Credit Suisse weist Gewinnrückgang bei stagnierenden Umsätzen aus - Zürich reagiert mit Abgaben

Credit Suisse erhöht Dividende um 5 %

 

Es war kein gutes Jahr für die Credit Suisse. Mitten im Boom des letzten Quartals verzeichnete die Bank einen Umsatzrückgang um -16 %. Begeisterung kommt da bei den Aktionären nicht auf, die eh schon völlig gebeutelt sind, nachdem die schweizer Grossbank im vergangenen Jahr einen Sonderabschreiber nach dem nächsten angekündigt hatte. 

Mit einem Umsatz von 5,2 Mrd. Franken im 4. Quartal kommt man in Zürich auf 22,4 Mrd. Franken insgesamt. Das ist Stagnation im Vergleich zu 2019. Leider erreichte man keine vergleichbare Stagnation beim Ergebnis. Der operative Aufwand stieg im Jahr um 2 % auf 17,8 Mrd. Franken und durch die zahlreichen Sonderabschreibungen für verlorene Prozesse und Beteiligungen, die baden gegangen sind, blieb unter dem Strich nur ein Gewinn für die Aktionäre von 2,2 Mrd. Franken stehen. Ein Rückgang um -22 % im Jahresvergleich. 

Das 4. Quartal trug nichts zum Gewinn bei. Ganz im Gegenteil: Die Credit Suisse verbuchte für das 4. Quartal einen Verlust von -353 Mio. Franken. Der Umsatzrückgang in Verbindung mit einem um 7 % gestiegenen operativen Aufwand und die jüngsten Sonderabschreiber führten zu dem enttäuschenden Ergebnis. 

 

 

Auffällig war zudem, dass die Rückstellungen für faule Kredite abrupt im 4. Quartal gestiegen sind. Nach 324 Mio. Franken im Vorjahr musste man nun 1,1 Mrd. Franken beiseitelegen, was direkt in die Gewinn- und Verlustrechnung eingeht. Das ist ein ungewöhnlicher Ausreisser, der weit über dem Durchschnitt nach „Lehman“ liegt, der sich um 280 Mio. Franken eingependelt hat. Credit Suisse begründete die Posten mit höheren Ausfällen im Kreditgeschäft mit Unternehmen und einer neuen Berechnungsmethode für die Rückstellungen. Die Konkurrenz in den USA hatte im selben Quartal die Rückstellungen massiv gesenkt und auch einige europäische Mitstreiter senkten ihre Risikovorsorge. Die Credit Suisse fällt insofern gleich in mehrere Hinsichten aus dem Rahmen. 

 

Dividende soll um 5 % steigen

 

Der Verwaltungsrat weiss, dass die Geduld der Anleger endlich ist. Während die UBS davon zieht, hinkt die Credit Suisse dem Rest hinterher. Eine Dividendenerhöhung um 5,4 % stellt man in Aussicht. Erneut wiederholte man auch, dass über das Aktienrückkaufprogramm eigene Papiere im Wert zwischen 1,0 und 1,5 Mrd. Franken in diesem Jahr zurückgekauft werden sollen. Eine Massnahme, die den Gewinn pro Aktie und die Dividendenrendite heben soll. 

Die vorläufigen Eckdaten hat die Credit Suisse bereits Anfang Januar mitgeteilt. Der grösste Teil der Enttäuschung über das vergangene Jahr war also bereits in den letzten Wochen eingepreist worden. Die Aktien konnten sich nichtsdestotrotz in der Zwischenzeit gut entwickeln. Nachdem die erste Verkaufswelle vorüber war, stiegen die Notierungen in Zürich wieder über das Niveau von Anfang Januar. 

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20.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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