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BÖRSE TO GO - Deutz, Novartis und Sixt

Wall Street reagiert positiv auf Yellen

NTG24 - BÖRSE TO GO - Deutz, Novartis und Sixt

 

Die Futures nehmen die Erleichterung der Wall Street über die Wahl von Janet Yellen vorweg. Die neue Biden-Administration wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve zur neuen Finanzministerin ernennen. Yellen gilt an der Wall Street als „Taube“, weswegen sich die Anleger Hoffnungen machen, dass die lockere Geld-, Fiskal- und Zinspolitik fortgesetzt wird. Alle US-Futures steigen heute früh. Besonders stark sind die Käufe beim Russell 2000 Future, der zum Beginn der Vorbörse in Europa um 1,16 % auf 1.838 Punkte steigt. Der Dow-Future ist 0,83 % und der S&P 500 Future mehr als 0,73 % im Plus. Der DAX-Future wird 0,44 % höher bei 13.238 Punkten gesehen.

Der Optimismus in Frankfurt konnte sich am Montag nicht halten. Wie befürchtet startete der Handel zwar positiv, konnte aber das Kursniveau nicht halten und sackte den ganzen Tag über langsam tiefer. Die Eröffnung der Wall Street sorgte noch einmal für einen kurzen Schub, aber zum Handelsschluss setzten dann wieder die Verkäufe ein. Am Ende blieb für den DAX ein kleines Minus von -0,08 % auf 13.126,97 Punkte stehen. Auch der MDAX ging mehr oder weniger unverändert aus dem Rennen. 

Tagesgewinner waren erneut die kleinen Titel. Der SDAX kletterte um 0,73 % auf 13.549,03 Punkte. Tagessieger im Index waren die Aktien von Salzgitter, die um 8,61 % auf 16,28 Euro kletterten. Hier deckten die Bären ihre Short-Positionen ein, nachdem Staatshilfen erneut ins Gespräch gebracht wurden. Ebenfalls ganz oben auf der Liste der Gewinner standen wieder die Aktien von SAF-Holland, die am Montag um 8,51 % auf 10,96 Euro klettern konnten. 

 

SDAX

 

Eine starke Performance sahen wir auch erneut wieder in Wien. Der ATX stieg um 0,95 % auf 2.526,39 Punkte und setzte damit seine Impfstoff-Rallye fort. Zu den stärksten Titeln zählten die Aktien von OMV, die um 2,77 % auf 28,96 Euro steigen konnten. Die Bullen in Zürich taten sich dagegen schwer. Der SMI sank um -0,30 % auf 10.464,40 Punkte, wobei die Aktien von Nestlé (-2,14 %) und Givaudan (-1,50 %) am stärksten belasteten.

Die Wall Street schüttelte jedoch den Pessimismus der Europäer ab und stieg deutlich, nachdem der Handel in Europa geendet hatte. Alle US-Benchmarks schlossen im Plus, wobei sich erneut der Russell 2000 hervortat, der um 1,85 % auf 1.818,30 Punkte steigen konnte. Der zweitbeste Performer war der Dow Jones Industrial Average, der um 1,12 % auf 29.591,27 Punkte kletterte. 

Die Wall Street wird am Donnerstag wegen des Erntedankfests geschlossen. Am Freitag findet ein verkürzter Handel statt.

Asien zeigte sich heute früh durchwachsen. Der Nikkei 225 Index holte den Feiertag von gestern nach und schoss heute nach oben. Am Ende erreichte der japanische Leitindex einen Tagesgewinn von 2,52 % auf 26.171 Punkte. Der chinesische Aktienmarkt lag dagegen geschlossen im Minus. An der Börse geht die Sorge um, dass einige Schlüsselunternehmen zahlungsunfähig sind und gerettet werden müssen. Der größte Verlierer ist heute früh der China A50 Index, der zeitweise um mehr als -0,9 % auf weniger als 16.600 Punkte fällt. 

 

Deutz: Umsatz- und Gewinnwarnung

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Vorstand der Deutz AG hatte versucht, die Stimmung bei den Aktionären aufzuhellen. Da das laufende Geschäft schwach ist, hatte man ursprünglich einen starken Ausblick für das Jahr 2022 veröffentlicht. Man stellte einen Anstieg des Umsatzes auf 2 Mrd. Euro in Aussicht sowie eine EBIT-Marge (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 7 bis 8 %, allerdings exklusive Sondereffekte, die erheblich sein können. Damit versuchte Deutz die Börse auf ein langfristig positives Ziel einzuschwören, um den Blick von der aktuellen Schwäche des Geschäfts zu nehmen. Doch das Unterfangen ging nach hinten los. 

