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Die Commerzbank gönnt ihren außertariflich bezahlten Angestellten höhere Inflationsprämien

Den Aktionären schient das nicht zu gefallen

NTG24 - Die Commerzbank gönnt ihren außertariflich bezahlten Angestellten höhere Inflationsprämien

 

In Sachen Inflationsausgleich können die tariflich bezahlten Mitarbeiter der Commerzbank sich kaum beschweren. Die Möglichkeiten für derartige Auszahlungen hat das Geldhaus so gut wie ausgereizt. 3.000 Euro können noch bis Ende 2024 steuerfrei an jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter ausgeschüttet werden, und dies zusätzlich zu etwaigen Leistungen wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld.

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Werbebanner DegussaAusgezahlt hat die Commerzbank (DE000CBK1001) diese Summe bisher zwar noch nicht jedem Angestellten. Zugesagt wurde sie den tariflich gebundenen Mitarbeitern aber bereits. Mit deutlich weniger mussten sich derweil außertarifliche Angestellte begnügen. Jenen stellte die Commerzbank bisher lediglich 1.500 Euro als Inflationsausgleich in Aussicht. Offenbar hat in der Personalabteilung aber noch einmal ein Umdenken stattgefunden. Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf eine Nachricht aus dem Intranet berichtet, soll die Summe noch einmal um 1.000 Euro je Mitarbeiter auf dann 2.500 Euro erhöht werden.

Vermutlich reagiert das Institut damit auch auf Kritik aus den eigenen Reihen, und das aus gutem Grund. Die Commerzbank blickt aktuell absehbar auf ein enormes personelles Problem. Viele alte Hasen werden den Konzern in nicht allzu ferner Zukunft verlassen. Um die entstehenden Lücken zu schließen, werden bis zum Jahr 2034 rund 20.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das keine leichte Aufgabe und entsprechend versucht die Commerzbank, ein möglichst gutes Bild bei potenziellen Interessenten zu hinterlassen.

 

Commerzbank: Das gefällt nicht jedem

 

Mit den nun versprochenen Nachbesserungen beim Inflationsausgleich hinterlässt die Commerzbank im Vergleich mit der Konkurrenz kein schlechtes Bild. Bei der Deutschen Bank erhielten tariflich bezahlte Angestellte Konzernangaben zufolge 2.250 Euro. Außertarifliche Mitarbeiter gingen sogar völlig leer aus. Wer da aktuell auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist, dürfte sich vielleicht etwas genauer überlegen, wo sich in Zukunft bessere Chancen auf ein auskömmliches Einkommen ergeben. Auch wenn es nicht so ist, als würden die Betroffenen ohne Inflationsausgleich am Hungertuch nagen, so suchen die schwer gefragten Fachkräfte natürlich nach den für die besten Voraussetzungen.

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Während die Angestellten bei der Commerzbank sich freuen dürften, fällt die Stimmung an der Börse weniger euphorisch aus. Die Aktie des Frankfurter Finanzinstituts verlor am Mittwoch um etwas mehr als zwei Prozent an Wert und fiel dadurch auf 11,50 Euro zurück. Zuvor wagten die Bullen sich noch an einen Angriff auf die 12-Euro-Linie, bei der aktuell auch das 52-Wochen-Hoch zu finden ist.

Es ist nicht auszuschließen, dass die weiteren Inflationsausgleichszahlungen bei der kleinen Korrektur eine Rolle spielten. Schließlich sind davon rund 18.000 Angestellte betroffen, was die zusätzlichen Kosten auf 180.000 treibt. Unter Berücksichtigung der damit verbundenen Verwaltung dürfte es wahrscheinlich noch etwas mehr sein. Solche Summen treiben die Commerzbank lange nicht ins Armenhaus; vermutlich fallen sie in der Bilanz sogar gar nicht weiter auf. Dennoch könnte sich der eine oder andere Investor die Frage stellen, ob das Ganze wirklich notwendig ist. Gerade auch mit Blick auf Konkurrenten, die sehr viel weniger gönnerhaft auftreten.

 

Bleibt die Commerzbank am Ball?

 

Vielleicht interpretiere ich da in die gestrigen Verluste aber auch zu viel hinein und wir bekamen letztlich lediglich einige Gewinnmitnahmen zu sehen, nachdem die Commerzbank-Aktie sich in den letzten Wochen ausgesprochen stark entwickelte. Genau das lässt sich auch jetzt noch mit Fug und Recht behaupten. Trotz der Verluste am Mittwoch blickt die Commerzbank auf Kursgewinne von rund zehn Prozent seit Mitte Dezember. Der Aufwärtstrend muss hier noch lange nicht an seinem Ende angekommen sein.

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Vielleicht werden die Bullen auch schon heute frischen Rückenwind erfahren, denn es stehen frische Inflationsdaten aus den USA an, welche großen Einfluss auf die weiteren Zinserwartungen haben werden. Dieses Thema spielt bei der Commerzbank eine ungleich größere Rolle als Inflationsausgleichszahlungen für die Angestellten. Entsprechend gilt es, am Donnerstag beide Augen offenzuhalten.

 

11.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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