Die Commerzbank schließt ein Rekordquartal ab, stimmt Anleger aber auf schwere Zeiten ein

Es wird nicht einfach

 

Mit Spannung warteten die Anleger auf die Quartalszahlen der Commerzbank, welche mittlerweile vorliegen und durchaus überzeugen konnten. Das Frankfurter Geldhaus profitiert stark davon, dass die Zeiten von Nullzinsen endlich ein Ende gefunden hat und die Gewinne sprudeln wieder.

Tatsächlich gelang es der Commerzbank (DE000CBK1001), das beste zweite Quartal seit über zehn Jahren zu erzielen, wie die „FAZ“ zu berichten weiß. Hervorragende Ergebnisse der polnischen Tochter M-Bank sowie Erfolge in anderen Bereichen sorgten für überraschend hohe Gewinne, die insgesamt über den Erwartungen an den Märkten lagen. Entsprechend zufrieden zeigten die Verantwortlichen sich mit den Ergebnissen. Der Blick in die Zukunft wird allerdings durch einige Sorgen getrübt.

Warnende Worte gab es vor allem mit Blick auf einen drohenden Stopp von russischen Gaslieferungen. In einem solchen Szenario rechnet die Commerzbank fest mit einer Rezession in Deutschland und steigenden Fällen von Kreditausfällen. Vor solchen Gefahren wurden die Investoren eindringlich gewarnt und die Offenheit des Unternehemns mit Blick auf solche Risiken verdient Respekt. Längst nicht jeder geht damit derart offen um.

Die Anleger scheinen die warnenden Worte auch ernstzunehmen und so kam es bei der Commerzbank bisher trotz der guten Zahlen bisher nicht zu einer spontanen Kursexplosion. Allerdings gibt es auch Gründe für Optimismus. Denn aktuell rechnet die Commerzbank nicht damit, dass der schlimmste Fall eintreten wird. Bleibt die Rezession aus, stellt das Geldhaus ansehnliche Gewinne in Aussicht und auch eine Dividende könnte es dann künftig wieder geben.

 

Zahlt der Mut sich aus?

 

Grundsätzlich könnte die Commerzbank nach über einem Jahrzehnt mit Null- oder Negativzinsen derzeit an einem Wendepunkt stehen. Mutige Anleger können da über einen Einstieg nachdenken, denn im besten Fall steht die größte Erholung seit vielen Jahren bevor. Wer bereit ist, die Risiken in Kauf zu nehmen, kann sich da die Chance auf hübsche Renditen sichern, sollte aber nicht allzu enttäuscht sein, wenn im Zuge einer Rezession das Kartenhaus doch noch zusammenbricht.

 

04.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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