als .pdf Datei herunterladen

Continental bastelt an einem umfangreichen Sparprogramm, mit dem die unter Druck geratene Automotive-Sparte wieder auf Kurs gebracht werden soll

Vor allem die Verwaltung wird es hart treffen

NTG24 - Continental bastelt an einem umfangreichen Sparprogramm, mit dem die unter Druck geratene Automotive-Sparte wieder auf Kurs gebracht werden soll

 

Die etwas enttäuschende Entwicklung im Automarkt bekommen natürlich auch die Zulieferer mit aller Härte zu spüren. Auch bei Continental kriselt es schon seit einer Weile und Automotive steht in dieser Beziehung besonders im Fokus. Dem eigenen Schicksal will der Konzern sich aber nicht einfach ergeben, sondern in den kommenden Jahren bewusst gegensteuern.

Anzeige:

Werbebanner DegussaZu diesem Zweck kündigte Continental (DE0005439004) jüngst ein umfangreiches Sparprogramm an, mit dem ab 2025 jährlich rund 400 Millionen Euro allein in der Verwaltung eingespart werden sollen. Damit einher gehen auch Stellenstreichungen im großen Stil. Eine genaue Zahl dazu wollte man bisher allerdings noch nicht nennen. Die Verantwortlichen gehen lediglich davon aus, dass es wohl um eine Anzahl von Mitarbeitern im mittleren vierstelligen Bereich gehen wird. In der Sparte arbeiten derzeit etwas mehr als 100.000 Angestellte.

Es handelt sich also um ein recht umfangreiches Sparprogramm, welches in den Augen vieler Beobachter auch dringend nötig ist. Positiv aufgenommen wurde das Ganze nicht zuletzt von den Aktionären. Jene gönnten der Continental-Aktie am Montag Aufschläge von etwas mehr als einem Prozent und beförderten den Kurs damit bis auf 64,02 Euro. Damit setzt sich die dezente Erholung, welche Ende Oktober gestartet wurde, weiter fort.

 

Continental will wettbewerbsfähig bleiben

 

Ziel der geplanten Einsparungen ist für Continental, wettbewerbsfähig zu bleiben und die eigene Stellung im Automotive-Bereich wieder zu stärken. Strukturen sollen vereinfacht werden und die Effizienz soll nach den Vorstellungen von Sparten-Vorstand Philipp von Hirschheydt vom Vertriebt bis zur Produktion „signifikant“ gesteigert werden. Im Rahmen dessen wurde auch angekündigt, das Geschäftsfeld Smart Mobility aufzulösen und sich damit in Zukunft auf nur noch fünf Kategorien zu konzentrieren.

Anzeige:

Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenIn der Belegschaft dürfte die Euphorie über die angepeilten Sparpläne eher überschaubar ausfallen und manch einer macht sich vielleicht schon Gedanken um den eigenen Job. Das ist auch dem Vorstand klar, weshalb direkt angekündigt wurde, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestalten zu wollen. Schon jetzt will Conti Gespräche mit Sozialpartnern aufnehmen, um diesem Vorhaben letztlich auch gerecht werden zu können. Im besten Fall wird es so letztlich möglich sein, das Vorhaben relativ schmerzfrei über die Bühne bringen zu können.

Ebenfalls auf Vordermann gebracht werden sollen Forschung und Entwickelung, wo eine Erhöhung der Effizienz ganz oben auf der Agenda steht. Allerdings fehlen hier noch konkrete Details. Offen ist damit auch, ob es hier ebenfalls zu Stellenstreichungen kommen wird. Weitere Infos dazu stellte Continental für den Anfang Dezember anstehenden Kapitalmarkttag in Aussicht. Langweilig wird es für die Aktionäre so schnell also kaum werden.

 

Kommt Continental wieder auf Kurs?

 

Die letzten Zahlen von Continental fielen nicht unbedingt katastrophal aus. Der Zulieferer konnte schwarze Zahlen erreichen und steht noch weitaus weniger Druck als einige Mitbewerber. Gelingen konnte dies allerdings nur dank der guten Geschäfte der Reifensparte. Beim Automotive-Bereich gelingen Gewinne derweil nur mit etwas Zahlenakrobatik, doch unter dem Strich ist die Sparte nach gegenwärtigem Stand als Verlustbringer anzusehen. Dass genau daran nun gearbeitet werden soll, ist aus Anlegersicht erst einmal eine gute Nachricht.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Die ganz große Wende ist damit aber freilich noch lange nicht in Stein gemeißelt. Offen bleibt, wie es mit der Branche in den kommenden Jahren weitergehen wird und ob die nun ausgelobten Ziele ausreichen werden, um einem mutmaßlichen Rückgang bei der Nachfrage begegnen zu können. Auch wenn das beherzte Engagement des Vorstands grundsätzlich zu begrüßten ist, so gibt es für die Anleger noch immer mehr als genug Gründe, um sich zunächst weiter in Zurückhaltung zu üben.

14.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)