als .pdf Datei herunterladen

BÖRSE TO GO - Cargo One, Ryanair und SAP

Vorsichtige Erholung

NTG24 - BÖRSE TO GO - Cargo One, Ryanair und SAP

 

Wir sehen heute früh eine vorsichtige Erholung im asiatischen Handel. Die wichtigsten Futures steigen leicht und beenden damit die Abgaben, die wir noch am Freitag gesehen hatten. Die Wall Street hatte einheitlich im Minus geschlossen, konnte sich aber von den Tiefstständen des Tages lösen und zum Ende des Handels die Verluste verringern. Der Russell 2000 Index war der größte Verlierer mit einem Abschlag von -1,46 % auf 1.468,40 Punkte. Der S&P 500 Index sank um -0,62 % auf 3.215,63 Punkte und der Nasdaq Composite Index gab um -0,94 % auf 10.363,18 Punkte ab. 

Frankfurt schloss dagegen nahe der Tagestiefs. Der DAX erreichte am Mittag den Tageshöchststand mit 12.935,50 Punkten, fiel dann zur Eröffnung der Wall Street und schloss auf niedrigem Stand mit einem Verlust von -2,02 % bei 12.838,06 Punkten. Der Tagesverlierer war der TecDAX mit einem Minus von -3,35 % auf 3.048,92 Punkte. 

Die Futures liegen im vorbörslichen Handel alle im Plus. Der DAX-Future kann um mehr als 0,3 % auf 12,845 Punkte steigen. Auch alle US-Futures erholen sich wieder. Am stärksten ist der Nasdaq-Future gefragt, der um mehr als 0,6 % auf mehr als 10.500 Punkte steigt. 

 

Gold Future

 

Derweil erreichen die Gold-Futures ein neues Allzeithoch. In der Spitze kletterten die Notierungen im asiatischen Handel bis auf 1.937,60 US-Dollar / Unze. 

Im Zusammenhang mit der hohen Nachfrage nach Sicherheit ist auch der Wertverlust beim US-Dollar zu beachten. Der Netto-Kapitalabfluss aus dem US-Dollar ist inzwischen so stark, dass die Trends am Devisenmarkt getestet, wenn nicht sogar geändert werden. Der Euro erreichte heute früh ein neues 52-Wochenhoch mit einem Kurs von 1,1725 Dollar. 

 

SAP bringt Qualtrics an die Börse

 

Überraschend gab SAP am Sonntag bekannt, dass man das Marktforschungsunternehmen Qualtrics an der Börse notieren möchte. Ein Zeitpunkt und Umfang des Listings wurde nicht veröffentlicht. Das Unternehmen bietet eine Software-Plattform an, die es den Kunden ermöglicht, umfangreiche Daten von ihren Mitarbeitern und den Endkunden einzusammeln und zu analysieren. Im Kern hilft Qualtrics dem Management zu verstehen, was sie selbst wissen sollten: was die Kunden wollen und wie Mitarbeiter die Prozesse abarbeiten. 

SAP hatte Qualtrics 2018 kurz vor dem IPO aufgekauft. Bezahlt wurden 8 Mrd. Dollar in bar. Darin wird sich SAP messen lassen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Qualtrics die hohen Erwartungen nicht erfüllt hat, ist sehr hoch. Würde Qualtrics das boomende Geschäftsmodell sein, das SAP sich erhofft hatte, würde es keinen Grund geben, die Gesellschaft nun doch an die Börse zu bringen. SAP kündigte an, dass man Mehrheitsaktionär bleiben will. Die Aktien von SAP notieren vorbörslich (L&S) bei 139,58 Euro (+2,34 %).

 

Ryanair Umsatz: -95 %

 

Der irische Discountflieger Ryanair legte die Zahlen für das 1. Fiskalquartal vor. Die Zahlen waren erdrückend schlecht. Die Zahl der Gäste sank von 41,9 Millionen im 1. Quartal 2019 (30.06.2019) auf nur noch 0,5 Millionen (-99 %) im aktuell abgelaufenen Quartal. Ryanair konnte durch Anpassungen der Flotte die Auslastung immerhin auf 61 % halten, verzeichnete aber unweigerlich einen hohen Netto-Verlust. Nach einem Gewinn von 243 Mio. Euro im Vorjahr fuhr man nun einen Verlust von -185 Mio. Euro ein. Das Management verwies darauf, dass man mit 3,9 Mrd. Euro ausreichend Liquidität in der Bilanz hat, um die Corona-Krise zu überstehen. 

 

Ryanair Holdings Plc.

 

Ab Juli steigt die Zahl der Flüge wieder. Ryanair rechnet für diesen Monat mit einem Anstieg der Fluggastzahlen auf 40 % des Vorjahresstandes. Im August soll die Quote auf 60 % und im September auf „hoffentlich“ 70 % steigen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 erwartet Ryanair nun einen Rückgang der Kundschaft um 60 %. Statt 149 Mio. Gästen wird man voraussichtlich nur 60 Millionen befördern. 

 

Cargo One: Frisches Kapital

 

Ein Start-up aus Berlin will die Luftfracht revolutionieren. Während bisher Vereinbarungen über Luftfracht regelmäßig per Telefon und E-Mail getroffen werden, will man dieses Geschäft auf der Plattform von Cargo One zentralisieren, was die Abwicklung schneller und effizienter machen kann. Cargo One ist seit zwei Jahren aktiv und konnte bisher zwölf Fluggesellschaften an Bord holen. Das Ziel ist es, eine weltweite Plattform zu schaffen. Passend zur jüngsten Finanzierungsrunde, an der sich auch die Lufthansa beteiligte, verkündete man den Anschluss des ersten japanischen Kunden. Cargo One konnte 16 Mio. Euro an frischem Kapital einnehmen.

 

ifo-Geschäftsklimaindex: Erholung erwartet

 

Die ersten wichtigen Wirtschaftsdaten der Woche kommen vom ifo Institut. Um 10:00 Uhr wird der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Juli veröffentlicht. Laut den Prognosen soll der Index von 86,2 auf 89,3 Punkte gestiegen sein. Der Index war im April bis auf 74,3 Punkte gefallen. Der tiefste jemals seit 1991 gemessene Indexstand. 

Auch für die beiden Sub-Indizes werden Verbesserungen erwartet. So soll der Index der aktuellen Lageeinschätzung von 81,3 auf 85,0 Punkte gestiegen sein. Der Geschäftserwartungsindex soll auf 93,7 von 91,4 Punkte gestiegen sein. 

Am Nachmittag bekommen wir noch aus den USA die Auftragseingänge für langlebige Güter. Das Wachstum der Auftragseingänge soll im Juni von 15,7 auf 7,2 % gefallen sein. Die Kernrate wird bei 3,5 % nach zuvor 3,7 % erwartet. 

 

27.07.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)