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VW, Mercedes-Benz, BMW, Porsche – Autobauer verhandeln mit US-Regierung um Zölle

Audi könnte US-Produktion weiter ausbauen

NTG24 - VW, Mercedes-Benz, BMW, Porsche – Autobauer verhandeln mit US-Regierung um Zölle

 

Deutsche Autobauer nehmen den Dialog mit der US-Regierung auf und verhandeln auf eigener Faust über Einfuhrzölle für deutsche Fahrzeuge.

Die deutschen Autobauer sind für den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump seit Jahren ein Feindbild. Schon in seiner ersten Amtszeit sah er in den Autobauern, die angebliche Unfairness, die den USA im Handel mit der Europäischen Union widerfährt. Bereits im Jahr 2016 monierte Trump auf einer Pressekonferenz, dass während die US-Amerikaner fleißig deutsche Autos kaufen, kaum Europäer sich für ein US-amerikanisches Fahrzeug entscheiden. Trump sah darin nicht etwa eine Schwäche der US-Autobauer, die es nicht schaffen wettbewerbsfähige Fahrzeuge für den europäischen Markt zu produzieren, sondern roch eine Verschwörung gegen die USA.

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Diese krude Theorie multiplizierte Trump während seiner Amtszeit mehrere Male. Jedes Land, mit dem die USA ein Handelsdefizit hat, was aufgrund der Tatsache, dass die USA das weltgrößte Importland sind, nahezu jedes Land der Welt umfasst würde laut Trump die USA unfair behandeln oder sogar unterdrücken. Als Antwort darauf und um wieder ein subtiles Gefühl von Gleichheit herzustellen, rief Trump Sonderzölle auf eine Vielzahl an Produkten und Importe aus etwa 50 Ländern aus. Dabei traf es auch die deutschen Autobauer mit Straf- bzw. Einfuhrzöllen in Höhe von rund 25 %.

Auch durch den internen Druck auf Präsident Trump hat dieser nach einer drohenden Eskalation des Handelskonfliktes den Ländern eine 90-tägige Pause eingeräumt. Diese kann bzw. soll genutzt werden damit die jeweiligen Parteien über Zölle und den Binnenhandel verhandeln können. Die deutschen Autobauer scheinen nicht auf die Akteure der Europäischen Union warten zu wollen und sind bereits vor Ostern auf den US-Präsidenten zugegangen und zeigten sich offen für Verhandlungen.

Der VW (DE0007664005)-Chef Oliver Blume stellte etwa eine Produktion der Premiumtochter Audi in den USA in Aussicht. Dabei hätte man bei Audi bereits eine zukunftsorientierte Strategie mit Produktionsstandorten in den USA erarbeiten, die man mit der US-Regierung diskutieren wolle, um zu einem konstruktiven Austausch zu kommen. Dabei ist der US-Markt weiterhin eine wichtige Wachstumsregion für VW, sodass sich der Autobauer in diesem Markt weiter als wichtigen Wirtschaftspartner positionieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei könnten mit der Produktionsstrategie von Audi Tausende Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden, was für Trump ein essentieller Bestandteil seiner Strategie ist.

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Blume stellt eine US-Produktion für Audi sogar als nächsten Entwicklungsschritt dar, wenn man die Möglichkeiten im Produktportfolio dann umfassend nutzen kann. Die Sportwagentochter Porsche (DE000PAG9113) wird allerdings aufgrund der geringen Stückzahlen kaum in den USA produzieren können, sodass man Audi als Verhandlungshebel nutzen will.

Volkswagen hat im letzten Jahr rund 8 % des Umsatzes in den USA erwirtschaftet. Im ersten Quartal stieg der Anteil am weltweiten Umsatz auf deutlich über 10 %. Dies lag allerdings auch daran, dass viele US-Amerikaner die Kaufentscheidung aufgrund der Unsicherheiten der Zukunft um einige Monate nach vorne geschoben haben.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenEine Produktion in den USA wird für die deutschen Autobauer allerdings nicht zum Selbstläufer. Während BMW (DE0005190003) ein großes Produktionswerk in den USA besitzt und eine Vielzahl der Fahrzeuge für den US-Markt auch im Land produziert, nutzen VW und Mercedes-Benz (DE0007100000) primär den Umweg über Mexiko. Dieser könnte allerdings in Zukunft auch zu Strafzöllen und damit erheblichen Extrakosten für den Endkunden führen. Eine Umstellung der gesamten Lieferkette inklusive Teilefertigung in die USA würden allerdings mehrere Jahre dauern. Daher ist ein schnelles Deal mit der US-Regierung enorm wichtig.

 

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22.04.2025 - Christian Teitscheid

Unterschrift - Christian Teitscheid

 

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