Nach Börsenschluss musste man den positiven Ausblick auf 2023 oder 2024 verschieben. Genauer wollte man sich nicht festlegen, womit die Prognose aus Sicht der Börse nur noch Makulatur ist. Das neue wichtigste Ziel für den Vorstand lautet nun, durch Kostensenkungen im kommenden Jahr einen operativen Verlust zu vermeiden. Inklusive Sondereffekten rechnet man jedoch in jedem Fall mit einem Verlust. Details zu dieser Prognose will das Unternehmen erst am 18. März 2021 veröffentlichen. Die Aktien von Deutz werden vorbörslich (L&S) bei 4,95 Euro gehandelt. 

 

Wichtige Quartalsberichte am Dienstag: Analog Devices, Autodesk, Best Buy, Campbell Soup, Dollar Tree, Gap, HP, Lukoil Oil, Medtronic, Nordstrom, S IMMO, Tiffany und Xiaomi

 

Novartis: 2,5 Mrd. US-Dollar Aktienrückkauf

 

Im Rahmen des heutigen virtuellen Management-Treffens bei Novartis gab der Pharmakonzern sein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Man plant, in Zukunft eigene Aktien im Wert von 2,5 Mrd. US-Dollar zurückzukaufen. Details über den Zeitplan nannte Novartis nicht. Aktienrückkäufe wirken sich positiv auf die Bewertung der Aktien und die Dividende aus, denn sie reduzieren die Zahl der ausstehenden Aktien. Je geringer die ausstehende Zahl der Aktien ist, desto höher fällt der Gewinn je Aktie und die Dividende je Aktie aus.

 

Sixt mit neuer Prognose

 

Die neue Corona-Welle macht Sixt zu schaffen. Das Vermietungsgeschäft entwickelt sich zum Jahresende hin wieder schwächer. Nachdem der Vorstand die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 Anfang August zurückzog und vor Schwierigkeiten warnte, wurde man gestern nach Börsenschluss konkret. Auf Grundlage der Zahlen zu den ersten neun Monaten und dem bisherigen Verlauf des 4. Quartals erwartet Sixt einen Umsatzrückgang im Gesamtjahr auf 1,5 Mrd. Euro (-40 %) von 2,49 Mrd. Euro in 2019. Aus dem Vorsteuergewinn von 308 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019 wird nun voraussichtlich ein Vorsteuerverlust von -70 bis -95 Mio. Euro werden. Diese Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die Maßnahmen der Regierungen im laufenden Jahr nicht noch weiter verschärfen. 

Das ehemalige Leasing-Geschäft ist nicht in der Prognose enthalten. Sixt hat die Vergleichszahlen für 2019 bereinigt und auch den einmaligen hohen Verkaufsgewinn von rund 65 Mio. Euro nach Steuern nicht in die Prognose mit aufgenommen. Die Sixt-Vorzüge werden vorbörslich bei 53,75 Euro gehandelt. 

 

Tagestermine

 

Die Revision der Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal ergaben, dass das BIP um 8,5 % (Erste Lesung: 8,2 %) im Vergleich zum Vorquartal gestiegen ist. Im Jahresvergleich liegt die Kontraktion bei -3,9 %, statt der zuerst erwarteten Kontraktion um -4,1 %.

Um 10:00 Uhr erwarten wir die ifo-Indizes aus Deutschland für den Monat November. Beim Geschäftsklimaindex erwarten wir einen Rückgang von 92,7 auf 90,1 Punkte. Der Index der aktuellen Lageeinschätzung wird bei 87,0 Punkten nach zuvor 90,3 Punkten im Oktober erwartet. Und der Geschäftserwartungsindex soll von 95,0 Punkten auf 93,5 Punkte gesunken sein. 

Der letzte wichtige Termin findet heute um 16:00 Uhr statt. Dann wird in den USA der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board für den Monat November veröffentlicht. Die Prognosen gehen davon aus, dass der Index von 100,9 deutlich auf 98,0 Punkte gesunken ist. 

 

24.11.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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