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BYD stattet Xiaomi einen Besuch ab, Zeekr mogelte anscheinend bei Absatzzahlen etwas, was der Muttekonzern Geely nicht weiter kommentiert

Chinesische Autobauer werden kritischer betrachtet

NTG24 - BYD stattet Xiaomi einen Besuch ab, Zeekr mogelte anscheinend bei Absatzzahlen etwas, was der Muttekonzern Geely nicht weiter kommentiert

 

Eine ganze Weile lang wurden chinesische Auto-Aktien an den Märkten regelrecht abgefeiert. Denn als die europäische Konkurrenz schon längst tief in der Krise versackte und mit Sparmaßnahmen nur so um sich schmiss, konnte im Reich der Mitte noch ein enormes Wachstum verzeichnet werden. Das wird allerdings mittlerweile immer skeptischer mitangesehen.

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Werbebanner EMH PM TradeBYD (CNE100000296) etwa steigert die Verkaufszahlen zwar bis heute, scheint sich dies aber teuer erkaufen zu müssen. Unvergessen sind die hohen Rabatte, welche das Unternehmen im Juni gewährte. Das beendete auch den Höhenflug an der Börse, da die Anteilseigner zum einen sinkende Margen befürchteten und zum anderen Berichte über übervolle Lage auftauchten. Kleinere Erfolge in Europa konnten die Stimmung nur geringfügig verbessern.

 

 

 

Immerhin konnte die BYD-Aktie in der vergangenen Woche wieder um etwas mehr um sechs Prozent zulegen, blieb mit 13,98 Euro von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 17,69 Euro aber weit entfernt. Ganz aus der Welt geschafft ist noch nicht die Sorge, dass trotz immer niedriger Verkaufspreise die Absatzzahlen kaum noch Aufwärtspotenzial kennen. Vielleicht erfordert die Ausgangslage ein Umdenken.

 

Hoher Besuch bei Xiaomi

 

Möglicherweise wird hinter den Kulissen bereits an einer neuen Strategie gebastelt, denn wie „CarNewsChina“ berichtet, wurde BYD-Chef Wang Chuanfu kürzlich bei einem Besuch einer Fabrik von Xiaomi (KYG9830T1067) gesichtet. Begleitet wurde er von Xiaomis CEO Lei Jun. Um was es bei dem Treffen gegangen sein mag, ist nicht überliefert. Die Börse schaut aber genau hin.

Xiaomi und BYD arbeiten zwar schon länger zusammen, etwa bei Akkus für den kürzlich eingeführten YU7. Dennoch ist es bemerkenswert, dass sich die Chefs der beiden eigentlich konkurrierenden Unternehmen persönlich treffen. Der Xiaomi-Aktie verlieh dies aber leider keinen neuen Rückenwind. In der vergangenen Woche tappte der Titel weitgehend auf der Stelle und verabschiedete sich mit guten, aber nicht sensationellen 6,27 Euro ins Wochenende.

 

Hat Zeekr bei Auslieferungszahlen geflunkert?

 

Der Druck in China möglichst hohe Auslieferungszahlen zu erzielen ist enorm hoch. Anscheinend sogar so hoch, dass mancher Marktakteur zu zweifelhaften Methoden greifen muss. Das legt zumindest ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters nahe, laut dem sowohl Neta als auch das (noch) börsennotierte Zeekr (US98923K1034) ihre Verkaufszahlen künstlich in die Höhe gepusht haben. Vorgeworfen wird den Unternehmen, Versicherungen für Fahrzeuge abgeschlossen zu haben, noch bevor für jene Käufer gefunden werden konnten.

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Zeekr ließ mitteilen, dass es sich bei Fällen im eigenen Unternehmen lediglich um Ausstellungsfahrzeuge gehandelt habe, für die eine obligatorische Kfz-Versicherung abgeschlossen wurde. Es habe aber keine Registrierung oder Zulassung bei den entsprechenden Stellen gegeben. Auf dem Kurznachrichtendienst Weibo versicherte das Unternehmen zudem, sich entschieden gegen Verkaufspraktiken wie den Verkauf von Gebrauchtwagen mit Nullkilometerstand auszusprechen.

 

Geely hält sich zurück

 

Das Ganze setzt auch die Zeekr-Mutter Geely (KYG3777B1032) etwas unter Druck, welche bislang noch gar keinen Kommentar zu der Angelegenheit abgab. Auch bei Geely wird um steigende Absatzzahlen gekämpft und zumindest einige Aussagen von Händlern zeichnen ein anderes Bild, als es die Hersteller vermitteln wollen. Zum Teil ist die Rede davon, dass die Autobauer die Händler regelrecht unter Druck gesetzt haben sollen, wenngleich bei solchen Anschuldigungen aus offensichtlichen Gründen keine konkreten Namen genannt wurden.

Bei der Geely-Aktie ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei vielen Mitbewerbern. Mit 2,09 Euro zum Wochenende notierte das Papier zuletzt noch auf einem recht ansehnlichen Niveau. Die Aufwärtsbewegung hat aber deutlich an Schwung verloren und Höchststände gab es seit Februar nicht mehr zu sehen. Sollten die negativen Schlagzeilen zunehmen, die Margen sinken und auch die Absatzzahlen nicht mehr steigen, so könnte es noch sehr viel unschöner werden.

 

警惕 – Alarm?

 

Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der chinesische Automarkt sich auf eine veritable Krise zubewegt. Nur mit immer neuen Rabatten gelang es in den letzten Monaten, die Verkaufszahlen noch weiter zu steigern bzw. bei einigen Herstellern nicht absacken zu lassen. Mancher Experte vergleicht die Ausgangslage bereits mit Evergrande vor der Immobilienkrise. Das muss nicht bedeuten, dass es schon morgen oder überhaupt zum großen Crash kommen wird. Doch etwas Vorsicht ist angesichts der Nachrichtenlage mit Sicherheit nicht verkehrt.

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21.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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