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Ein Gericht in London lässt eine milliardenschwere Klage gegen Apple zu, welche dem iPhone-Hersteller über rund ein Jahrzehnt hinweg überzogene Preise im App Store vorwirft

Das könnte weitreichende Folgen für Apple haben

NTG24 - Ein Gericht in London lässt eine milliardenschwere Klage gegen Apple zu, welche dem iPhone-Hersteller über rund ein Jahrzehnt hinweg überzogene Preise im App Store vorwirft

 

Über Jahre hinweg ließ sich Apple die Präsenz von Apps im App Store mit einer 30-prozentigen Provision vergolden und die meiste Zeit schien damit auch niemand ein großes Problem zu haben. Die Plattform wuchs munter weiter und die Kundschaft bescherte dem iPhone-Hersteller Milliardengewinne. Seit einiger Zeit pfeift aber ein heftiger Gegenwind, der nun an Intensität weiter zunimmt.

In Großbritannien gab das Competition Appeal Tribunal (CAT) einer sogenannten Repräsentantenklage im Namen von etwa 20 Millionen iPhone- und iPad-Nutzern statt. Darüber berichtete unter anderem die „FAZ“. Im Kern geht es dabei um den Vorwurf, dass Apple (US0378331005) im Zeitraum von Oktober 2015 bis November 2024 überhöhte Preise im App Store verursacht habe.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeLaut der Initiatorin der Klage, der Dozentin für Digitalwirtschaft und Sozialwissenschaften Raphaela Kent, gaben Entwickler die Hälfte der aufgrund von Provisionen entstehenden Kosten an die Nutzer weiter. Das habe zu unnötig hohen Kosten geführt und Apple habe bewusst seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt. Bezogen wird sich dabei sowohl auf britisches als auch europäisches Recht. Der sehr große Zeitraum allein führt dazu, dass Schadenersatzforderungen sind in den Milliardenbereich erstrecken.

 

 

 

Apple: Die EU schaut aufmerksam zu

 

Umgerechnet 1,7 Milliarden Euro hätten die Kunden von Apple im beanstandeten Zeitraum zu viel gezahlt, wofür der Tech-Riese nun geradestehen soll. In einem Interview zu Jahresbeginn beteuerte die Klägerin, dass es nicht darum gehe, Apple zu bestrafen. Viel mehr stehe im Vordergrund, dass Regeln für alle Unternehmen gelten, unabhängig von ihrer Größe und ihrem Markteinfluss. Interessant dürfte die Klage auch für die EU sein.

Aus jener hat sich Großbritannien zwar bekanntlich verabschiedet. Doch die Klage bezieht sich auf Zeiträume, in denen der Inselstaat noch Teil der Wirtschaftsunion war. Sollte das Urteil zu Ungunsten von Apple ausfallen, könnte es als ein triftiges Argument in weiteren Klagen herangezogen werden. Wohl auch deshalb bemüht sich Apple darum, das Ganze möglichst schnell wieder aus der Welt schaffen zu können. Gegen die nun erfolgte Entscheidung kündigte man Berufung an und die Darstellung der Klägerin kann der iPhone-Hersteller nicht ganz teilen.

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Werbebanner EMH PM TradeVerkannt werde von Klägern und Gerichten, wie der App Store Entwicklern zu Erfolg verhelfe und Verbraucher von einer hohen Sicherheit profitieren würden. Ob Apple sich mit dieser Argumentation durchsetzen kann, bleibt wohl abzuwarten. Einfach so hinnehmen möchte man das Ganze aber nicht, gerade auch aufgrund der weitreichenden Konsequenzen, welche ein unangenehmes Urteil noch nach sich ziehen könnte. Apple ist dabei übrigens nicht das einzige Unternehmen, welches sich mit Sammelklagen auseinandersetzen muss. Auch gegen Google und Meta liegen laut der Nachrichtenagentur Reuters entsprechende Klagen vor, die im kommenden Jahr verhandelt werden dürften.

 

Apple passt den App Store an

 

Zumindest zum Teil hat Apple auf Druck der EU seine bisherige Praxis bereits angepasst. Seit einiger Zeit können auf iPhone und iPad alternative Store genutzt werden und Entwickler können Zahlungen auch außerhalb von Apples Plattformen abwickeln. Das hilft bei der vorliegenden Klage zwar nur bedingt weiter. Es sorgt aber immerhin dafür, dass die Schadenersatzforderungen zeitlich begrenzt bleiben.

Vielleicht auch deshalb gelang es den Aktionären, über die potenziell weitreichende Entscheidung großzügig hinwegzusehen. Die Apple-Aktie ließ sich nicht weiter beeindrucken und kletterte am Freitag um 1,3 Prozent in Richtung Norden. Über das Wochenende konnten außerbörslich sogar neue Rekorde oberhalb des bisherigen Allzeit-Hochs von 265,29 US-Dollar aufgestellt werden. Die Freude über hervorragende Verkaufszahlen des iPhone 17 scheint derzeit zu überwiegen und Anzeichen einer Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China tun ihr Übriges, um die Stimmung zu heben.

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27.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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