Auch in schwierigen Zeiten punktet Coca-Cola mit guten Zahlen und einem ansehnlichen Wachstum

Die weiteren Aussichten sind freundlich, aber nicht sensationell

 

Aufgrund der Inflation hat die Konsumlaune in den letzten Monaten spürbar nachgelassen. Das machte sich auch bei so manchem Getränkekonzern bemerkbar und dementsprechend waren die Erwartungen an die Zahlen von Coca-Cola nicht allzu hoch. Der unangefochtene Marktführer konnte aber in positiver Hinsicht überraschen. Zumindest zeitweise wurde dies an der Börse auch mit recht kräftigen Kursaufschlägen gewürdigt.

 

Im frühen Handel am Dienstag konnte Coca-Cola (US1912161007) sich bis auf 60,56 US-Dollar und damit wieder über die nicht unwichtige 60-Dollar-Marke steigern. Das reichte zwar noch nicht aus, um das vor zwei Wochen etablierte Zwischenhoch bei 60,98 Dollar wieder zu erreichen. Zumindest machte sich aber Auftrieb bemerkbar. Auslöser für den Rückenwind war unter anderem der Umsatz, der von 10,2 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf nun 10,68 Milliarden Dollar klettere und damit die Schätzungen der Experten übertreffen konnte.

Coca-Cola berichtete über ein Plus von zwei Prozent bei der Anzahl abgesetzter Getränke. Dazu ging es mit den Preisen um durchschnittlich neun Prozent aufwärts, womit steigende Kosten an die Verbraucher weitergereicht werden konnten. Eben dieses Kunststück ist längst nicht jedem Unternehmen aus dem Sektor gelungen. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzwachstum von sechs bis sieben Prozent in Aussicht gestellt. Allerdings mahnt das Unternehmen, dass die Preise wohl in den nächsten Monaten nicht mehr so stark wie im vergangenen Jahr ansteigen werden.

 

Coca-Cola: Wie gewonnen, so zerronnen!

 

Letzteres drückte dann doch etwas auf die Stimmung der Anteilseigner und noch dazu fiel die Stimmung an den Märkten insgesamt ernüchtert bis schlecht aus. Die US-Märkte gerieten gestern schwer unter Druck, nachdem Inflationszahlen etwas höher als erwartet bzw. gehofft ausfielen. Einmal mehr zeigt sich, dass die Inflation sehr hartnäckig ist und wohl keine schnelle Rückkehr zum 2-Prozent-Ziel zu erwarten ist. Dadurch wiederum wird auch die Hoffnung auf eine baldige Zinswende kleiner, was für nahezu alle Börsenkonzerne keine erfreuliche Nachricht ist. Eine Ausnahme bilden dabei bestenfalls noch die Titel der Banken, die aber aktuell mit ihren ganz eigenen Problemen in den USA zu kämpfen haben.

 

Für Coca-Cola ist das Timing denkbar ungünstig. Denn da der Konzern nicht mit weiteren Preissteigerungen im großen Stil rechnet und gleichzeitig die Inflation noch immer zu hoch ausfällt, machen sich manche Anteilseigner schon Gedanken, dass der Getränkegigant vielleicht doch etwas unter Druck geraten könnte. Dadurch bedingt lösten sich die anfänglichen Kursgewinne recht schnell wieder in Luft auf. Am Nachmittag notierte Coca-Cola „nur“ noch bei 59,35 Dollar und damit 0,6 Prozent tiefer als tags zuvor.

Die große Euphorie ist rund um die Coca-Cola-Aktie also noch nicht ausgebrochen. Dabei hat das Unternehmen unter Beweis gestellt, dass es sich auch in schwierigen Zeiten behaupten kann. Nicht zu vergessen ist im Falle von Coca-Cola auch die Dividende, die sich seit Jahrzehnten sehr zuverlässig in die Höhe bewegt.

 

Krisensicher!

 

Die Coca-Cola-Aktie ist eher kein Investment, bei dem Anleger brachiale Renditen innerhalb kürzester Zeit erwarten können. Der Titel entwickelt sich auf lange Sich aber recht verlässlich in Richtung Norden bewegt und den Anteilseignern selbst inmitten multipler Krisen noch eine respektable Dividende auszahlt. Es lässt sich natürlich nie mit Sicherheit versprechen, dass es in Zukunft Kurssteigerungen zu sehen gibt. Doch grundsätzlich bleibt die Coca-Cola-Aktie eine interessante Option als Beimischung zu einem ausgewogenen Portfolio.

Aktuell können sich auch die eher überschaubaren Erwartungen der Märkte als Vorteil erweisen. Zumindest gefühlt wird Coca-Cola noch immer etwas unterschätzt, was auch an enttäuschenden Ergebnissen bei manchem Konkurrenten liegt. Doch mit den nun vorgelegten Zahlen hat der Konzern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es sich eben nicht nur um irgendeinen von vielen Getränkekonzernen handelt. Anleger haben es mit dem unangefochtenen Marktführer zu tun, der diese Stellung seit Jahrzehnten nicht hergeben will.

14.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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