Noch ist nicht jeder vom Comeback der Commerzbank überzeugt

Welche Risiken gibt es?

 

Am vergangenen Donnerstag konnte die Commerzbank mit hervorragenden Zahlen punkten. Es gelang dem schwer angeschlagenen Geldhaus doch tatsächlich, recht ansehnliche Gewinne zu erzielen. Auf 430 Millionen Euro belief sich der Überschuss im letzten Jahr und übertrag die Erwartungen der Analysten damit mehr als deutlich.

Das machte sich auch an der Börse bemerkbar, wo die Commerzbank (DE000CBK1001) im ersten Moment um rund sechs Prozent zulegen konnte. Am Freitag hielt die gute Stimmung an und es ging um weitere 3,92 Prozent in Richtung Norden. Zum ersten Mal seit über drei Jahren werden die Anteile der Frankfurter Privatbank nun zu mehr als neun Euro gehandelt. Am Wochenende standen stolze 9,11 Euro auf dem Ticker.

Weiteren Auftrieb erhält die Commerzbank derzeit durch die sich abzeichnende Zinswende. Die EZB hält sich zwar immer noch bedeckt, die Anzeichen für ein Umdenken werden aber mit jedem Tag größer. In Erwartung an erste Zinsschritte noch in diesem Jahr kehrt die Zuversicht bei den Aktionären zurück.

Jene wird aber längst nicht von jedem geteilt. Kritiker verweisen darauf, dass höhere Zinsen allein dem Institut noch längst keine Milliardengewinne garantieren. Schließlich sei zu beachten, dass die Nachfrage nach Privatkrediten bei steigenden Zinsen spürbar nachlassen könnte. Die Commerzbank würde an solchen dann zwar mehr verdienen, könnte letztlich aber weniger davon an den Mann oder die Frau bringen und am Ende auch nicht mit mehr dastehen.

 

Es ist eine Glaubensfrage

 

Bisher sind das aber nur Gedankenspiele, genau wie auch die Erwartungen weiter steigender Konzerngewinne bei den Optimisten. Ob die Commerzbank nun wirklich das ganz große Comeback feiern wird oder nicht, ist daher eine Frage der eigenen Überzeugung. Wer in steigenden Zinsen einen positiven Faktor sieht, mit dem die Umstruktierung der letzten Jahre noch weiter befeuert werden könnte, der darf beherzt zugreifen, natürlich im vollen Bewusstsein über die vorhandenen Risiken.

 

21.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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• - 21.02.2022 19:29:41 Uhr

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