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Credit Suisse erlebt an der Börse einen der dunkelsten Tage seit Langem und die Anleger bleiben weiterhin nervös

Die Angst vor dem Crash ist greifbar

NTG24 - Credit Suisse erlebt an der Börse einen der dunkelsten Tage seit Langem und die Anleger bleiben weiterhin nervös

 

Nüchtern betrachtet gab es am gestrigen Mittwoch eigentlich kaum etwas Neues rund um Credit Suisse zu berichten. Die Schweizer Großbank wird seit einer kleinen Ewigkeit von immer neuen Skandalen geplagt, woran sich die Börsianer aber mehr oder weniger gewöhnt haben dürften. Ein schwer nervöses Marktumfeld ermöglichte dennoch aufgrund einer kleinen Bemerkung den wohl heftigsten Kursrutsch seit Jahren.

Der größte Aktionär der Credit Suisse (CH0012138530) in Form der Saudi National Bank ließ am Mittwoch mitteilen, dass man keine weiteren Mittel für das kriselnde Geldhaus zur Verfügung stellen könne. Das liegt allerdings nicht daran, dass man das Interesse verloren hätte und sich vor einer drohenden Pleite retten möchte. Viel mehr dürfen die Anteile aus regulatorischen Gründen nicht auf mehr als zehn Prozent ansteigen, und eben diese Schwelle ist dem Vernehmen nach bereits erreicht.

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An der Börse entstand aber schnell der Eindruck, als wäre die Pleite von Credit Suisse schon beschlossene Sache und wieder einmal wurde munter über eine mögliche Kettenreaktion und die nächste Bankenkrise spekuliert. Die Folgen waren und sind fatal. Der Aktienkurs der Schweizer Großbank brach zeitweise um rund 30 Prozent ein; bei 1,72 Euro wurde ein trauriger neuer Negativrekord erzielt. Die Nerven der Anteilseigner lagen blank.

 

Als wäre nichts gewesen

 

Mittlerweile konnte die Credit Suisse-Aktie sich davon wieder zum allergrößten Teil erholen. Am Donnerstagmorgen stand das Papier wieder bei 2,38 Euro und damit ziemlich genau auf dem Schlusskurs vom Dienstag, noch bevor das jüngste Beben über die europäischen Märkte herrschte. Um das Vertrauen der Investoren zumindest wieder auf ein Minimum zu heben, brauchte es allerdings die Zusage der Schweizer Nationalbank, Credit Suisse im Fall der Fälle mit frischem Kapital unter die Arme zu greifen.

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Werbebanner ClaudemusDieses Angebot nahm die Bank mittlerweile auch bereits an und stattet sich so mit bis zu 50 Milliarden CHF auf, um den derzeitigen Sturm hoffentlich unbeschadet zu überstehen. Ob das wirklich gelingen wird, bleibt noch immer offen. Geplagt wird die Credit Suisse von etlichen Krisen und Berichte von Wirtschaftsprüfern über mögliche Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen sind da kaum mehr als die Spitze des Eisbergs.

Es dürfte die Anlegerinnen und Anleger für den Moment beruhigen, dass Credit Suisse sich von dem brutalen Abverkauf am Mittwoch recht schnell wieder erholen konnte. Endgültige Entwarnung kann es aber noch nicht geben. Nicht nur bleibt die Aktie charttechnisch klar im Abwärtstrend. Auch die drohende Bankenkrise wurde letztlich nicht zweifelsfrei abgewendet.

 

Bringt die Credit Suisse Europas Banken zu Fall?

 

Die meisten Ökonomen halten es nicht für wahrscheinlich, dass die Credit Suisse zusammenbricht und damit in Europa für die nächste große Bankenkrise sorgen wird. Verwiesen wird als Argument auf entsprechende regulatorische Anforderungen und Rücklagen der Banken, welche ein Wiederholen der Finanzkrise aus dem Jahr 2008 verhindern sollen. Daran ist argumentativ auch erstmal wenig auszusetzen. Mit Sicherheit ausschließen lässt sich ein neuerlicher Crash aber leider auch nicht. Denn zu einem solchen kann es tatsächlich jederzeit kommen.

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Werbebanner EMH PM TradeFinden sich nur genug Kunden, welche im großen Stil Mittel von einer beliebigen Bank abziehen, gerät diese schnell in die Bredouille, da die Einlagen zu keinem Zeitpunkt zur Gänze abgesichert sind. Allein die Furcht vor einem neuen Crash kann schon mal zu einem Bank Run führen, was den tatsächlichen Zusammenbruch zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden lassen kann. Eben darum sind sowohl Politiker als auch Ökonomen schwer bemüht darum, wieder für Ruhe zu sorgen und tatsächlich gibt es gute Gründe, um nicht in Panik zu verfallen. Doch lässt sich Anlegern und Sparern garantieren, dass die hiesigen Banken mit Sicherheit nicht in Probleme rutschen werden? Leider nicht.

 

16.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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