Die Absätze von BYD in China schwächeln weiter, weshalb es das Unternehmen in immer mehr andere Märkte zu treiben scheint
BYD setzt auf Wachstum in Saudi-Arabien
 
Es dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein, dass BYD mit dezenten Absatzproblemen auf dem chinesischen Heimatmarkt zu kämpfen hat. Zwar ist man noch immer Marktführer, sitzt Medienberichten zufolge aber wohl auf rund 300.000 Fahrzeugen in den Lagerhallen und auch große Rabatte im vergangenen Monat scheinen die Lage nicht nachhaltig verbessert zu haben.
Das Wachstum in China fällt für BYD (CNE100000296) nur noch überschaubar aus, und das hat längst Auswirkungen auf den Aktienkurs nach sich gezogen. Um die Stimmung zu heben, setzt der Autobauer allem Anschein nach vor allem auf die Erschließung bzw. das Wachstum in anderen Märkten. Im laufenden Jahr wird immer wieder gerne Europa in den Fokus gerückt, wo die Zulassungszahlen prozentual auch große Sprünge vorweisen konnten.
In absoluten Zahlen bleibt BYD allerdings eine kleine Nummer. Dasselbe lässt sich wohl auch von Saudi-Arabien behaupten, wo BYD noch nicht so lange aktiv ist. Gegenüber „Bloomberg“ bekräftigte man nun aber den eigenen Anspruch, weiter zu wachsen. Ein Manager wird vom Nachrichtendienst mit den Worten zitiert, dass man nicht bei „fünf- oder zehntausend Autos pro Jahr“ zu bleiben gedenke.
BYD will überall mitmischen
Im laufenden Jahr wird man eine solche Marke jedoch erst einmal erreichen müssen. 5.000 verkaufte Fahrzeuge in Saudi-Arabien hat sich der chinesische Konzern als Ziel gesetzt. Es würde bei den weltweiten Absatzzahlen kaum weiter ins Gewicht fallen. Auf dem noch immer von Verbrennern dominierten Markt wäre es dennoch ein bedeutender Erfolg, schätzt „Der Aktionär“ in einem Artikel vom Montag ein. Es könnte auch nur der Anfang von etwas Größerem sein, da der Wüstenstaat massiv in den Ausbau der E-Mobilität investiert.
BYD unterstreicht derweil seinen Anspruch, die eigenen Autos möglichst weltweit an den Markt zu bringen. Lediglich der zweitgrößte Markt in Form der USA ist mehr oder minder Tabu aufgrund der horrenden Einfuhrzölle, die dort für chinesische Autos verlangt werden. Mit Werken in Südamerika hat sich BYD allerdings schon mehr oder minder für ein Szenario in Stellung gebracht, in dem die Handelsstreitigkeiten eines Tages vielleicht etwas nachlassen könnten.
Die Konzentration auf Exportmärkte wirkt bei BYD ein wenig wie die Flucht nach vorne. Das Potenzial auf dem Heimatmarkt scheint für den Moment ausgereizt zu sein. Immer mehr Hersteller buhlen dort in einem ruinösen Preiskampf um die anscheinend nicht mehr wachsende Kundschaft. BYD ist dank seiner beispiellosen Fertigungstiefe gut aufgestellt und die Margen sind nicht ganz so katastrophal wie bei manchem Mitbewerber. Doch solange die Nachfrage mit der Produktion nicht mithalten kann, bleibt dies ein schwacher Trost.
Hier ist Geduld gefragt
BYD hat einige Vorteile auf seiner Seite, die auch auf dem internationalen Markt eine große Rolle spielen dürften. Es ist daher nicht einmal unrealistisch, dass der Konzern irgendwann in Zukunft auch weltweit als einer der größten Autobauer auf dem Planeten auftreten wird. Das wird aber eher nicht über Nacht geschehen, sondern dürfte selbst im besten Fall einige Jahre in Anspruch nehmen. Der Gegenwind in der Heimat ist hingegen schon jetzt deutlich zu spüren und die Geduld der Börse zumeist begrenzt.
Für die Aktie zeichnet sich daher zunächst weiterer Verkaufsdruck ab. Seit den Höchstständen aus dem Mai ging es bereits um über 20 Prozent in die Tiefe. Um der Korrektur etwas entgegenzusetzen, kommt es unverändert auf den chinesischen Markt an und solange dort düstere Wolken am Horizont hängen, ist die BYD-Aktie trotz langfristig noch immer interessanter Chancen vorsichtig zu behandeln. Für das Papier könnte es erst noch ungemütlicher werden, bevor sich letztlich doch wieder Besserung einstellt.
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15.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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                    01.11.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    19.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    16.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    14.10.2025