CA Immo: Rückzug aus Rumänien
CA Immobilien trotzt den Pessimisten - Neunmonatszahlen fallen stark aus
Immobilien-Aktien gehörten in diesem Jahr nicht zu den Favoriten in Europa. Die Notierungen gaben zwischenzeitlich deutlich nach, doch die operativen Zahlen fallen besser als befürchtet aus.
Unter dem Strich fallen die Zahlen der ersten neun Monate bei der österreichischen CA Immo (AT0000641352) wesentlich besser aus, als die Börse Wien dies noch im 2. Quartal befürchtet hatte. Bis auf 26 Euro rutschten die Notierungen seinerzeit durch. Die Anleger antizipierten eine schnelle und deutliche Verschlechterung des Geschäfts. Vor allem das stark veränderte Zinsumfeld sorgte die Börsianer, aber auch der Trend zum Home-Office wurde als Grund angeführt, der gegen CA Immo sprechen sollte. Das Unternehmen reagierte mit einem sehr gezielten Aktienrückkaufprogramm, was den Handel beruhigte und normalisierte.
Die jetzt vorliegenden Zahlen bestätigen, dass CA Immo ein sehr solides Geschäft macht. Von Januar bis September konnte man die Mieterlöse leicht von 154 auf 158 Mio. Euro steigern. Der prozentuale Betriebskostenaufwand stieg leicht, aber die Gesellschaft konnte das Nettomietergebnis trotzdem leicht auf 136 Mio. Euro steigern.
Schwach fiel das Ergebnis aus dem Immobilienhandel aus. Keine Überraschung, sondern eine Entwicklung, die absehbar war. Positiv überraschte man beim Ergebnis der Neubewertungen, das nur leicht von rund 186 auf 180 Mio. Euro zurückging. Das eigentliche Highlight war jedoch das Ergebnis aus Derivaten, das auf 87 Mio. Euro stieg. Dadurch stieg das Vorsteuerergebnis von 261 auf 374 Mio. Euro.
Die harten Kennzahlen sind jedoch wenig überzeugend. Sie signalisieren bestenfalls Stagnation, aber im Zweifel bereits einen negativen Trend im Geschäft. So erzielte CA Immo in den ersten neun Monaten einen FFO I (exkl. Verkäufe und Steuern) von 102,5 Mio. Euro. Kein schlechtes Ergebnis, aber auch keine wesentliche Verbesserung mehr zum Vorjahreszeitraum, als man FFO I von 100,1 Mio. Euro auswies. Die FFO II (inkl. Verkäufe und Steuern) fielen jedoch deutlich um -20 % auf 84,4 Mio. Euro von zuvor 105,1 Mio. Euro. Entscheidend waren hier sonstige Ergebniseffekte, die CA Immo nicht weiter aufschlüsselte.
Rückzug aus Rumänien
Den Rückzug aus Rumänien begrüsse ich. CA Immo hat dort über viele Jahre an einem attraktiven Portfolio erstklassiger Büroimmobilien gearbeitet. Insgesamt erreichte man am Ende einen Stand von rund 165.000 m2 und etwa 30 Mio. Euro an Bruttomieteinnahmen pro Jahr mit sieben Bürogebäuden. In einem europäischen Immobilienmarkt, der unter steigenden Hypothekenzinsen leidet, hat der Markt Rumänien jedoch mehr Risiken als Chancen, vor allem wenn man ein kleiner Player ist.
CA Immo hat das rumänische Portfolio im 4. Quartal verkauft. Die Vergleichszahlen der ersten neun Monate des Vorjahres hat die Gesellschaft um Rumänien bereinigt. Der Käufer wird alle Gebäude und das ganze rumänische Team übernehmen. Der Preis ist etwas enttäuschend, aber nicht überraschend in diesem Umfeld. CA Immo hat einen Abschlag von -3 % auf den Buchwert zum 30. Juni gewährt.
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24.11.2022 - Mikey Fritz
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