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Die Deutsche Bank legt gute Zahlen vor, gerät an der Börse aber dennoch unter Druck

Die Anleger haben mehr erwartet

NTG24 - Die Deutsche Bank legt gute Zahlen vor, gerät an der Börse aber dennoch unter Druck

 

Auf den ersten Blick lief es für die Deutsche Bank im vergangenen Jahr richtig gut. Kürzlich legte das Institut frische Zahlen vor, die unter dem Strich durchaus sehenswert sind. Doch an der Börse reagierte die Aktie gestern mit deutlichen Kursverlusten. Wie passt das zusammen?

Erfreulich ist zunächst, dass die Deutsche Bank (DE0005140008) im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn einfahren konnte. Vor Steuern wurden satte 5,6 Milliarden Euro in die Kassen gespült. So hohe Ergebnisse konnten seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr erreicht werden. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen und die Sanierung der letzten Jahre scheint sich endlich bemerkbar zu machen. In dieser Hinsicht ist also erstmal alles in Butter. Dass die Anleger dennoch nicht in Euphorie ausgebrochen sind, hat so seine Gründe.

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Zum einen lief es längst nicht überall so rosig, wie es auf den ersten Blick den Anschein machen mag. Beim Investmentbanking zeigten sich große Probleme und die im Vorjahr rasant gefallenen Kurse an den Börsen machen sich in der Bilanz bemerkbar. Zudem konnte der Gewinn in seiner Höhe nicht zuletzt aufgrund positiver Steuereffekte in den USA erzielt werden.

Außerdem verlor die Deutsche Bank kein Wort über weitere Aktienrückkäufe, worüber im Vorfeld an den Märkten noch eifrig gemutmaßt wurde. Obschon das Geldhaus also die besten Zahlen seit Langem vorweisen und die Prognosen der Analysten übertreffen konnten, so wurden die hohen Erwartungen der Anleger letztlich doch enttäuscht. Die Deutsche Bank-Aktie reagierte darauf gestern mit Abschlägen von knapp sechs Prozent und fiel bis auf 11,46 Euro zurück.

 

Mieses Timing

 

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Werbebanner EMH PM TradeZu den kleineren Enttäuschungen gesellten sich Faktoren, auf welche die Deutsche Bank keinerlei Einfluss hatte. Die Zahlen kamen mit einem eher schlechten Timing, denn nahezu zeitgleich verkündete die EZB ihren nächsten Zinsschritt, der mit 0,5 Prozentpunkten eher überschaubar ausfiel. Zuvor war die Fed noch zurückhaltender mit einer Erhöhung um lediglich 0,25 Prozentpunkte. Nachdem die Inflation zuletzt wieder leicht rückläufig war, scheinen die Notenbanken das Tempo bei den Zinssteigerungen wieder zu drosseln.

An der Börse wird darüber vielerorts gejubelt, doch die Deutsche Bank hat ihr furioses Comeback zu weiten Teilen den höheren Zinsen zu verdanken. Dass die Notenbanken hier nun auf die Bremse treten, ist ein weiterer negativer Faktor aus Anlegersicht. Die imposante Rallye erfährt dadurch zunächst einen kleinen Dämpfer. Das ist aber noch kein Grund, um schon direkt in Panik zu verfallen.

 

Wird es langweilig bei der Deutschen Bank?

 

Fundamental ist die Deutsche Bank auf einem guten Weg, um zu alter Stärke zurückzufinden. Ganz das Niveau, welches die Anleger noch aus Zeiten von vor der Finanzkrise kennen, wird zwar bisher nicht erreicht und bis dahin könnte auch noch viel Zeit ins Land ziehen. Mit den höheren Zinsen befindet das Finanzinstitut sich aber auf einem guten Weg und die teure Sanierung der letzten Jahre zahlt sich zusätzlich aus. Die jüngsten Zahlen sowie die Entwicklung bei den Leitzinsen lässt erahnen, dass nun etwas mehr Ruhe einkehren kann.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGut möglich also, dass spektakuläre Hiobsbotschaften in Zukunft seltener vorkommen werden und damit einhergehend auch die Spekulanten die Finger von der Deutschen Bank lassen. In einem solchen Fall könnte die Aktie zwar weiterhin ihre Aufwärtstendenz verfolgen, vermutlich aber in einem sehr viel gemächlicheren Tempo. Solange es weiter in Richtung Norden geht, werden die Anleger sich aber wahrscheinlich kaum beschweren. Unklar bleibt für den Moment, wie es bei den Zinsen und der Inflation in den kommenden Monaten weitergehen wird. Davon abgesehen befindet die Deutsche Bank sich aber auf einem guten Weg und zumindest einen Blick wert ist die Aktie auch jetzt noch. Risiken sind aber zu beachten und nicht ohne Grund baut das Frankfurter Geldhaus hohe Rücklagen für allerlei Eventualitäten auf.

 

03.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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