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Große Erholung bei der Deutschen Bank, Nel ASA kämpft weiter gegen den Absturz, auch bei Varta stehen die Bullen noch unter Druck und BASF bekommt Gegenwind von den Gewerkschaften

Die Märkte konnten sich endlich etwas erholen, bleiben aber im Abwärtstrend

NTG24 - Große Erholung bei der Deutschen Bank, Nel ASA kämpft weiter gegen den Absturz, auch bei Varta stehen die Bullen noch unter Druck und BASF bekommt Gegenwind von den Gewerkschaften

 

An der Börse ging es gestern zur Abwechslung mal wieder aufwärts. Nachdem in den USA neue Inflationsdaten veröffentlicht wurden, reagierten die Börsianer zwar zunächst mit massiven Ausverkäufen. Die wurden aber schnell als übertrieben angesehen und so kam es zu einer Erholung, die allerdings auf mehr als wackeligen Beinen steht.

Besonders stark bemerkbar machte sich das bei der Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008), welche um gleich 7,34 Prozent zulegen und damit den meisten anderen DAX-Titeln enteilen konnte. Einen konkreten Grund für einen so steilen Anstieg gab es nicht. Dass die Rezessionssorgen für einen kurzen Moment in den Hintergrund treten, hat aber sicherlich weitergeholfen.

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Ebenfalls ein Faktor dürfte gewesen sein, dass die Aktie der Deutschen Bank in den letzten Wochen schwer bluten musste und dadurch auf einem katastrophalen Niveau gelandet war. Dadurch ergab sich schlicht ein hohes Aufwärtspotenzial im Falle einer Gegenbewegung. Ob die auch von Dauer sein wird, darf aber eher bezweifelt werden. Denn eigentlich geben die jüngsten US-Inflationsdaten wenig Grund zur Hoffnung.

 

Nel ASA streift am Abgrund vorbei

 

Genau zum richtigen Zeitpunkt kam die etwas bessere Marktstimmung für die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Die konnte zwar keine phänomenalen Kurssprünge im Handel am Donnerstag abliefern. Es reichte aber, um den Titel oberhalb von einem Euro zu halten. Per Handelsschluss standen noch 1,03 Euro auf dem Ticker. Noch vor einigen Wochen hätte sich darüber kein Anleger gefreut. Aktuell ist es aber eine kleine Wohltat, dass der Titel (noch) nicht in Pennystock-Regionen abgestürzt ist.

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Werbebanner WikifolioGeht es nach den Analysten von Goldman Sachs, bietet Nel ASA den Anlegern weiterhin gute Chancen. In einer neuen Studie erhält die Aktie weiterhin eine Kaufempfehlung. Aufgrund der aktuellen Probleme und möglichen Verzögerungen beim Wachstum der Elektrolyse-Sparte wurde das Kursziel allerdings von 20 auf 17 norwegische Kronen reduziert. Letzteres entspricht 1,94 Euro und verspricht damit noch immer ein gewaltiges Aufwärtspotenzial.

 

Varta weiter in unschönen Gefilden

 

Auch die schwer geschundene Aktie von Varta (DE000A0TGJ55) bewegte sich am Donnerstag im grünen Bereich. Hier ging es um 3,47 Prozent aufwärts, was am Chartbild aber leider wenig ändert. Mit einem Schlusskurs von 29,15 Euro bleibt das Papier auf einem Niveau hängen, mit dem selbst die größten Pessimisten noch zu Beginn des Jahres kaum gerechnet haben dürften.

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Werbebanner EMH PM TradeDamit ist die Varta-Aktie auch weit davon entfernt, über den Berg zu sein oder in irgendeiner Form eine Erholungsrallye zu starten. Die Aussichten bleiben düster. Nicht nur scheint es Probleme bei der Nachfrage zu geben. Die steigenden Kosten fressen auch die Margen auf und bisher kann Varta dies nicht oder nur in einem kaum nennenswerten Umfang an die eigenen Kunden weitergeben. Außerdem fehlt den Anlegern Orientierung, nachdem die Prognosen ersatzlos gestrichen wurden.

 

BASF: So nicht!

 

BASF (DE000BASF111) reagierte kürzlich auf die vielen Krisen unserer Zeit, indem für die Zukunft ein rigoroses Sparprogramm angekündigt wurde. Im Laufe der kommenden Jahre sollen die jährlichen Kosten um rund 500 Millionen Euro jährlich reduziert werden. Zu diesem Zweck sind auch Stellenstreichungen angedacht. Es ist aber noch nicht bekannt, in welchem Umfang genau diese vonstattengehen könnten.

Darauf wartet die Gewerkschaft IG-BCE auch gar nicht erst und kündigte bereits an, sich gegen die Pläne wehren zu wollen. Die Anleger reagierten zunächst positiv auf die Sparpläne von BASF und auch am Donnerstag konnten die Kurse um knappe zwei Prozent auf 42,96 Euro zulegen. Es ist aber wohl bereits absehbar, dass es zum Streit mit den Gewerkschaften kommen wird. Momentan wird das den Aktienkurs kaum weiter belasten, da hier noch andere Faktoren im Vordergrund stehen. Anleger tun aber gut daran, das Thema im Auge zu behalten.

 

Nur nicht zu früh freuen

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistGerade dieser Tage ist es immer sehr erfreulich zu sehen, wenn die Aktienkurse zur Abwechslung mal den Gang in Richtung Norden antreten. Den gestrigen Zugewinnen fehlt es aber an Substanz. Wie schon bei manch anderer Gegenbewegung spielen vor allem gute Hoffnungen eine große Rolle, während sich fundamental nicht viel verändert hat. Das lässt zumindest vermuten, dass es sich lediglich um ein kleines Strohfeuer in einem weiterhin aktiven Bärenmarkt handelt. Es sollte daher jetzt niemand schon verfrüht die große Wende ausrufen.

 

14.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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