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Die Deutsche Bank baut den Vorstand um und setzt dabei die Schere an

Begeisterung macht sich bei den Anlegern nicht breit

NTG24 - Die Deutsche Bank baut den Vorstand um und setzt dabei die Schere an

 

Wie einem Bericht der „FAZ“ zu entnehmen ist, will die Deutsche Bank ihren Vorstand wohl etwas umbauen und bei dieser Gelegenheit verkleinern. Ein Abschied steht demnach für die erst 2020 ins Amt getretene Christiana Riley bevor, welche derzeit noch für die USA-Geschäfte verantwortlich ist. Dieses Ressort soll künftig Rechtsvorstand Stefan Simon zusätzlich übernehmen.

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Wirksam soll das Ganze wohl bereits zur Hauptversammlung am 17. Mai werden, wie die Zeitung berichtet. Effektiv wird der Vorstand damit verkleinert und auch an anderer Stelle stehen wohl Änderungen an. Zum 1. November soll Claudio de Sanctis die Nachfolge von Karl von Rohr antreten, dessen im Oktober auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Die Verkleinerung des Vorstands ist vom Aufsichtsrat ausdrücklich gewünscht und soll unter anderem dafür sorgen, Wachstumsbereiche und die operative Stärke der Deutschen Bank (DE0005140008) zu schärfen, wie das Unternehmen selbst betont.

Gerüchten zufolge hat sich Christiana Riley auch bereits erfolgreich um einen neuen Posten bemüht und wird in Zukunft bei der spanischen Santander aktiv sein. In welcher Funktion sie dort beschäftigt sein könnte, war den Medienberichten nicht zu entnehmen. Für die Aktionäre dürfte das aber ohnehin nicht weiter von Interesse sein.

 

Keine Begeisterung an der Börse

 

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Werbebanner EMH PM TradeAn den Märkten sorgten die Berichte für keine allzu große Aufregung, da es im Vorfeld bereits einige Gerüchte in diese Richtung gab. Die Anteilseigner interessierten sich am Mittwoch ohnehin viel mehr für neuerliche Probleme bei US-Banken. Die First Republic Bank sorgte für einen kleinen Schock mit der Meldung, dass im März rund 100 Milliarden USD an Einlagen abgezogen wurden. Prompt führte das zu neuen Sorgen um eine möglicherweise notwendige Rettung und Munkeleien um den Zustand der Banken allgemein.

Die Aktie der Deutschen Bank geriet dadurch im frühen Handel schwer unter Druck und konnte sich erst am Mittag davon wieder erholen. Für das hiesige Finanzinstitut ergibt sich durch das Ganze keine direkte Gefahr. Doch auch bei den Verwerfungen im März war das nicht der Fall, dennoch kam es teils zu panikartigen Reaktionen. Da ist es erfreulich, dass der gestrige Handel letztlich mit einem Plus von 0,4 Prozent beendet werden konnte.

Ob die anstehende Neuordnung im Vorstand damit irgendwie im Zusammenhang steht oder nicht, darüber lässt sich freilich nur spekulieren. Zumindest scheint jene aber nicht für neuerlichen Verkaufsdruck zu sorgen. Die Deutsche Bank-Aktie bleibt in eher schlechter Verfassung mit einem Schlusskurs von 9,56 Euro am Mittwoch. Die Verluste aus dem März konnten noch immer nicht verkraftet werden. Vor dem Einbruch aufgrund kriselnder US-Banken und den Sorgen um die Credit Suisse pendelte das Papier noch zwischen 11 und 12 Euro. Dass nun nicht einmal die Marke bei 10 Euro überwunden werden kann, ist eine kleine Enttäuschung.

 

Müssen Anleger sich Sorgen um die Deutsche Bank machen?

 

So sehr Experten und auch das Unternehmen selbst die Stabilität der Deutschen Bank beschwören, ein Gefühl der Sicherheit will sich bei den Anteilseignern einfach nicht breit machen. Es wirkt fast, als würden einige Marktakteure nur darauf warten, dass die nächste Hiobsbotschaft die Runde macht, schlimmstenfalls in Form einer neuerlichen Bankenkrise. Dass eine solche sich nüchtern betrachtet nicht abzeichnet, tut der Nervosität keinen Abbruch.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Aktie der Deutschen Bank bleibt damit ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist sie derzeit vergleichsweise günstig bewertet und die höheren Zinsen bieten Aussichten auf deutlich steigende Gewinne. Doch solange die Aktie derart emotional aufgeladen ist und sehr empfindlich selbst auf fast schon nichtige Meldungen reagiert, bleibt das Risiko ein ständiger Begleiter. Ob es sich lohnt, dieses einzugehen, kann nur jeder für sich selbst beurteilen.

 

 

27.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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