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Die Deutsche Bank glänzte kürzlich mit überraschend guten Zahlen, steht an der Börse aber dennoch unter Druck

Was den Anlegern noch zu schaffen macht

NTG24 - Die Deutsche Bank glänzte kürzlich mit überraschend guten Zahlen, steht an der Börse aber dennoch unter Druck

 

Nahezu ein Jahrzehnt lang galt die Deutsche Bank unter Anlegenr als hoffnungsloser Fall und immer wieder gab es mehr als enttäuschende Zahlen zu sehen. Das Blatt scheint sich aber gewendet zu haben, denn entgegen den Erwartungen verlief das zweite Quartal für das Geldhaus recht erfolgreich.

Trotz der vielen Herausforderungen und Krisen gelang es der Deutschen Bank (DE0005140008), einen Milliardengewinn auf die Beine zu stellen. 1,05 Milliarden Euro konnten in die Kassen gespült werden. Analysten rechneten im Schnitt mit 788 Millionen Euro und damit deutlich weniger. ZU verdanken ist das gute Ergebnis laut Deutsche Bank-Chef Chrisitan Sewing vor allem den Geschäften der Privatkundenbank und der Unternehmensbank.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Reaktion der Anleger auf die eigentlich guten Nachrichten fiel allerdings nicht unbedingt euphorisch aus. Der Kurs der Aktie der Deutschen Bank stand zuletzt wieder unter Druck und bewegt sich zuletzt um über zwei Prozent in die Tiefe. Zuletzt kam es am Mittwoch zu einem Kursminus in Höhe von 1,64 Prozent, wodurch der Kurs bis auf 8,06 Euro absackte. So richtig scheint noch niemand davon überzeugt zu sein, dass nun endlich die ganz große Wende auf die Beine gestellt wurde.

Dafür verantwortlich dürfte auch sein, dass die Deutsche Bank selbst vor weiteren großen Herausforderungen im laufenden Jahr warnte. Zwar hält das Unternehmen grundsätzlich an den eigenen Prognosen fest, spricht aber davon, dass die wirtschaftliche Situation sich noch weiter verschlechtern könnte. Als ein großes Risiko könnten sich vor allem Kreditausfälle in Folge von zu erwartenden weiteren Zinsschritten in Europa und den USA entpuppen. Die sind zwar nicht in Stien gemeßelt, die Börsianer scheinen aber keine größeren Risiken eingehen zu wollen.

 

Kein Grund zur Freude

 

Wenig Beachtung findet derzeit auch, dass steigende Zinsen für die Deutsche Bank grundsätzlich eigentlich eine gute Entwicklung darstellen. Schließlich waren es Null- und Negativzinsen, welche in den letzten Jahren schwer auf dem Geldhaus lasteten und nennenswerte Gewinne bei Krediten nahezu unmöglich machten. Eben das könnte sich nun wieder ändern und damit für eine wahre Zeitenwende sorgen.

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Das haben Anleger zwar grundsätzlich auf ihrem Zettel stehen, doch die Furcht vor einem möglichen wirtschaftlichen Abschwung scheint schlicht zu überwiegen. Solange die Anleger derartige Ängste nicht abschütteln können, und danach sieht es derzeit nicht aus, dürfte eine spontane Rallye bei der Deutschen Bank wohl noch etwas auf sich warten lassen. Statt auf eine solche zu hoffen, machen die meisten sich weiter Sorgen darüber, dass die Kurse auf neuerliche Tiefststände fallen könnten.

 

Schlechte Aussichten für die Branche?

 

Ebenfalls ein Belastungsfaktor für die Deutsche Bank dürften die Ergebnisse von manchen Konkurrenten sein. Denn längst nicht jede Bank konnte das zweite Quartal mit ansehnlichem Wachstum beim Gewinn abschlißen. Gerade die großen US-Banken mussten herbe Einbrüche erleiden, bei Wells Fargo (US9497461015) haben die Gewinne sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise halbiert. Nun steht zumindest die Befürchtung im Raum, dass dies als ein Vorbote für die künftige Entwicklung europäischer Geldhäuser zu verstehen ist.

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Werbebanner WikifolioDie Lage bleibt also einigermaßen schwierig und es ist noch deutlich zu früh, um schon die Sektkorken bei der Deutschen Bank knallen zu lassen. Stattdessen dürften die Bullen ihre liebe Not damit haben, die Kurse nicht wieder unter die Linie von 8 Euro fallen zu lassen. Darunter könnte ein schneller Sturz in Richutng 52-Wochen-Tief bei 7,54 Euro drohen. Allzu viel Luft nach unten bleibt nicht, denn im gestrigen Handel verabschiedete sich die Deutsche Bank mit einem Schlusskurs von gerade einmal 8,06 Euro. Nicht auszuschließen also, dass den Anteilseignern wieder einige unschöne Tage ins Haus stehen.

 

28.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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