BASF kürz Prognose – Bei Thyssenkrupp startet der Konzernumbau
Deutsche Wirtschaft weiter in der Krise und die Unternehmensgewinne bröckeln
 
BASF meldet eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr. Grund für die Schwäche liegt in den wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten. Thyssenkrupp Steel beginnt mit dem Konzernumbau.
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF (DE000BASF111) befindet sich weiterhin in einer umfassenden Krise. Da die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr deutlich weniger zunehmen soll als prognostiziert, kündigt BASF an die Gewinnprognose in diesem Jahr nicht erreichen zu können. Grund hierfür sind auch besonders die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den US-Zöllen, die für einige Verwerfungen in den Lieferketten und Handelsbeziehungen führten.
Zuvor hatte BASF ein bereinigtes EBITDA von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro angestrebt. Laut der gekürzten Gewinnwarnung sei für dieses Jahr nur noch ein EBITDA von 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro erreichbar. Damit liegt BASF sogar rund 5 % unter dem Vorjahreswert. Dabei liegt die Prognose weiterhin im Rahmen des Konsenses der Analysteneinschätzungen für das Gesamtjahr, sodass auf die Prognosesenkung keine direkten Kurszielanpassungen folgten.
Im zweiten Quartal betrug das operative Ergebnis rund 1,77 Milliarden Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,96 Milliarden Euro. Anders als erwartet, soll allerdings auch die operative Erholung im zweiten Halbjahr ausbleiben. Während die Mengen leicht ansteigen, liegen die Preise besonders im Bereich Basischemikalien unter dem Vorjahreswert. Positiv entwickeln sich dabei lediglich die Segmente Landwirtschaft und Surface Technologies.
BASF leidet wie die gesamte Chemiebranche seit Jahren unter einer Nachfrage und auch gesunkenen Preisen. Die geopolitischen Unsicherheiten sorgen zusätzlich für eine Erschwerung der aktuellen Situation auch die angekündigten Sparprogramme konnten noch nicht die erhofften Kostensenkungen erzielen. Da vor allem der Hauptsitz in Ludwigshafen aufgrund der hohen Kostenbasis nicht wettbewerbsfähig ist, könnten weitere Anlagen in Ludwigshafen geschlossen werden. Zusätzlich plan BASF den Verkauf von Unternehmensanteilen kriselnder Sparten wie etwa der Agrarsparte. Dadurch möchte man bis 2026 jährlich rund 2,1 Milliarden Euro an Kosten einsparen.
Bei Thyssenkrupp beginnt die Transformation
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp (DE0007500001) einigt sich mit der Gewerkschaft und der Arbeitnehmervertretung auf umfassenden Sanierungsplan. Hierzu verhandelte man in den letzten drei Tagen einen bis 2030 gültigen Tarifvertrag, der unter anderem das Urlaubsgeld streicht, dafür aber auch die Gesamtarbeitszeit reduziert. Dennoch wird das durchschnittliche Gehalt der Arbeitnehmer durch den neuen Tarifvertrag um rund 8 % reduziert. Durch die Einsparungen möchte Thyssenkrupp Steel pro Jahr rund 200 Millionen Euro an Personalkosten einsparen.
Zusätzlich zu den Gehaltskürzungen sollen alleine in der Produktion bis 2029 rund 1600 Stellen wegfallen. Aber dabei soll es nicht bleiben, denn in den internen Konzernbereichen soll ebenfalls die Anzahl an Vollzeitstellen um rund 3700 Stellen reduziert werden. Dies würde also rund 13 % der aktuellen Beschäftigtenzahl treffen. Hierfür habe man bereits einen Interessensausgleich sowie einen Sozialplan erarbeite damit man Betriebsbedingte Kündigungen vermeiden kann. Aufgrund der dadurch fälligen Abfindungen dürften die Restrukturierungskosten im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen.
Der Personalvorstand Dirk Schulte sprach im Rahmen der Verhandlungen mit der IG Metall von Verhandlungen an der Schmerzgrenze. Die Maßnahmen seien zwar notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen, sind aber dennoch schwer für die Arbeitnehmerseite. Insgesamt habe man mit dem Vertrag allerdings die Rahmenbedingungen geschaffen, damit der Konzern aus eigener Kraft aus der Krise kommt.
BASF SE-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten BASF SE-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BASF SE-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu BASF SE - hier weiterlesen...
17.07.2025 - Christian Teitscheid

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)
            
            






                                        
                    
                    
                                        
                    
                    30.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    13.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    07.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    04.09.2025