als .pdf Datei herunterladen

Baidu will mit Geely Tesla, NIO und Xpeng Konkurrenz machen - Aktien explodieren

Baidu expandiert in den Automobilsektor

NTG24 - Baidu will mit Geely Tesla, NIO und Xpeng Konkurrenz machen - Aktien explodieren

 

Mit dem Ende der Trump-Administration steht auch einem Boom der Elektroautos in den USA nichts mehr im Wege. Seit dem Wahlsieg von Joe Biden beginnen sich die Prognosen für diesen Teil der Automobilindustrie zu überschlagen. Inzwischen geht die Wall Street davon aus, dass schon ab 2024 in den USA 25 bis 30 % aller Neuzulassungen Elektroautos sein werden. Das entspricht einem jährlichen Volumen von 4 bis 5 Mio. Autos. Eine 180 Gradwende zur Politik der letzten vier Jahre steht bevor. 

Alle Autohersteller arbeiten fieberhaft an der Planung für die kommenden Jahre. Keiner verweigert sich dem neuen Trend mehr. Ganz im Gegenteil. Der Ausbau der Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge läuft nicht nur in China und Europa auf vollen Touren, sondern auch alle bekannten amerikanischen Hersteller haben trotz des bisherigen Gegenwinds aus Washington an der zukünftigen Erweiterung ihrer Elektroautoflotte gearbeitet. Überraschend ist eher, dass sich jüngst zwei grosse Player aus dem Technologiebereich zum Einstieg in die Autoproduktion bekannt haben. 

 

Baidu kooperiert mit Geely

 

Die chinesische Baidu ist für vieles bekannt, aber sicherlich nicht für ihre Autos. Die Gesellschaft galt lange als wichtigste und grösste Suchmaschine in China. Dank der Abwesenheit von Google, die in China ihre Dienste nicht anbieten darf, erlebte Baidu einen jahrelangen Boom, der jedoch im Sommer 2018 abrupt beendet wurde. Da das Kerngeschäft der Geschäftsführung nicht mehr reichte, diversifizierte man das Unternehmen in zahlreiche andere Geschäftsfelder. Angefangen von Live Streaming Diensten über Videospiele bis hin zu Lieferdiensten für Essen. 

An der Börse verlor Baidu jedoch an Attraktivität. Zu wenig Originalität warf man dem Unternehmen vor und verkaufte seit Sommer 2018 die Aktien ab. Vom Topp bei 284 US-Dollar ging es bis zum März 2020 bis auf 82 US-Dollar in den Keller. Ein satter Einbruch von mehr als 71 % der Marktkapitalisierung. Im Rahmen der allgemeinen Tech-Euphorie wurden die Aktien langsam wieder nach oben geschwemmt, was immer mehr Short-Seller in Verlegenheit brachte. Als erste Gerüchte aufkamen, dass Baidu in ein neues Wachstumssegment expandieren will, kam es zu einem regelrechten Short-Squeeze, der am Freitag an der Nasdaq in einem neuen 52-Wochenhoch gipfelte. 

 

Baidu Inc.

 

Konkret kündigte Baidu an, dass man mit Geely Elektroautos bauen will. Geely ist der grösste private Automobilhersteller in China und wurde in Europa unter anderem bekannt, nachdem man den schwedischen Volvo-Konzern in 2010 übernahm und eine Beteiligung in Höhe von 9,69 % bei Daimler aufbaute. Baidus Mehrwert für diese Partnerschaft soll in der eigens entwickelten Apollo-Plattform liegen, die der Versuch des Unternehmens ist, ein AI-basiertes Betriebssystem für Autos zu entwickeln. 

 

Die Aktien von Baidu reagierten auf die Partnerschaft mit grosser Euphorie. Die Notierungen sind mittlerweile vom Tief im März um 192 % auf 240 US-Dollar geklettert. Im Gegensatz zu einem etablierten Player wie Tesla oder Newcomern wie NIO und Xpeng, wird Baidu jedoch kein einziges Auto selbst produzieren. Man liefert eine wichtige und innovative Kernkomponente, kontrolliert aber weder das ganze Produkt noch wird man so stark davon profitieren wie die Unternehmen, die alles in Eigenregie von A bis Z produzieren.

 

Auch Apple und Hyundai planen Zusammenarbeit

 

Am Wochenende wurde obendrein bekannt, dass Apple einen Partner in der südkoreanischen Hyundai Motor gefunden hat. Die Partnerschaft soll offiziell im März unterzeichnet und bekannt gegeben werden und beinhaltet die Vereinbarung, dass die Hyundai Motor Tochter Kia Motors und Apple gemeinsam ab 2024 in den USA Autos zusammen produzieren wollen. In der Planung ist noch unklar, ob dafür eine bestehende Fabrik im Bundesstaat Georgia von Kia Motors gewählt wird oder eine komplett neue Fabrik aufgebaut wird. Die anfängliche Kapazität der Fabrik soll bei 100.000 Fahrzeugen / Jahr liegen, die bei Maximalausbau auf 400.000 Fahrzeuge / Jahr angehoben werden kann. Schon in 2022 wollen beide Gesellschaften ein Prototyp vorstellen. 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Story bei Apple wiederum liegt darin, dass man eine neue Produktlinie braucht, die gross genug werden kann, um den Gesamtumsatz noch nennenswert zu steigern. Ein Apple Car erfüllt exakt diese Vorgaben und wird die Wall Street umso mehr begeistern, je konkreter das Projekt wird. Für die anderen Elektroautohersteller bedeutet das allerdings im Umkehrschluss auch, dass sie sich beeilen müssen, um eine kritische Grösse zu erreichen, bis das Apple Car beginnt, ihnen Aufmerksamkeit und Marktanteile wegzunehmen. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

12.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)