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Deutliche Steigerungen beim operativen Gewinn treiben die Aktie von Bayer an, doch die juristischen Risiken wird der Konzern weiterhin nicht los

Glyphosat-Klagen brocken Bayer weiterhin Probleme ein

NTG24 - Deutliche Steigerungen beim operativen Gewinn treiben die Aktie von Bayer an, doch die juristischen Risiken wird der Konzern weiterhin nicht los

 

Seit gut zwei Jahren stellt Bayer-Chef Bill Anderson das Unternehmen mehr oder weniger auf den Kopf. Alte Strukturen werden entschlackt und in diesem Zuge schrumpft das Personal deutlich. 13.500 Stellen wurde seit 2023 bereits gestrichen. Das zahlt sich bei den Bilanzen aus, mit denen kürzlich so manche Erwartung übertroffen werden konnte.

Gut lief es für Bayer (DE000BAY0017) im dritten Quartal mit Blick auf die Umsätze. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte konnten jene sich dezent auf 9,7 Milliarden Euro verbessern. Für die größte Überraschung sorgte der Pharma- und Agrarkonzern aber mit seinem EBITDA, das auf 1,51 Milliarden Euro beziffert wurde. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 21 Prozent.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinDie Analysten rechneten im Schnitt mit sehr viel bescheideneren 1,28 Milliarden Euro. Bemerkbar machten sich Kostensenkungen im Agrargeschäft, wo sich auch die Nachfrage besser als erwartet entwickelte. Die Pharmasparte berichtete zudem über gute Umsätze mit neuen Medikamenten. Auf operativer Seite scheint Bayer also auf dem richtigen Weg zu sein. Das wurde von den Aktionären gewürdigt, welche der Aktie am Mittwoch Zugewinne von 5,9 Prozent gönnten und den Kurs auf 29,06 Euro hievten.

 

 

 

Bayer und die ungeklärten Rechtsprobleme

 

Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen fuhr Bayer unter dem Strich mal wieder einen Nettoverlust ein. Der fiel mit 963 Millionen Euro zwar deutlich geringer aus als der Fehlbetrag von 4,18 Milliarden Euro aus dem Vorjahr. Verlustreich bleibt der Konzern aber dennoch. Belastend wirkten sich im letzten Quartal einmal mehr ungelöste Rechtsstreitigkeiten aus. In einem Fall rund um PCB unterlag Bayer kürzlich vor einem Gericht im US-Bundesstaat Washington. Das mit Abstand größte Problem bleiben aber Streitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat.

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Rund 65.000 Glyphosat-Klagen gibt es aktuell noch in den USA und Bayer sah sich gezwungen, die Rückstellungen einmal mehr zu erhöhen. 900 Millionen Euro wurden aufgewendet, um nun insgesamt 7,8 Milliarden Euro auf der hohen Kante zu haben. Mit 7 Milliarden Euro entfällt das meiste auf Glyphosat. Daran zeigt sich sehr deutlich, welche enormen Risiken hier noch immer vorhanden sind. Mancher Skeptiker befürchtet gar, dass die derzeitigen Rückstellungen vielleicht nicht einmal ausreichen könnten.

An einer endgültigen Lösung für Glyphosat-Streitigkeiten arbeitet Bayer nach wie vor und will eine solche bis Ende 2026 erreicht haben. Aktuell ist das Thema allerdings noch ein wenig in der Schwebe. Erreicht werden soll eine Grundsatzentscheidung vor dem Supreme Court, um Klagen in den einzelnen Bundesstaaten die Grundlage zu entziehen. Es steht aber noch eine Entscheidung darüber aus, ob das oberste Gericht sich mit dem Fall befassen wird. Gerechnet wird damit in diesem Jahr nicht mehr.

 

Verhaltener Optimismus

 

Allem Gegenwind zum Trotz bleibt Bayer einigermaßen optimistisch und stellt für das Gesamtjahr einen bereinigten Gewinn im Bereich von 9,7 bis 10,2 Milliarden Euro in Aussicht. Vorsichtiger fällt der Blick auf 2026 aus. Dahingehend erlaubt sich Bayer noch immer keine Prognose, was auch mit geopolitischen Verwerfungen und dem starken Euro begründet wird, welcher sich nachteilig auf die Zahlen des Konzerns auswirkt.

Festhalten lässt sich, dass die Geschäfte von Bayer momentan ein gutes Stück besser als erwartet laufen und Sparprogramme die erhoffte Wirkung erzielen. Das sind aus Anlegersicht gute Neuigkeiten und die Reaktion der Märkte ist aus fundamentaler Sicht nachvollziehbar. Die Risiken sind allerdings nicht kleiner geworden. Solange Bayer keine grundsätzliche Lösung herbeiführen kann, schweben Glyphosat-Klagen wie ein Damoklesschwert über Konzern und Aktie. Die nächste Meldung über milliardenschwere Schadenersatzzahlung könnte jederzeit die Runde machen. Das bleibt ein dicker Wermutstropfen für alle, die über einen Einstieg nachdenken mögen.

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13.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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