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CureVac weiter im roten Bereich, BioNTech gerät zunehmend unter Druck, auch Moderna muss Federn lassen und bei Novavax setzt sich der Abwärtstrend fort

Die Anleger werden wieder vorsichtiger

NTG24 - CureVac weiter im roten Bereich, BioNTech gerät zunehmend unter Druck, auch Moderna muss Federn lassen und bei Novavax setzt sich der Abwärtstrend fort

 

Die Corona-Lage scheint sich dieser Tage wieder zu beruhigen. Nicht nur in Deutschland sind die Inzidenzen zuletzt deutlich gesunken. Außer in Japan und Südkorea gibt es mittlerweile keine 7-Tage-Inzindenz mehr im vierstelligen Bereich zu sehen. Was eigentlich eine gute Nachricht ist, sorgt an der Börse auch für manch besorgtes Gesicht.

Schließlich geht mit sinkenden Corona-Zahlen auch die Erwartung einher, dass Impfstoffe künftig weniger gefragt sein könnten. Die Aktie von BioNTech (US09075V1026) zeigt so wieder einmal eine Phase der Schwäche und gestern fiel der Titel erstmals seit Ende Juni wieder unter die wichtige Linie bei 150 Euro. Die zarte Erholung der letzten Wochen könnte damit schon ihr Ende gefunden haben.

Da scheinen sich die Anteilseigner auch nicht dadurch trösten zu lassen, dass im Herbst neue Impfstoffe erwartet werden und Experten weiterhin zur Vorsicht mahnen. Dass wir bereits die letzte Corona-Welle erlebt haben, daran glaubt kaum ein Experte. Die Börsianer gehen trotzdem schon mal in Deckung und verabschieden sich aus so ziemlich allen relevanten Impfstofftiteln.

 

Moderna im Sinkflug

 

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Werbebanner EMH PM TradeSignifikante Verluste gab es auch bei Moderna (US60770K1079) zu sehen. In Frankfurt ging es hier am Donnerstag um 4,16 Prozent auf 148,52 Euro abwärts, obschon das Unternehmen zuletzt einige hervorragende Neuigkeiten zu vermelden hatte. Allem voran stand die Zulassung eines auf Omikron angepassten Impfstoffs im Vereinigten Königreich im Fokus. Damit ergeben sich potenziell auch wieder neue Chancen auf steigende Umsätze.

Doch die Zulassung an sich ist für die Anleger letztlich nur der Grundstein für das Erzielen von neuem Wachstum. Nur wenn die Nachfrage stimmt, kommt es an den Märkten auch zu Kauflaune und in dieser Hinsicht scheint es derzeit dann doch den einen oder anderen Zweifel zu geben. Schon bei der zweiten Booster-Impfung halten die Menschen sich eher zurück, trotz einer Empfehlung der Stiko für Menschen ab 60 Jahren. Das lässt manchen Beobachter vermuten, dass die Omikron-Impfstoff nur einen Bruchteil der Erlöse von vorherigen Vakzinen erreichen werden.

 

Novavax sieht rot

 

Novavax (US6700024010) kann ein Leid davon singen, wie wenig eine Zulassung für einen Corona-Impfstoff nutzt, wenn es an der Nachfrage fehlt. Schon seit Anfang des Jahres hat der US-Konzern einen proteinbasierten Impfstoff am Start, der allerdings auf wenig Gegenliebe zu stoßen scheint. Einige Ärzten zufolge wurden weite Teile der gelieferten Vakzine vernichtet, sodass mit größeren Neubestellungen wohl eher nicht zu rechnen ist. Noch dazu ist bei Novavax noch kein spezieller Omikron-Impfstoff in Sicht.

Die derzeitige Flaute bei Impfstoff-Titeln brachte Novavax gestern weitere Verluste von 6,57 Prozent ein, womit der Kurs bis auf 36,95 Euro nachließ. Auf Jahressicht belaufen die Abschläge sich bereits auf mehr als 80 Prozent und an eine Rückkehr zu vergangenen Höchstständen ist nicht zu rechnen. Die letzten Zahlen sowie eine Gewinnwarnung lassen eher vermuten, dass es hier noch weiter in die Tiefe gehen könnte.

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CureVac findet kein Mittel

 

CureVac (NL0015436031) muss sich um sinkende Corona-Zahlen keine ganz so großen Sorgen mehr wie die Konkurrenz machen, nachdem die Tübinger mit ihrem ersten Impfstoff scheiterten und keine Zulassung erhalten konnten. Für gute Nachrichten kann das Biotech-Unternehmen aber auch nicht sorgen. Im Gegenteil, die Umsätze gingen im letzten Quartal weiter zurück.

Zwar konnten auch die Verluste im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingeschränkt werden. Das ist für die Anleger aber offensichtlich nur ein schwacher Trost. Während der Fehlschlag beim Corona-Vakzin weiterhin seine Spuren hinterlässt, fehlt es kurzfristig an Aussichten auf eine Erholung. Entsprechend verabschieden sich wieder einige von dem Titel und am Donnerstag mussten Kursverluste von 2,44 Prozent verzeichnet werden. Mit einem Schlusskurs von 13,03 Euro bleibt die CureVac-Aktie in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 12,30 Euro.

 

Da kann noch einiges passieren

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistCorona scheint wieder einmal in den Hintergrund zu treten und damit schwindet auch das Interesse der Anleger an den Impfstoffherstellern. Sollten sich Muster aus der jüngeren Vergangenheit wiederholen, dürfte dieser Trend aber spätestens bei der nächsten Corona-Welle wieder umschlagen. Mutige könnten Korrekturen daher für einen Einstieg nutzen. Allerdings sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass die Entwicklung der Pandemie weiterhin höchst dynamisch verläuft und in keiner Weise als vorhersehbar anzusehen ist. Es kann dadurch auch zu unerwarteten Überraschungen kommen und Investments in BioNTech und Co. bleiben eine spekulative Angelegenheit.

 

19.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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