Apple streicht Support in sozialen Medien, Nvidia bleibt der Favorit der Analysten, Microsoft verabschiedet sich von WordPad und Sony verärgert die Kundschaft
Die Tech-Branche bleibt im Fokus der Anleger
Tech-Aktien haben eine recht wechselhafte Zeit hinter sich. Während der Corona-Pandemie hat der Sektor noch so ziemlich alles beherrscht, als Krypto-Hype und Chipkrise die Margen in astronomische Höhen trieb. Darauf folgte ein Phase der Abkühlung, welche letztlich durch den KI-Hype wieder ihr Ende fand. Unter dem Strich bleiben Aktien aus dem Sektor schwer gefragt und ein Ende des Aufwärtstrends ist bei vielen Vertretern nicht abzusehen.
Der iPhone-Hersteller Apple (US0378331005) hat in Sachen KI zwar noch nicht viel vorzuweisen, ist aber trotzdem noch der Liebling vieler Anleger und blickt auf eine Marktkapitalisierung von knapp drei Milliarden Euro. Schon in gut einer Woche wird das Unternehmen neue iPhones vorstellen, und wenn die an der Börse überzeugen können, wären neue Kursrekorde machbar. Weit davon entfernt war die Aktie per Handelsschluss am Freitag mit 174,96 Euro nicht.
Allerdings macht Apple sich derzeit nicht nur Freunde. Medienberichten zufolge bereitet der Konzern gerade die Einstellung von Support bei YouTube, X (ehemals Twitter) und im eigenen Forum vor. Die Nutzer sollen dort lediglich noch Antworten erhalten, welche auf den Telefo-Support verweisen. Zudem sollen Mitarbeiter auch auf Telefon-Support umgeschult werden. Was dahintersteckt, ist bisher noch offen, da Apple sich dazu noch nicht offiziell äußerte. Die Anleger ließen sich nicht stören und die Apple-Aktie legte am Freitag um 0,77 Prozent zu.
Nvidia: Schwindelerregende Kursziele
Die heißbegehrte Aktie von Nvidia (US67066G1040) musste zur gleichen Zeit Verluste von 1,71 Prozent verkraften, was die Kurse wieder zurück auf noch immer sehr starke 485,09 US-Dollar beförderte. Negativ beeinflusst wurde das Papier von Spekulationen darüber, die eigenen Zahlen über Chip-Käufe einer Beteiligung etwas geschönt zu haben. Das Ganze ist bisher aber nicht bestätigt und Nvidia selbst kommentierte es gar nicht erst. Auch die Analysten scheinen sich darum keine großen Gedanken zu machen.
Im Gegenteil, bei den Börsenprofis schießen die Kursziele immer weiter in die Höhe und liegen zum Teil schon deutlich über der Linie bei 1.000 Dollar. Trotz des steilen Aufstiegs im laufenden Jahr, der Nvidia schon um 225 Prozent in Richtung Norden katapultierte, sieht manch einer also Potenzial für eine weitere Kursverdopplung. Angetrieben werden solche Fantasien durch KI-Fantasien, aber vielleicht schaukeln die Experten sich derzeit auch etwas gegenseitig in die Höhe.
Microsoft: Weniger ist mehr?
Microsoft (US5949181045) schneidet alte Zöpfe ab und kündigte an, das Programm WordPad mit einem Update aus Windows 10 und Windows 11 zu entfernen. Der Texteditor existiert bereits seit dem Jahr 1995 und damit länger als so mancher Nutzer der Software. Allem Anschein nach wird aber keine Notwendigkeit mehr dafür gesehen, das etwas angestaubte Programm weiter zu pflegen. Anwendern wird empfohlen, auf das (kostenpflichtige) Programm Word umzusteigen oder für einfache Text-Dateien auf Notepad zurückzugreifen.
Daraus entsteht letztlich ein sachter Schubs der Nutzer in Richtung Microsoft-365-Abo, welches auch die Office Suite umfasst. Weltbewegende Veränderungen sind auf fundamentaler Seite nicht zu erwarten. Microsoft zeigt aber, in welche Richtung es künftig geht. Die Anleger stört das wenig, welche noch immer mit Spannung darauf warten, wie die KI die Software-Angebote von Microsoft in Zukunft aufmischen wird. Die Vorfreude bleibt groß und mit 304,80 Euro zum Wochenende notiert die Microsoft-Aktie in direkter Nähe zum Allzeit-Hoch bei 323,40 Euro.
Sony: Hoch die Preise!
Während viele Tech-Giganten aus den USA derzeit ihre Kursrekorde fest im Blick haben, hat Sony (JP3435000009) seine besten Zeiten schon längst hinter sich. Immerhin gelang dem japanischen Konzern aber im laufenden Jahr ein positiver Trend, auch wenn jener sich in den letzten Wochen abgekühlt hat. Mit 78,70 Euro landete die Aktie zum Wochenende noch bei einem Plus von 9,6 Prozent seit Jahresbeginn.
Zu verdanken ist das zu nicht unwesentlichen Teilen dem durchschlagenden Erfolg der Spielekonsole PlayStation 5. Dort sorgen nicht nur Hard- und Software-Verkäufe für sprudelnde Umsätze. Das Online-Abo PlayStation Plus hat sich ebenfalls als wichtiges Standbein etabliert. Nun kündigte Sony überraschend an, dort die Preise teils kräftig zu erhöhen. Hierzulande müssen beim größten Paket 32 Euro mehr im Jahr in die Hand genommen werden. Das Basis-Abo verteuert sich um 12 Euro. Das erfreut die Nutzer überhaupt nicht und im Netz hagelt es schon unangenehme Kommentare. Die Anleger scheinen das Ganze aber erfreut zur Kenntnis zu nehmen und die Aktie verbesserte sich am Freitag um ansehnliche 2,1 Prozent.
Große Hoffnungen
Von der KI über einen Aufschwung im PC-Markt bis zu steigenden Umsätzen im Entertainment-Bereich wird die Fantasie der Anleger im Tech-Segment wieder einmal beflügelt. Der Sektor imponiert immer wieder mit neuen Wachstumsgeschichten und belehrt Zweifler Mal für Mal eines Besseren. Zwar ist das keine Garantie für weitere Kurssteigerungen in der Zukunft und die Gewinner von heute können sich schnell zu den Verlierern von morgen entwickeln. Dennoch sind die enormen Chancen kaum von der Hand zu weisen und ein gutes Stück Tech sollte wohl in jedem Portfolio vorhanden sein.
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03.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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