beispielsweise, dass ab sofort und ohne zusätzliche Kosten zahlreiche weitere APIs verfügbar gemacht werden. Für Entwickler wird der Umgang mit Apple-Systemen etwas einfacher, und das längst nicht nur aufgrund von optischen Anpassungen.

 

 

 

Apple überlässt KI anderen

 

Beim Thema KI hielt sich Apple derweil auffällig zurück. Hier und dort wurde das Ganze zwar eingestreut, allerdings vornehmlich in Form einer Integration von externen Diensten. Image Playground kann in Zukunft Bilder mithilfe von ChatGPT generieren, welches auch Visual Intelligence auf die Sprünge helfen soll. Apple Intelligence hinkt dem noch immer hinterher und die neue Siri mit ihrem gesamten Funktionsumfang lässt weiterhin auf sich warten. Vermutlich wird sich daran in diesem Jahr auch wenig ändern.

Das sorgt vor allem an der Börse für Enttäuschung. Zwar war anhand der jüngsten Berichterstattung und diverser Leaks damit zu rechnen, dass KI bei der WWDC keine bedeutende Rolle spielen würde. Manch einer hatte aber vielleicht noch auf „one more thing“ gehofft, was letztlich nicht erfüllt werden sollte. Die Apple-Aktie reagierte mit roten Vorzeichen und rutschte am Montag um 1,2 Prozent auf 201,45 US-Dollar zurück. Das ist ein überschaubarer Rückgang, folgt allerdings auf eine bereits länger währende Phase der Korrektur. Apple hat auch an der Börse viel von seinem einstigen Glanz verloren.

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Werbebanner DegussaDer Konzern scheint vor allem mit Produktpflege beschäftigt zu sein, während die Durchbrüche bei Künstlicher Intelligenz anderswo geschehen. Zwar kommt das mancherorts auch gut an, „heise.de“ etwa spricht in einem Kommentar davon, dass es „erfrischend“ sei, bei Apple auch mal etwas abseits des Dauerbrenner-Themas KI zu hören. Doch können die Aktionäre schwerlich ignorieren, dass sich eben genau hier das größte Wachstumspotenzial verbirgt.

 

Zurück ans Reißbrett?

 

Dass Apple den Einstieg in KI verpasste, wurde dem Unternehmen noch nachgesehen. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass in Cupertino das Rad nicht neu erfunden, aber wenigstens perfektioniert wurde. Bisher hat es aber nicht damit geklappt, den Ansatz von OpenAI, Google und Konsorten zu übernehmen und ihn mit einer Prise Magie auszustatten. Weder Funktionsumfang noch Bedienung fallen bei Apple besser aus. Stattdessen gab es eine Reihe an Enttäuschungen zu sehen und für Endverbraucher sind KI-Funktionen bislang nur sehr sporadisch und abhängig vom Wohnort integriert.

KI ist nicht alles und bei vielen Nutzern ist die Technologie auch gar nicht so sehr gefragt, wie es manches Marketingmaterial den Anschein machen würde. Dennoch muss Apple dringend Hausaufgaben erledigen und spätestens im nächsten Jahr Fortschritte präsentieren. Ansonsten würde sich der Eindruck verhärten, dass in Cupertino der vielleicht größte technologische Durchbruch seit der Erfindung des Internets schlicht vollständig verschlafen wurde. Dem Aktienkurs würde das kaum guttun.

 

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10.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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