Erstmals erwähnt Apple offiziell Deutsch als Sprache für Apple Intelligence, bleibt einen Veröffentlichungstermin für hiesige Gefilde aber weiter schuldig
Auf Apple Intelligence müssen hiesige Nutzer wohl noch länger warten
Das Thema Künstliche Intelligenz bzw. Apple Intelligence stand im Mittelpunkt der Vorstellung des iPhone 16. Doch während die Geräte bereits im Handel stehen, fehlt von diesem zentralen Feature noch jede Spur. Ändern soll sich dies im Oktober, allerdings nur in den USA. Deutsch erwähnte Apple als Sprache zunächst überhaupt nicht, holte dies aber nun gegenüber „The Verge“ nach.
Bei dieser Gelegenheit kündigte Apple (US0378331005) auch gleich einen Schwung weiterer Sprachen für Apple Intelligence an. Dazu zählen unter anderem Indisch, Italienisch und Portugiesisch. Keinerlei Update gibt es allerdings dazu, wann die KI-Funktionen in solchen Sprachen auch tatsächlich erscheinen sollen. Grob angepeilt wird das Jahr 2025, sodass es durchaus auch bis zum Release des nächsten iPhones dauern könnte.
Hiesige Nutzer werden sich also noch etwas gedulden müsste, was Experten zufolge weniger auf Sprachbarrieren als viel mehr politische Hindernisse zurückzuführen ist. Allem Anschein nach fürchtet Apple, mit seiner Software gegen den Digital Markets Act (DMA) verstoßen zu können. Darüber stimmt der Konzern sich Gerüchten zufolge mit den Behörden ab. Welche Fortschritte dabei bisher erreicht werden konnten, ist nicht überliefert.
Apple lässt sich Zeit
Für Europa ist der verspätete Start vielleicht sogar verschmerzbar, legen Nutzer hier Umfragen zufolge doch eher weniger Wert auf umfangreiche KI-Features beim Smartphone-Kauf. Das könnte sich in nicht allzu ferner Zukunft aber freilich auch noch ändern. Bedenklich ist schon heute, dass Apple in China schwer hinterherhängt, wo Künstliche Intelligenz bereits eine weitaus größere Rolle spielt. Den Ton geben in Fernost heimische Hersteller wie Huawei oder Xiaomi an.
Die Absatzzahlen des iPhone in China können schon jetzt die Anleger kaum noch zufriedenstellen. Apple riskiert derzeit, noch weiter zurückzufallen und Marktanteile zu verlieren. Abseits von Apple Intelligence hat der Konzern für seine neuen Geräte auch eher wenige bahnbrechende Neuerungen zu bieten. Innovationen scheinen längst woanders stattzufinden, während Apple noch etwas hinterherhechelt, um Feature-Parität mit der (chinesischen) Konkurrenz erreichen zu können.
Erste Anzeichen für eine verhaltene Nachfrage nach dem iPhone 16 gibt es bereits. Der Analyst Ming-Chi Kuo sprach gegenüber „MarketWatch“ davon, dass die Verkäufe gegenüber dem iPhone 15 um schätzungsweise 12,7 Prozent zurückgegangen seien. Zudem werden kürzere Lieferzeiten bei Modellen der Pro-Variante als Indiz für eine schwache Nachfrage gewertet. Begeisterungsstürme scheint Apple also dieser Tage nicht mehr auslösen zu können. Apple Intelligence wird der Konzern noch nachliefern. Ob es auch hält, was es verspricht und die Nutzer wieder zu einem Upgrade überreden kann, steht allerdings in den Sternen.
Apple unter Druck?
Die Anleger reagieren bislang eher gelassen auf den Gegenwind bei Apple und die Aktie konnte am Mittwoch unter dem Eindruck der Zinswende in den USA um 1,8 Prozent bis auf 220,69 US-Dollar zulegen. Damit ist man weiterhin nicht besonders weit entfernt von vergangenen Kursrekorden. Doch der Schein könnte trügen, denn selten stand das iPhone mehr unter Druck. Das Gerät ist für den Tech-Konzern noch immer mit Abstand der wichtigste Umsatzbringer. Jegliches Schwächeln dürfte sich daher direkt auf die Bilanzen auswirken.
Milliardengewinne wird Apple auch jetzt noch Quartal für Quartal abliefern können, und das sogar mit Leichtigkeit. Doch ist das allein bekanntlich nicht genug, um den Aktienkurs in neue Höhen zu befördern. Dafür braucht es vor allem Wachstumssignale, und solche scheinen bei Apple nach dem Flop der Vision Pro und den Fragezeichen über iPhone 16 und Apple Intelligence eher rar gesät zu sein. Für Panik ist es zu früh und wir haben es noch immer mit einem der größten und erfolgreichsten Unternehmen auf dem Planeten zu tun. Doch der Gewinngarant von einst ist die Apple-Aktie definitiv nicht mehr.
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19.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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