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Rheinmetall in alter Frische, Deutz greift nach Drohnentechnologie, Renk profitiert von Eskalationen und auch Hensoldt treibt es in die Höhe

Neuerliche Aggressionen Russlands befeuern erneut den Rüstungs-Boom

NTG24 - Rheinmetall in alter Frische, Deutz greift nach Drohnentechnologie, Renk profitiert von Eskalationen und auch Hensoldt treibt es in die Höhe

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zeigte sich überdeutlich, dass Russland an Frieden kein großes Interesse hat. Statt mit der Ukraine ernsthafte Gespräche über eine Waffenruhe zu führen, entschied sich der Kreml lieber dazu, mit rund 20 Drohnen den polnischen Luftraum anzusteuern. Die Fluggeräte drangen zum Teil derart tief in polnisches Gebiet vor, dass ein unbeabsichtigtes Eindringen nahezu ausgeschlossen scheint.

Eifrig wird nun darüber diskutiert, wie die NATO-Partner mit dieser Lage umgehen sollen. Darauf gibt es noch keine endgültige Antwort. Experten rechnen aber damit, dass Russland seine Grenzen weiter auf die Probe stellen wird, solange die Antwort aus Europa nicht stark genug ausfällt. An der Börse bereitet man sich darauf vor, dass der Aufrüstungszyklus noch lange weitergehen wird und vielleicht sogar eine Beschleunigung erfahren könnte. Das hilft unter anderem der Aktie von Rheinmetall (DE0007030009).

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefePassend zu den russischen Drohnenflügen kündigte der Konzern kürzlich erst einen neuen Vertrag an, welcher die Auslieferung von Drohnenabwehrsysteme des Typs Skyranger an die Ukraine vorsieht. Darüber hinaus werden auf der Rüstungsmesse DSEI in London momentan allerlei Neuheiten präsentiert, wobei KI und Drohnen klar im Mittelpunkt stehen. Das ist mehr als genug, um die Fantasie der Marktakteure anzuregen. Die Rheinmetall-Aktie reagierte mit Kursaufschlägen von 3,3 Prozent am Mittwoch und der Kurs steigerte sich bis auf 1.837,50 Euro. Hier darf die Rückkehr in den Aufwärtskanal als vollendete angesehen werden.

 

 

 

Deutz mischt mit

 

Noch spielt Deutz (DE0006305006) bei Drohnen eine untergeordnete Rolle. Das könnte sich aber schon bald ändern, denn das Unternehmen kündigte unlängst die Übernahme des Drohnenantriebsspezialisten Sobek an. Dafür braucht es zwar eine Kapitalerhöhung, was den Aktienkurs kurzzeitig unter Druck setzte. Die Anleger sahen es dem Unternehmen aber letztlich nach und die Verluste konnten im Handelsverlauf wieder ausgeglichen werden.

So ging die Deutz-Aktie gestern letztlich mit 9,34 Euro aus dem Handel und damit auf dem gleichen Niveau wie tags zuvor. Angesichts der Tatsache, dass das Grundkapital um rund zehn Prozent aufgestockt wurde, ist das beileibe keine Selbstverständlichkeit. Doch mit einer Investition in Drohnentechnologie hat der Motorenbauer in der aktuellen Lage ins Schwarze getroffen. Es wäre keine Überraschung, sollten sich in den nächsten Tagen grüne Vorzeichen ergeben. Das Sentiment dafür wäre in jedem Fall vorhanden.

 

Renk im grünen Bereich

 

Die gute Stimmung im Rüstungssegment beschränkte sich nicht auf einige wenige Titel, sondern war überall zu spüren. Auch für die Aktie von Renk (DE000RENK730) ging es spürbar um 3,1 Prozent bis auf 69,47 Euro aufwärts. Der Titel schwingt sich damit auf den höchsten Stand seit Ende Juli und die leisten Zweifel an weiteren Wachstumschancen aus dem Juli scheinen sich vollständig in Luft aufgelöst zu haben. Denn den Anlegern ist klar, dass angesichts der jüngsten russischen Eskalation die Dienste des Unternehmens mehr denn je gefragt sein dürften.

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Es braucht da momentan nicht einmal neue Aufträge oder erfreuliche Zahlen, um die Bullen zu Zukäufen zu überreden. Vollkommen ausreichend ist schon, dass die Feindseligkeiten von russischer Seite zunehmen und die NATO-Staaten sich dadurch bedingt auf alle Eventualitäten vorbereiten müssen. Dadurch bedingt steigt auch die Wahrscheinlichkeit für neuerliche Auftragseingänge enorm.

 

Hensoldt ist mit dabei

 

Dasselbe trifft auf den Sensor-Spezialist Hensoldt (DE000HAG0005) zu, der in Sachen Drohnen schon längst eine wichtige Rolle spielt. Das zeigt sich aktuell an einem Auftrag für einen nicht näher spezifizierten NATO-Partner. Jener sieht die Lieferung der Spexer-Radarfamilie in einer Marine-Version vor. Damit soll es auf See gelingen, Drohnen zuverlässig zu orten und abzuwehren. Zur Anwendung kommen soll Spexer unter anderem beim Skyranger-System von Rheinmetall.

Die Bedeutung von Drohnen-Abwehr kann momentan überhaupt nicht überschätzt werden und so treibt es die Hensoldt-Aktie ebenfalls in Richtung Norden. Aufschläge von 1,8 Prozent wirkten im Vergleich zu manch anderer Kursbewegung im Segment am Freitag zwar fast überschaubar. Es reichte aber aus, um den Kurs bis auf 92,30 Euro zu befördern und damit ebenfalls die Aufwärtskurve im Chart am Leben zu erhalten.

 

Brenzlige Lage

 

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Werbebanner EMH PM Trade So richtig freuen dürfte sich niemand darüber, dass Russland weiterhin den Pfad der Aggression beschreitet und sich offenbar durch das schwache Auftreten der US-Regierung regelrecht dazu ermutigt fühlt, gegen die NATO-Partner zu sticheln. Nüchtern betrachtet ergibt sich dadurch aber eine nochmal höhere Notwendigkeit zum Aufrüsten in Europa. Aus fundamentaler Sicht wäre das für weitere Wachstumschancen im Rüstungssegment nicht einmal nötig gewesen. Doch die aufgeladene Stimmung hinterlässt Spuren und lässt den Boom ein Stück weit neu aufleben. Abzuwarten bleibt, wie die Dinge sich weiterentwickeln und welche Reaktionen darauf folgen mögen. Momentan ist die Lage noch ausgesprochen heikel, auch an der Börse.

 

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11.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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