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Die Deutsche Bank muss sich in Spanien mit neuen Vorwürfen herumschlagen

Im Raum stehen Verstöße vor allem im Umgang mit spanischen Kunden

NTG24 - Die Deutsche Bank muss sich in Spanien mit neuen Vorwürfen herumschlagen

 

An Gegenwind werden die Anleger sich bei der Deutschen Bank wohl auch in Zukunft gewöhnen müssen. Gerade erst scheint an den Märkten etwas Gras über das IT-Debakel rund um die Postbank gewachsen zu sein, da sieht das Geldhaus sich in Spanien schon den nächsten Vorwürfen gegenüber. Dort hat die zuständige Börsenaufsicht CNMV ein Disziplinarverfahren gegen die Deutsche Bank eingeleitet, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Gestört wird sich dem Vernehmen nach vordergründig an Beratungsleistungen der Bank, wobei in erster Linie spanische Kunden betroffen sein sollen. Die Deutsche Bank (DE0005140008) hat bei einigen schwer risikoreichen und komplexen Finanzderivaten nach Ansicht der Behörde womöglich nicht alle geltenden Vorschriften eingehalten. Beanstandet werden Vorfälle aus der Zeit zwischen Oktober 2018 und März 2021.

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Werbebanner DegussaSehr viel mehr Details rund um das Verfahren gab es bisher nicht zu hören. Die spanische Behörde ließ lediglich mitteilen, dass Kunden bei Geschäften mit besagten Finanzinstrumenten umfangreich über Eigenschaften, Risiken und Kosten informiert werden müssen. Eine solche Beratung muss zudem in einer nicht irreführenden Art und Weise geschehen. Nun steht der Verdacht im Raum, dass die Deutsche Bank sich daran nicht vollumfänglich gehalten haben könnte. Gleichwohl teilte die Börsenaufsicht aber auch mit, dass das Starten eines Disziplinarverfahrens noch kein Urteil darstelle.

 

Die Deutsche Bank gelobt Besserung

 

Aufgefallen sind Unregelmäßigkeiten allem Anschein nach auch in internen Untersuchungen der Deutschen Bank selbst. Das Finanzinstitut ließ derweil wissen, dass man über das Disziplinarverfahren im Bilde sei. Weitere Einzelheiten zum laufenden Verfahren könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mitteilen. Grundsätzlich bekennt das Unternehmen sich aber dazu, damit zusammenhängende Prozesse und Kontrollen ständig zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern. In derartige Worte lässt sich aber freilich alles und nichts hineininterpretieren.

In Panik verfallen müssen die Anteilseigner noch nicht, denn es bleibt offen, ob sich für die Deutsche Bank überhaupt irgendwelche Folgen ergeben werden. Am Donnerstag war aber viel Verunsicherung an den Märkten zu spüren. Der Aktienkurs des Frankfurter Geldhauses gab gestern um satt 4,3 Prozent nach und fiel auf nur noch 12,20 Euro zurück. Das ist durchaus ein deutlicher Dämpfer für die Bullen, die sich bis zuletzt noch über viel Rückenwind freuen konnten.

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Der neuerliche Gegenwind dürfte letztlich einige Anteilseigner zu Gewinnmitnahmen verführt haben. Denn die Deutsche Bank konnte in den vergangenen Tagen am laufenden Band neue Jahreshochs auf die Beine stellen. Die jüngste Bestmarke ist bei 12,85 Euro zu finden und mit 12,20 Euro per Handelsschluss am Donnerstag ist man davon noch immer nicht weit entfernt. Damit im Hinterkopf ist die kleine Korrektur durchaus noch zu verkraften. Fraglich ist allerdings, ob nun mit einer schnellen Erholung und einer Rückkehr in den Aufwärtskanal zu rechnen ist. Die allgemeine Stimmung an den Märkten spricht leider eher nicht dafür.

 

Das riecht nach Durchhänger

 

Dass auch in den USA die Inflation im Dezember wieder recht deutlich zugelegt hat, das wäre für die Aktie der Deutschen Bank wahrscheinlich noch verschmerzbar. Sauer stößt den Aktionären allerdings auf, dass es gleichzeitig einige Hinweise auf eine noch immer schwächelnde Weltkonjunktur gibt. Das wiederum lässt zumindest vermuten, dass die Deutsche Bank auch 2024 vor einigen Herausforderungen stehen wird. Da wollen viele Marktakteure offenbar nicht unbedingt das Risiko eingehen, sich ein weiteres Mal die Finger zu verbrennen.

Die Deutsche Bank hatte einen guten Lauf, der auch noch nicht zwingend an seinem Ende angekommen sein muss. Doch zumindest eine kleine Verschnaufpause auf hoffentlich hohem Niveau deutet sich an. Wer den Einstieg bisher verpasst hat, wartet diese Phase entspannt auf der Seitenlinie ab. Bereits Investierte achten jetzt auf einen nicht allzu weit entfernten Stopp, müssen aber noch nicht panikartig Anteile aus dem Depot werfen.

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12.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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