Carl Zeiss Meditech: Gewinnwarnung kam unerwartet

Kursabsturz bei Carl Zeiss Meditec - Gewinnwarnung für das 1. Quartal überraschte

 

Carl Zeiss Meditec überraschte die Börse Frankfurt heute mit einer Gewinnwarnung. Das laufende Quartal soll deutlich schwächer als erwartet ausfallen. Die Aktien stürzten in einer ersten Reaktion zweistellig ab.

Carl Zeiss Meditec (DE0005313704) wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr stark, verdiente aber weniger. Das ist im Kern die Zusammenfassung des Berichts für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 / 22. Die Umsätze wurden getrieben von hoher Nachfrage, aber auch von starken Wechselkursbewegungen des Euro gegen US-Dollar und gegen den Yuan. Auffallend schwach entwickelte sich jedoch die operative Profitabilität, die von steigenden Kosten belastet wurde.

Konkret erzielte der Medizintechnikspezialist einen Jahresumsatz von 1,9 Mrd. Euro. Der Börse hatte man mindestens 1,8 Mrd. Euro versprochen und somit geliefert. Kritisch wurde bei den Anlegern angemerkt, dass der schwache Euro zum Wachstum beigetragen hat. Die operativen Kosten stiegen auf der gesamten Breite. Das hohe Wachstum von 15,5 % beim Umsatz reduzierte sich daher auf nur noch 6 %. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen erreichte 397 Mio. Euro. Nach Steuern profitierten die Aktionäre von einmaligen Sondereffekten, die das Ergebnis auf 296 Mio. Euro (+25 %) hob. Sehr erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die Dividende von 0,90 auf 1,10 Euro je Aktie angehoben werden soll. Der Ausblick für 2022 / 23 und die Gewinnwarnung für das laufende 1. Fiskaljahr enttäuschten dagegen.

 

Gewinnwarnung kam unerwartet

 

Die Gewinnwarnung war von der Börse nicht erwartet worden und sorgte entsprechend für Unmut. Konkret warnt das Unternehmen, dass der operative Gewinn im laufenden Quartal „deutlich“ unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Die wichtigsten Auslöser für den Gewinnrückgang sieht man in den chinesischen Lockdowns, einem „schwächeren Produktmix“ und steigenden operativen Kosten. Das ist wenig verheissungsvoll angesichts eines Kurs- / Gewinn-Verhältnisses, das bereits jetzt bei 47 liegt. 

 

 

Für das Gesamtjahr wiederholte der Vorstand im Kern die Prognose, die man auch schon vor 12 Monaten gegeben hat. Konkret wurde man nicht, sondern äusserte lediglich die Erwartung, dass die Umsatzentwicklung des Unternehmens „mindestens in Höhe des Marktwachstums erwartet“ wird. Bei der erwarteten EBIT-Marge kappt man die Spanne nach oben bei 21 % und nach unten bei 19 %. Im abgelaufenen Jahr erreichte man 20,9 %.

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10.12.2022 - Mikey Fritz

 

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