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Ein Zusammenschluss von Commerzbank und Deutscher Bank bleibt nach Ansicht der allermeisten Experten weiterhin kein realistisches Szenario

Das setzt der Aktie sichtlich zu

NTG24 - Ein Zusammenschluss von Commerzbank und Deutscher Bank bleibt nach Ansicht der allermeisten Experten weiterhin kein realistisches Szenario

 

Zumindest ein wenig Vorfreude kam in den letzten Tagen rund um die Aktie der Commerzbank auf. Kürzlich machten Gerüchte die Runde, laut denen Deutsche Bank-Chef Christian Sewing eine Fusion mit dem etwas kleineren Konkurrenten auf höchste Ebene besprochen haben soll. Prompt flammten alte Spekulationen wieder auf und die Commerzbank-Aktie konnte ihre zu Jahresbeginn angefangene Erholung kurzeitig unterbrechen. Nun scheint sich aber schon wieder Ernüchterung breizumachen.

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Werbebanner DegussaAm Dienstag musste die Commerzbank (DE000CBK1001) Verluste von 4,9 Prozent hinnehmen, was recht klar für Enttäuschung auf Seiten der Bullen spricht. Dass es tatsächlich zu einer Übernahme durch die Deutsche Bank kommt, dafür gab es keine weiteren Hinweise. Offizielle Stellungnahmen der beiden Finanzinstitute blieben aus und aus Finanzkreisen wird ein solches Szenario als eher unrealistisch angesehen. Auch die Christian Sewing soll Medienberichten zufolge hohe Risiken und Hürden fürchten.

Welche Probleme ein derartiger Zusammenschluss mit sich bringt, das weiß die Deutsche Bank nur zu genau. Noch immer gibt es dort ungelöste Probleme mit Kunden der Postbank nach der IT-Migration von Daten ins eigene System. Würde der Konzern die Commerzbank schlicken, wäre die Herausforderung für die ohnehin schon anscheinend überforderte IT-Abteilung noch einmal größer ausfallen. Da stellt sich schon die Frage, ob sich der ganze Ärger überhaupt lohnen würde.

 

Commerzbank: Die Analysten sind sich sicher

 

Aus Sicht der meisten Beobachter dürfte das nicht der Fall sein und selbst wenn die IT ausgeblendet wird, gibt es einige große Fragezeichen rund um Sinn und Unsinn einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank. Dazu gehört auch, dass die deutsche Bunderegierung wahrscheinlich wenig Interesse daran haben dürfte, in ohnehin krisengeprägten Zeiten das Risiko der großen Banken noch weiter zu konzentrieren.

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Dieter Hein von fairesearch rechnet nicht ernsthaft mit einer Fusion in absehbarer Zeit. Wie er gegenüber „tagesschau.de“ sagt, habe die Commerzbank nichts, was die Deutsche Bank akut benötigen würde. Anders als in der Vergangenheit würden sich nicht einmal im Filialgeschäft noch nennenswerte Synergien ergeben, welches ohnehin von beiden Instituten drastisch zurückgefahren wurde. Auch fehlt es an einem Interesse der Anteilseigner, vielleicht abgesehen von einigen Spekulanten bei der Commerzbank, die sich einen möglichst hohen Aufschlag erträumen.

Nachdem die Gerüchte schon wieder etwas verpuffen, bleibt da an der Börse für die Commerzbank erst einmal nur der nächste Rücksetzer und gepflegt Katerstimmung. Der Aktienkurs bewegte sich mit den Verlusten vom Dienstag auf nur noch 10,88 Euro zurück. Das entspricht einem neuen Tief im noch jungen neuen Jahr und der Titel nähert sich mit großen Schritten dem letzten Zwischentief, welches bei 10,44 Euro anzutreffen ist. Ausschließen lässt sich da nicht, dass demnächst noch einmal die wichtige 10-Euro-Marke auf die Probe gestellt wird.

 

Commerzbank: Die Unsicherheit wächst

 

Das liegt aber nicht nur daran, dass mancher Glücksritter sich enttäuscht über unerfüllte Übernahmefantasien zeigt. Zu schaffen macht der Commerzbank auch das Marktumfeld, welches sich in den letzten Tagen heftig eingetrübt hat. Zusätzlich zu frischen Zins- und Inflationssorgen gesellen sich aktuell neue geopolitische Spannungen und miese Konjunkturdaten aus gleich mehreren Ländern, darunter auch Deutschland.

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Positiv für die Commerzbank ist wohl noch zu werten, dass die Erwartung schnell sinkender Zinsen mittlerweile kaum noch ein Thema ist. Die Rezession im vergangenen Jahr in Deutschland führt allerdings zur Sorge, dass Kreditausfälle zunehmen können und zudem die Nachfrage in diesem Jahr eher überschaubar ausfallen wird. Zinserträge allein sind da leider nur ein Faktor von vielen und ganz offensichtlich nicht groß genug, um die Bullen zu weiteren Einkaufstouren überreden zu können. Die Commerzbank hat aber fraglos auch schon schlechtere Tage an der Börse erlebt und es bleibt die Hoffnung, dass wir es aktuell lediglich mit einem Durchhänger zu tun haben.

17.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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