Neuer Rückschlag für Oracle, Siemens Energy treibt es in die Höhe, Delivery Hero erfreut die Aktionäre und bei DroneShield kommt es zum Schlagabtausch zwischen Bullen und Bären
Die Börsianer sind derzeit nur schwer zufriedenzustellen
Trotz einer weiteren Zinssenkung seitens der Fed hängt die Börsenstimmung derzeit in wenig auf Halbmast. Das hat auch damit zu tun, dass die US-Notenbank bei ihrer jüngsten Entscheidung längst keine Einigkeit mehr ausstrahlte. Einige plädierten für noch höhere Schritte, andere hätten ein Festhalten am bisherigen Zinssatz bevorzugt. Darüber hinaus beschäftigen sich die Börsianer mit Meldungen zu Einzeltiteln, die nicht immer gut ankommen.
Fast schon scheint es, als würden die Favoritenrollen neu verteilt werden. Dabei zeigt sich insbesondere, dass KI allein nicht länger spontane Kauflaune auslöst. Im Falle von Oracle (US68389X1054) reichten nicht einmal solide Zahlen mit Wachstumsimpulsen, um die Bullen überzeugen zu können. Berichten konnte das Softwarehaus über ein Plus von 14 Prozent bei den bereinigten Erlösen. Der Gewinn je Aktie landete mit 2,26 US-Dollar außerdem deutlich über der Konsensschätzung, welche sich auf lediglich 1,64 Dollar belief.
Letzteres konnte die Anleger aber nicht darüber hinwegtrösten, dass Oracle bei den Umsätzen die Erwartungen knapp verfehlte und damit auch bisherige Träumereien um das Wachstumstempo infrage stelle. Die Aktie reagierte nachbörslich mit heftigen Verlusten von über elf Prozent. Es droht das Unterschreiten der 200-Dollar-Marke, was es schon seit Monaten nicht mehr zu sehen gab. Zuvor beförderten bereits latente Zweifel an der langfristigen Liquidität des Unternehmens für einen veritablen Ausverkauf.
Siemens Energy ist nicht zu stoppen
Mit nur wenig Neuigkeiten stieg die Siemens Energy (DE000ENER6Y0) in der Gunst der Anleger. Hier gab es am Mittwoch sogar ein frisches Allzeit-Hoch bei 124,85 Euro zu bewundern. Für ein wenig neuen Schwung sorgten wohl die Analysten, welche ihre Kursziele derzeit munter in die Höhe treiben und damit die enormen Chancen beim Netzausbau sowie im KI-Sektor würdigen. Auf Jahressicht blickt der Titel nun schon auf Zugewinne von annähernd 150 Prozent und damit auf eine Performance, wie sie in diesem Jahr lediglich einige Rüstungstitel vorübergehen zustande brachten.
Vielleicht wäre bei Siemens Energy sogar noch mehr möglich. Davon geht der aktivistische Investor Ananym Capital aus, welcher Medienberichten zufolge das Management zu einem Verkauf oder einer Abspaltung der Krisentochter Gamesa auffordert. Die Windkraftsparte soll zwar schon bald aus den roten Zahlen herauskommen. Dennoch würde Ananym eine Trennung bevorzugen und spricht von einem möglichen Aufwärtspotenzial von 40 Prozent in einem solchen Szenario. Damit stößt man bei den restlichen Anlegern offenbar auf offene Ohren.
Delivery Hero sorgt für Begeisterung
Auch bei Delivery Hero (DE000A2E4K43) fordern einige Investoren den Verkauf von Unternehmensanteilen. Am Mittwoch machte nun die Meldung die Runde, dass der Konzern dieser Bitte wohl nachkommen könnte. Im Frühjahr scheiterte noch der Verkauf von Foodpanda an Uber. Nun blicken die Anteilseigner neuen Gelegenheiten entgegen und belohnen dies mit einem Kurssprung um satte 13,25 Prozent.
Allerdings stellt dies für die Delivery Hero-Aktie nur eine kleine Erholung nach herben Korrekturen in den vorherigen Wochen dar. Mit einem Schlusskurs von 22,56 Euro notierte das Papier gestern weiterhin 27,5 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr. Abzuwarten bleibt nun, welche konkreten Schritte das Unternehmen noch ergreifen könnte. Angekündigt wurden erst einmal nur eher vage „strategische Optionen“ zur Stärkung der eigenen Finanzen.
DroneShield: Die Rückkehr der Bullen?
Die Aktie von DroneShield (AU000000DRO2) hat mit einer veritablen Vertrauenskrise zu kämpfen, nachdem dem Unternehmen einige kommunikative Missgeschicke unterlaufen sind, der Nordamerika-Chef aus unbekannten Gründen seinen Hut nahm und der CEO sich von sämtlichen Unternehmensanteilen trennte. Solche Entwicklungen sind Wasser auf die Mühlen der Leerverkäufer, die zuletzt ihre Wetten auf weiterhin fallende Kurse erhöhten.
Allerdings geben die Bullen nicht kampflos auf. In dieser Woche kündigt sich eine Erholung an, welche sich gestern mit Zugewinnen von 18,6 Prozent fortsetzte. Tags darauf ging es allerdings auch mit einem Minus von 12,9 Prozent in den Handel. Mangels nennenswerter Neuigkeiten wird bei dem Titel viel spekuliert, selbst ein möglicher Short Squeeze wurde schon hier und dort ins Gespräch gebracht. Möglich bleibt vieles, doch einstellen müssen Anteilseigner sich wohl erstmal auf eine anhaltend hohe Volatilität.
Die Qual der Wahl
Auch ohne allgemeine Euphorie lassen sich an der Börse stattliche Renditen einfahren und selbst an schlechten Tagen können Anleger bei der richtigen Auswahl von Titeln mit einem satten Plus dastehen. Die richtige Wahl zu treffen, fällt jedoch nicht immer leicht und die Favoriten der Märkte können sich schon mal schnell ändern. Daher führt kein Weg daran vorbei, aktuelle Entwicklungen genau im Auge zu behalten, um stets schnell reagieren zu können.
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11.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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