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Die Deutsche Bank trotzt negativen Schlagzeilen, die Commerzbank setzt weiter auf Digitalisierung, JPMorgan warnt vor einem schwierigen neuen Börsenjahr und Goldman Sachs macht sich Gedanken um den Ölpreis

Gewinnt die Bank wirklich immer?

NTG24 - Die Deutsche Bank trotzt negativen Schlagzeilen, die Commerzbank setzt weiter auf Digitalisierung, JPMorgan warnt vor einem schwierigen neuen Börsenjahr und Goldman Sachs macht sich Gedanken um den Ölpreis

 

Im Frühjahr noch gerieten die Banken schwer unter Druck, als sich in den USA eine mittelschwere Bankenkrise zeigte und schließlich auch in Europa derartige Effekte sich bemerkbar machten. Nach der einen oder anderen Insolvenz und der Zwangshochzeit zwischen UBS und Credit Suisse schien das Thema aber recht schnell gegessen zu sein und mittlerweile blicken auch die Börsianer wieder eher freundlich in Richtung Zukunft.

Bei der Deutschen Bank (DE0005140008) lassen die Investoren sich nicht einmal davon stören, dass die Probleme mit der Postbank noch lange nicht behoben sind. Kürzlich musste das Institut gegenüber dem „Handelsblatt“ eingestehen, dass die Bearbeitung von Kundenanliegen wohl auch zu Beginn des neuen Jahres noch Thema bleiben wird. Weitere Medienberichte sprechen nun von einem sehr großen Ausmaß an ungelösten Problemen.

 

Laut einem Bericht der „Financial Times“ soll es nach aktuellem Stand noch Tausende ungelöste Kundenanfragen geben, welche bei der Deutschen Bank schlicht übersehen wurden. Ein Insider bezeichnet das Ganze als „peinlich“ und spricht von einer Panne. Das wirft kein gutes Licht auf die Deutsche Bank, die ohnehin schon viel Kritik einstecken musste. Abzuwarten bleibt auch, was die Aufsichtsbehörden dazu zu sagen haben werden. Trotz dieses erneuten Rückschlags ging es mit dem Aktienkurs vor den Feiertagen auf 12,38 Euro in die Höhe. Die Deutsche Bank befindet sich damit auf Höhe des Jahreshochs.

 

Commerzbank: Voll digital!

 

Davon ist die Commerzbank (DE000CBK1001) mit ihrem jüngsten Schlusskurs bei 10,76 Euro noch ein gutes Stück entfernt, doch immerhin ließ sich hier zuletzt auch eine positive Tendenz feststellen. Privatkundenchef Thomas Schaeffler setzt für die Zukunft voll und ganz auf das Thema Digitalisierung. In Frankfurt ließ er verlauten, dass es in einigen Jahren praktisch überhaupt keinen Grund mehr geben würde, um eine Filiale aufzusuchen.

Zwar werde es auch in Zukunft Kunden geben, welche den Gang zur Filiale bevorzugen und jene sollen auch weiterhin dazu die Möglichkeit erhalten. Mit dem drastisch reduzierten Filialnetz fühlt sich Thomas Schaeffler aber nach eigenen Angaben sehr wohl. Die Commerzbank hat die Anzahl ihrer Standorte in den letzten Jahren von rund 1.000 auf nun noch etwa 400 reduziert. Dabei wird es aller Voraussicht nach wohl bleiben und die Anteilseigner scheinen diesem Ansatz zumindest nicht abgeneigt zu sein.

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JPMorgan mahnt zur Vorsicht

 

Allen Widrigkeiten zum Trotz bekamen wir insgesamt ein sehr erfreuliches Börsenjahr zu sehen und auch JPMorgan (US46625H1005) kann sich kaum beschweren. Die Aktie der US-Bank konnte sich in den letzten zwölf Monaten um knapp 20 Prozent verbessern und mit 151,90 Euro notierte das Papier an den hiesigen Märkten zuletzt nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch bei 154 Euro.

Allerdings warnt JPMorgan davor, dass 2024 mit so mancher Herausforderung gespickt sein könnte. In einer kürzlich veröffentlichen Analyse sprach das Geldhaus davon, dass geopolitische Konflikte, ein ernüchterndes Wachstum der US-Wirtschaft sowie die Erschöpfung privater Ersparnisse ihre Spuren hinterlassen könnten. In einem solchen Umfeld könnte es sich mit weiteren Rekordjagden erst einmal erledigt haben. Aber vielleicht werden letztlich auch nicht alle dieser unangenehmen Szenarien auch tatsächlich eintreten.

 

Goldman Sachs: Ruhe im Karton?

 

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Werbebanner DegussaDie Kollegen bei Goldman Sachs (US38141G1040) rechnen damit, dass es zumindest beim Ölpreis im kommenden Jahr wieder ruhiger zugehen könnte. In einer Analyse wird davon ausgegangen, dass die Volatilität beim schwarzen Gold wieder nachlassen wird. Zudem wurde der erwartete Preiskorridor nach unten korrigiert. Es wird nur noch mit Preisschwankungen zwischen 70 und 90 Dollar statt zuvor 80 bis 100 Dollar gerechnet. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf eine hohe Förderquote in den USA.

Da der Ölpreis sich über kurz oder lang auf eine ganze Reihe von Aktienkursen auswirkt, wäre etwas mehr Entspannung bei dem Rohstoff aus Anlegersicht durchaus zu begrüßen. Goldman Sachs selbst freute sich zuletzt über viel Rückenwind. Wie auch JPMorgan kratzten die Kurse vor Weihnachten an ihren Bestmarken aus dem laufenden Jahr. Analysten sehen allerdings ein mögliches Ende der Rallye bei den Aktien der Banken, da die Zinserträge im kommenden Jahr stagnieren oder sogar sinken könnten.

 

Wieder auf Kurs?

 

Rückblickend haben sich Bank-Aktien in diesem Jahr erstaunlich gut geschlagen und Gegenwind konnten die Bullen letztlich überwinden, auch wenn es eine Weile gedauert hat. Es kündigt sich im Sektor vielleicht nicht die ganz große Rallye an, da die Zinswende sich schon am Horizont abzuzeichnen scheint. Zumindest den Weg zurück in einen generellen Aufwärtstrend haben die meisten Titel aber wieder gefunden. Damit erweisen sich die großen Institute als krisensicher und senden damit eine wichtige Botschaft an die Aktionär aus, welche den Banken teils nicht mehr vollumfänglich über den Weg trauten.

26.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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